Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.unterschieden, obwohl schwer durch Worte bezeichnet §. 58. Nationalform der Schädel. Daß zwischen der äußern Oberfläche des Ge- 128) Dem großen Künstler Benj. West, Präsidenten der königl. Akademie der Künste, mit dem ich mich über die Nationalgesichtsbildung der Juden unter- hielt, schien es, daß sie außer andern hauptsächlich etwas besonders und charakteristisches ziegenartiges hätten, welches nicht sowohl in dem Bug der Nase, als in dem Uibergang und der Verbindung der Na- senscheide mit der Oberlippe läge. Deshalb scheint Camper die Meinung des schätz- baren Künstlers nicht ganz genau gefaßt zu ha- ben, da er, zu meiner Verwunderung, in seiner Schrift: über den natürlichen Unterschied der Gesichtszüge, S. 7. behauptet, die Nase der Juden sey der mongolischen ähnlich. 129) Vergl. Th. Brown's Discourse of the Sepulchral
Urns found in Norfolk, S. 13. Derselbe scharisichti- ge Mann hat meines Wissens zuerst auf die Natio- nalform der Negerschädel gemerkt: "es ist schwerVv) unterschieden, obwohl schwer durch Worte bezeichnet §. 58. Nationalform der Schädel. Daß zwischen der äußern Oberfläche des Ge- 128) Dem großen Künstler Benj. West, Präsidenten der königl. Akademie der Künste, mit dem ich mich über die Nationalgesichtsbildung der Juden unter- hielt, schien es, daß sie außer andern hauptsächlich etwas besonders und charakteristisches ziegenartiges hätten, welches nicht sowohl in dem Bug der Nase, als in dem Uibergang und der Verbindung der Na- senscheide mit der Oberlippe läge. Deshalb scheint Camper die Meinung des schätz- baren Künstlers nicht ganz genau gefaßt zu ha- ben, da er, zu meiner Verwunderung, in seiner Schrift: über den natürlichen Unterschied der Gesichtszüge, S. 7. behauptet, die Nase der Juden sey der mongolischen ähnlich. 129) Vergl. Th. Brown's Discourse of the Sepulchral
Urns found in Norfolk, S. 13. Derselbe scharisichti- ge Mann hat meines Wissens zuerst auf die Natio- nalform der Negerschädel gemerkt: „es ist schwerVv) <TEI> <text xml:id="blume000008"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0177" xml:id="pb143_0001" n="143"/> unterschieden, obwohl schwer durch Worte bezeichnet<lb/> und ausgedrückt werden kann<note anchored="true" place="foot" n="128)"><p>Dem großen Künstler Benj. West, Präsidenten<lb/> der königl. Akademie der Künste, mit dem ich mich<lb/> über die Nationalgesichtsbildung der Juden unter-<lb/> hielt, schien es, daß sie außer andern hauptsächlich<lb/> etwas besonders und charakteristisches ziegenartiges<lb/> hätten, welches nicht sowohl in dem Bug der Nase,<lb/> als in dem Uibergang und der Verbindung der Na-<lb/> senscheide mit der Oberlippe läge.</p><p>Deshalb scheint Camper die Meinung des schätz-<lb/> baren Künstlers nicht ganz genau gefaßt zu ha-<lb/> ben, da er, zu meiner Verwunderung, in seiner<lb/> Schrift: <hi rendition="#g">über den natürlichen Unterschied<lb/> der Gesichtszüge</hi>, S. 7. behauptet, die Nase<lb/> der Juden sey der mongolischen ähnlich.</p></note>.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 58.<lb/><hi rendition="#g">Nationalform der Schädel</hi>.</head><lb/> <p>Daß zwischen der äußern Oberfläche des Ge-<lb/> sichts und dem ihr untergelegten Knochenbau ein we-<lb/> sentliches Verhältniß sey, erhellt an sich<note anchored="true" place="foot" n="129)"><p>Vergl. Th. Brown's <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Discourse of the Sepulchral<lb/> Urns found in Norfolk</hi></hi>, S. 13. Derselbe scharisichti-<lb/> ge Mann hat meines Wissens zuerst auf die Natio-<lb/> nalform der Negerschädel gemerkt: <q>„<hi rendition="#g">es ist schwer<lb/> sich im Unterscheiden der Negerschädel<lb/> zu betrügen</hi>.“</q> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Vv</hi></hi>)</p></note>, so<lb/> daß ein Blinder sogar, wenn er nur einige Kennt-<lb/> niß von dem großen Unterschiede hätte, wodurch die<lb/> mongolische von der Negergesichtsbildung abweicht,<lb/> durch das bloße Gefühl sogleich den Hirnschädel eines<lb/> Kalmucken von dem eines Negers sicher unterschei-<lb/> den könnte, und daß man auch den Unkundigsten<lb/> nicht würde überreden können, daß einer von beyden<lb/> ein Gesicht von jener Bildung an sich getragen habe,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [143/0177]
unterschieden, obwohl schwer durch Worte bezeichnet
und ausgedrückt werden kann 128).
§. 58.
Nationalform der Schädel.
Daß zwischen der äußern Oberfläche des Ge-
sichts und dem ihr untergelegten Knochenbau ein we-
sentliches Verhältniß sey, erhellt an sich 129), so
daß ein Blinder sogar, wenn er nur einige Kennt-
niß von dem großen Unterschiede hätte, wodurch die
mongolische von der Negergesichtsbildung abweicht,
durch das bloße Gefühl sogleich den Hirnschädel eines
Kalmucken von dem eines Negers sicher unterschei-
den könnte, und daß man auch den Unkundigsten
nicht würde überreden können, daß einer von beyden
ein Gesicht von jener Bildung an sich getragen habe,
128) Dem großen Künstler Benj. West, Präsidenten
der königl. Akademie der Künste, mit dem ich mich
über die Nationalgesichtsbildung der Juden unter-
hielt, schien es, daß sie außer andern hauptsächlich
etwas besonders und charakteristisches ziegenartiges
hätten, welches nicht sowohl in dem Bug der Nase,
als in dem Uibergang und der Verbindung der Na-
senscheide mit der Oberlippe läge.
Deshalb scheint Camper die Meinung des schätz-
baren Künstlers nicht ganz genau gefaßt zu ha-
ben, da er, zu meiner Verwunderung, in seiner
Schrift: über den natürlichen Unterschied
der Gesichtszüge, S. 7. behauptet, die Nase
der Juden sey der mongolischen ähnlich.
129) Vergl. Th. Brown's Discourse of the Sepulchral
Urns found in Norfolk, S. 13. Derselbe scharisichti-
ge Mann hat meines Wissens zuerst auf die Natio-
nalform der Negerschädel gemerkt: „es ist schwer
sich im Unterscheiden der Negerschädel
zu betrügen.“ Vv)
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