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Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.

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desselben Theil nimmt; und daß, je schwärzer das
Netz, es auch um desto dicker und der Gattung Mem-
brau, davon es eine Art ist, ähnlicher, je durchsichtiger
hingegen es ist, um desto zarter wird, und nur die
Beschaffenheit eines flüßigen Schleimes bekömmt.

§. 43.
Die Nationalverschiedenheiten der Farbe.

Wiewohl zwischen dem reinen Weiß der Euro-
ropäerin, und dem höchsten Schwarz der senegambi-
schen Negerin die Hautfarbe der Menschen in zah-
lenlose Nüancen 2) zu spielen scheint: und keine von
diesen weder allen Menschen eines und desselben Vol-
kes gemein, noch irgend einem Volke so eigen ist,
daß man sie nicht auch bisweilen bey andern, übri-
gens von diesen sehr verschiedenen, antreffen sollte;
so scheinen doch im Allgemeinen alle Nationalver-
schiedenheiten der Farbe sehr bequem auf folgende
fünf Hauptklassen zurückgeführt werden zu können.


1) Die
2) Was bey dem Studium der Naturgeschichte über-
all ungeheure Schwierigkeiten erzeugt, der unbestimm-
te und willkührliche Sinn nämlich, in welchem die
mehresten Schriftsteller die Namen der Farben brau-
chen; das ist gewiß bey gegenwärtiger anthropologi-
scher Untersuchung besonders beschwerlich. Damit man
mich nun nicht desselben Fehlers beschuldige, muß ich
anmerken, daß ich zwar alle die Benennungen, wel-
che ich jeder von den fünf unterschiedenen Hauptfar-
ben gab, keineswegs für reine Synonimen halte,
als die englischen Ausdrücke yellow und Olive tinge,
u. a. m. sondern daß ich bloß habe andeuten wollen,
daß diese Ausdrücke von verschiedenen, und zwar
klassischen Schriftstellern gebraucht worden, die Na-
tionalfarbe eines und desselben Volkes zu bezeichnen.

deſſelben Theil nimmt; und daß, je ſchwaͤrzer das
Netz, es auch um deſto dicker und der Gattung Mem-
brau, davon es eine Art iſt, aͤhnlicher, je durchſichtiger
hingegen es iſt, um deſto zarter wird, und nur die
Beſchaffenheit eines fluͤßigen Schleimes bekoͤmmt.

§. 43.
Die Nationalverſchiedenheiten der Farbe.

Wiewohl zwiſchen dem reinen Weiß der Euro-
ropaͤerin, und dem hoͤchſten Schwarz der ſenegambi-
ſchen Negerin die Hautfarbe der Menſchen in zah-
lenloſe Nuͤancen 2) zu ſpielen ſcheint: und keine von
dieſen weder allen Menſchen eines und deſſelben Vol-
kes gemein, noch irgend einem Volke ſo eigen iſt,
daß man ſie nicht auch bisweilen bey andern, uͤbri-
gens von dieſen ſehr verſchiedenen, antreffen ſollte;
ſo ſcheinen doch im Allgemeinen alle Nationalver-
ſchiedenheiten der Farbe ſehr bequem auf folgende
fuͤnf Hauptklaſſen zuruͤckgefuͤhrt werden zu koͤnnen.


1) Die
2) Was bey dem Studium der Naturgeſchichte uͤber-
all ungeheure Schwierigkeiten erzeugt, der unbeſtimm-
te und willkuͤhrliche Sinn naͤmlich, in welchem die
mehreſten Schriftſteller die Namen der Farben brau-
chen; das iſt gewiß bey gegenwaͤrtiger anthropologi-
ſcher Unterſuchung beſonders beſchwerlich. Damit man
mich nun nicht deſſelben Fehlers beſchuldige, muß ich
anmerken, daß ich zwar alle die Benennungen, wel-
che ich jeder von den fuͤnf unterſchiedenen Hauptfar-
ben gab, keineswegs fuͤr reine Synonimen halte,
als die engliſchen Ausdruͤcke yellow und Olive tinge,
u. a. m. ſondern daß ich bloß habe andeuten wollen,
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tionalfarbe eines und deſſelben Volkes zu bezeichnen.
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[94/0128] deſſelben Theil nimmt; und daß, je ſchwaͤrzer das Netz, es auch um deſto dicker und der Gattung Mem- brau, davon es eine Art iſt, aͤhnlicher, je durchſichtiger hingegen es iſt, um deſto zarter wird, und nur die Beſchaffenheit eines fluͤßigen Schleimes bekoͤmmt. §. 43. Die Nationalverſchiedenheiten der Farbe. Wiewohl zwiſchen dem reinen Weiß der Euro- ropaͤerin, und dem hoͤchſten Schwarz der ſenegambi- ſchen Negerin die Hautfarbe der Menſchen in zah- lenloſe Nuͤancen 2) zu ſpielen ſcheint: und keine von dieſen weder allen Menſchen eines und deſſelben Vol- kes gemein, noch irgend einem Volke ſo eigen iſt, daß man ſie nicht auch bisweilen bey andern, uͤbri- gens von dieſen ſehr verſchiedenen, antreffen ſollte; ſo ſcheinen doch im Allgemeinen alle Nationalver- ſchiedenheiten der Farbe ſehr bequem auf folgende fuͤnf Hauptklaſſen zuruͤckgefuͤhrt werden zu koͤnnen. 1) Die 2) Was bey dem Studium der Naturgeſchichte uͤber- all ungeheure Schwierigkeiten erzeugt, der unbeſtimm- te und willkuͤhrliche Sinn naͤmlich, in welchem die mehreſten Schriftſteller die Namen der Farben brau- chen; das iſt gewiß bey gegenwaͤrtiger anthropologi- ſcher Unterſuchung beſonders beſchwerlich. Damit man mich nun nicht deſſelben Fehlers beſchuldige, muß ich anmerken, daß ich zwar alle die Benennungen, wel- che ich jeder von den fuͤnf unterſchiedenen Hauptfar- ben gab, keineswegs fuͤr reine Synonimen halte, als die engliſchen Ausdruͤcke yellow und Olive tinge, u. a. m. ſondern daß ich bloß habe andeuten wollen, daß dieſe Ausdruͤcke von verſchiedenen, und zwar klaſſiſchen Schriftſtellern gebraucht worden, die Na- tionalfarbe eines und deſſelben Volkes zu bezeichnen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht_1798/128>, abgerufen am 21.11.2024.