kürzlich aber vollständig angegeben ist, wichtig zu seyn scheint. Man kann mit mehrerem hierüber nachsehen:
Herders Ideen zur Philosophie der Geschich- te der Menschheit. 1. Bd. S. 218.
§. 14. S. 36.
Das Fleischfell oder der Hautmuskel (panni- culus carnosus seu musculus subcutaneus) wurde sonst von vielen als die vierte gemeinsame Bedeckung des Körpers beschrieben. Er besteht aus einer musku- lösen Haut zwischen dem Felle und Fette, allein er ist nur bey den Thieren, nicht bey den Menschen anzu- treffen. Vermittelst selner erschüttern sie das Fell, und verscheuchen so die Insekten.
Das Wundernetz: ein netzförmiges Geflecht von Gefäßen, liegt neben der Schleimdrüse der Nase unter der dura mater, und Ruysch, welcher es erst beschrieben und abgebildet hatte, zählte es nachher unter die Fabeln. S. Adversar. anatom. II. S. 45. Nach Willich dient es solchen Thieren, deren Kopf niederwärts hängt, den zu heftigen und schnellen Lauf des Geblütes in das Gehirn aufzuhalten.
Was der Aufhängemuskel des Auges sey, zeigt schon sein Name, so wie die Ermangelung desselben, daß der Mensch wohl schwerlich zum Gange auf Vieren bestimmt sey, denn er dient den Quadrupeden das Auge zu erheben, wenn sie über sich blicken wollen.
Die innere Augendecke (membrana nictitans, Nickhaut) ist eine dreyseitige Haut, die sich über
den
kuͤrzlich aber vollſtaͤndig angegeben iſt, wichtig zu ſeyn ſcheint. Man kann mit mehrerem hieruͤber nachſehen:
Herders Ideen zur Philoſophie der Geſchich- te der Menſchheit. 1. Bd. S. 218.
§. 14. S. 36.
Das Fleiſchfell oder der Hautmuſkel (panni- culus carnoſus ſeu muſculus ſubcutaneus) wurde ſonſt von vielen als die vierte gemeinſame Bedeckung des Koͤrpers beſchrieben. Er beſteht aus einer muſku- loͤſen Haut zwiſchen dem Felle und Fette, allein er iſt nur bey den Thieren, nicht bey den Menſchen anzu- treffen. Vermittelſt ſelner erſchuͤttern ſie das Fell, und verſcheuchen ſo die Inſekten.
Das Wundernetz: ein netzfoͤrmiges Geflecht von Gefaͤßen, liegt neben der Schleimdruͤſe der Naſe unter der dura mater, und Ruyſch, welcher es erſt beſchrieben und abgebildet hatte, zaͤhlte es nachher unter die Fabeln. S. Adverſar. anatom. II. S. 45. Nach Willich dient es ſolchen Thieren, deren Kopf niederwaͤrts haͤngt, den zu heftigen und ſchnellen Lauf des Gebluͤtes in das Gehirn aufzuhalten.
Was der Aufhaͤngemuſkel des Auges ſey, zeigt ſchon ſein Name, ſo wie die Ermangelung deſſelben, daß der Menſch wohl ſchwerlich zum Gange auf Vieren beſtimmt ſey, denn er dient den Quadrupeden das Auge zu erheben, wenn ſie uͤber ſich blicken wollen.
Die innere Augendecke (membrana nictitans, Nickhaut) iſt eine dreyſeitige Haut, die ſich uͤber
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kuͤrzlich aber vollſtaͤndig angegeben iſt, wichtig zu
ſeyn ſcheint. Man kann mit mehrerem hieruͤber
nachſehen:
Herders Ideen zur Philoſophie der Geſchich-
te der Menſchheit. 1. Bd. S. 218.
§. 14. S. 36.
Das Fleiſchfell oder der Hautmuſkel (panni-
culus carnoſus ſeu muſculus ſubcutaneus) wurde
ſonſt von vielen als die vierte gemeinſame Bedeckung
des Koͤrpers beſchrieben. Er beſteht aus einer muſku-
loͤſen Haut zwiſchen dem Felle und Fette, allein er iſt
nur bey den Thieren, nicht bey den Menſchen anzu-
treffen. Vermittelſt ſelner erſchuͤttern ſie das Fell,
und verſcheuchen ſo die Inſekten.
Das Wundernetz: ein netzfoͤrmiges Geflecht
von Gefaͤßen, liegt neben der Schleimdruͤſe der Naſe
unter der dura mater, und Ruyſch, welcher es erſt
beſchrieben und abgebildet hatte, zaͤhlte es nachher
unter die Fabeln. S. Adverſar. anatom. II. S. 45.
Nach Willich dient es ſolchen Thieren, deren Kopf
niederwaͤrts haͤngt, den zu heftigen und ſchnellen
Lauf des Gebluͤtes in das Gehirn aufzuhalten.
Was der Aufhaͤngemuſkel des Auges ſey, zeigt
ſchon ſein Name, ſo wie die Ermangelung deſſelben,
daß der Menſch wohl ſchwerlich zum Gange auf Vieren
beſtimmt ſey, denn er dient den Quadrupeden das
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Die innere Augendecke (membrana nictitans,
Nickhaut) iſt eine dreyſeitige Haut, die ſich uͤber
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
"Über die natürlichen Verschiedenheiten im Mensch… [mehr]
"Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte" ist die überarbeitete Fassung von Blumenbachs Dissertationsschrift "De generis humani varietate nativa" (1. Aufl. 1775 bei Friedrich Andreas Rosenbusch in Göttingen). Die Dissertation erschien in lateinischer Sprache; für das DTA wurde Johann Gottfried Grubers Übersetzung der dritten Auflage von Blumenbachs Dissertation (1795 bei Vandenhoek & Ruprecht) digitalisiert, die 1798 in Leipzig bei Breitkopf & Härtel erschien. Erstmals lag hiermit Blumenbachs Werk "De generis humani varietate nativa" in deutscher Sprache vor.
Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht_1798/278>, abgerufen am 16.07.2024.
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