Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.webes (des insgemein sogenannten Zellgewebes) Wo mich nun nicht alles trügt, so glaube ich Wie also die Natur -- was wir vorhin gesehen gewollt,
webes (des insgemein ſogenannten Zellgewebes) Wo mich nun nicht alles truͤgt, ſo glaube ich Wie alſo die Natur — was wir vorhin geſehen gewollt,
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webes (des insgemein ſogenannten Zellgewebes)
unter der menſchlichen Haut erwaͤhnt werden. Denn
es iſt die bekannteſte Sache, daß in Hinſicht auf
die Dichtigkeit dieſes netzfoͤrmigen Schleimes unter
den verſchiedenen Thiergattungen und ihren Arten,
ein auszeichnender Unterſchied ſtatt findet; bey der
Schlange z. B. iſt ſie zaͤhe, bey der Forelle weicher:
und ſchon vorlaͤngſt bemerkte auch unſer Zinn, dieſer
ſo genaue Anatom, daß der Menſch vor den uͤbrigen
Saͤug- und andern Thieren, das feinſte und zarteſte
Schleimnetz habe.
Wo mich nun nicht alles truͤgt, ſo glaube ich
die Weichheit dieſes Mittelgefaͤßes (parenchyma)
zu den Hauptvorzuͤgen des Menſchen rechnen zu
muͤſſen, durch welche er vor den uͤbrigen Saͤugthie-
ren ſich auszeichnet. Denn da dieſes Netz einerſeits
von der Haut an uͤber den ganzen Koͤrper bis zu deſ-
ſen Innerſtem ſich verbreitet, und gleichſam als ge-
meinſames Band, zwiſchen alle und jede Theile der
ganzen Maſchine, eingewebt iſt; von der andern
aber den Sitz der allgemeinſten unter allen Lebens-
kraͤften, der Elaſticitaͤt (contractilitas) naͤmlich,
beſtimmt, wovon Stahls Tonus ſcheint entſtanden
zu ſeyn l); ſo iſt es mir ausgemacht, daß der
Menſch eben dieſer nachgiebigen Weichheit des netz-
foͤrmigen Schleimes es verdanke, daß er leichter,
als irgend ein anderes Saͤugthier an jedes Klima ſich
gewoͤhnen, und unter jedem Himmelsſtriche leben
kann.
Wie alſo die Natur — was wir vorhin geſehen
haben — den Menſchen in Anſehung der Nahrung
zu einem Allverzehrer gemacht hat; ſo hat ſie auch
gewollt,
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