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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779.

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um desto beträchtlicher. Die Schaafe arten leicht
aus, und man kennt daher viele Varietäten von
ihnen, worunter vorzüglich die Spanischen und
Englischen Schaafe wegen ihrer vorzüglichen
Wolle, die Isländischen Schaafe und Haid-
Schnucken mit vier oder sechs Hörnern, und
die Arabischen Schaafe mit dem grossen und
fetten Schwanze, zu merken sind.

2. +. Hircus. die Ziege. C. mento barbato, cor-
nibus arcuatis, carinatis
. *

Ausser einigen unbedeutenden Verschiedenhei-
ten im Körperbau, distinguirt sich die Ziege vor-
züglich durch ihr lebhafteres Naturell vom Schaaf.
Sie ist ein muthwilliges muntres Thier, was
leicht menschlicher Gesellschaft gewohnt, aber
auch eben so leicht wieder in Wildnis ausartet.
Sie hält sich gern in bergichten Gegenden auf,
frißt dürres Moos, Laub und Rinde der Bäu-
me, dornichtes Gesträuch etc. auch den, dem
Menschen und andern Thieren giftigen Schier-
ling. Den Schaden, den sie den Gärten und
besonders den jungen Bäumgen thut, ersetzt sie
reichlich durch die vielfache Brauchbarkeit ihrer
Milch, Fleisches, Haare etc. und dock ist man in
einigen Gegenden unbarmherzig genug den
Ziegen die Vorderzähne auszubrechen, oder
ihnen, damit sie nicht über Zäune springen kön-
nen, den einen Hinterfuß zu lähmen. Die An-
gorische Ziege hat einen kürzern Leib und län-
gere Beine als die gemeine; und ihr langes Sei-
den artiges Haar giebt das beste Kameelgarn,
was dem von den Haaren des wahren Kameels
bey weiten vorzuziehen ist.

3. +. Ibex. der Steinbock. C. mento barbato,
cornibus lunatis maximis, supra nodosis, in
dorsum reclinatis
. *

um desto beträchtlicher. Die Schaafe arten leicht
aus, und man kennt daher viele Varietäten von
ihnen, worunter vorzüglich die Spanischen und
Englischen Schaafe wegen ihrer vorzüglichen
Wolle, die Isländischen Schaafe und Haid-
Schnucken mit vier oder sechs Hörnern, und
die Arabischen Schaafe mit dem grossen und
fetten Schwanze, zu merken sind.

2. †. Hircus. die Ziege. C. mento barbato, cor-
nibus arcuatis, carinatis
. *

Ausser einigen unbedeutenden Verschiedenhei-
ten im Körperbau, distinguirt sich die Ziege vor-
züglich durch ihr lebhafteres Naturell vom Schaaf.
Sie ist ein muthwilliges muntres Thier, was
leicht menschlicher Gesellschaft gewohnt, aber
auch eben so leicht wieder in Wildnis ausartet.
Sie hält sich gern in bergichten Gegenden auf,
frißt dürres Moos, Laub und Rinde der Bäu-
me, dornichtes Gesträuch ꝛc. auch den, dem
Menschen und andern Thieren giftigen Schier-
ling. Den Schaden, den sie den Gärten und
besonders den jungen Bäumgen thut, ersetzt sie
reichlich durch die vielfache Brauchbarkeit ihrer
Milch, Fleisches, Haare ꝛc. und dock ist man in
einigen Gegenden unbarmherzig genug den
Ziegen die Vorderzähne auszubrechen, oder
ihnen, damit sie nicht über Zäune springen kön-
nen, den einen Hinterfuß zu lähmen. Die An-
gorische Ziege hat einen kürzern Leib und län-
gere Beine als die gemeine; und ihr langes Sei-
den artiges Haar giebt das beste Kameelgarn,
was dem von den Haaren des wahren Kameels
bey weiten vorzuziehen ist.

3. †. Ibex. der Steinbock. C. mento barbato,
cornibus lunatis maximis, supra nodosis, in
dorsum reclinatis
. *

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[116/0138] um desto beträchtlicher. Die Schaafe arten leicht aus, und man kennt daher viele Varietäten von ihnen, worunter vorzüglich die Spanischen und Englischen Schaafe wegen ihrer vorzüglichen Wolle, die Isländischen Schaafe und Haid- Schnucken mit vier oder sechs Hörnern, und die Arabischen Schaafe mit dem grossen und fetten Schwanze, zu merken sind. 2. †. Hircus. die Ziege. C. mento barbato, cor- nibus arcuatis, carinatis. * Ausser einigen unbedeutenden Verschiedenhei- ten im Körperbau, distinguirt sich die Ziege vor- züglich durch ihr lebhafteres Naturell vom Schaaf. Sie ist ein muthwilliges muntres Thier, was leicht menschlicher Gesellschaft gewohnt, aber auch eben so leicht wieder in Wildnis ausartet. Sie hält sich gern in bergichten Gegenden auf, frißt dürres Moos, Laub und Rinde der Bäu- me, dornichtes Gesträuch ꝛc. auch den, dem Menschen und andern Thieren giftigen Schier- ling. Den Schaden, den sie den Gärten und besonders den jungen Bäumgen thut, ersetzt sie reichlich durch die vielfache Brauchbarkeit ihrer Milch, Fleisches, Haare ꝛc. und dock ist man in einigen Gegenden unbarmherzig genug den Ziegen die Vorderzähne auszubrechen, oder ihnen, damit sie nicht über Zäune springen kön- nen, den einen Hinterfuß zu lähmen. Die An- gorische Ziege hat einen kürzern Leib und län- gere Beine als die gemeine; und ihr langes Sei- den artiges Haar giebt das beste Kameelgarn, was dem von den Haaren des wahren Kameels bey weiten vorzuziehen ist. 3. †. Ibex. der Steinbock. C. mento barbato, cornibus lunatis maximis, supra nodosis, in dorsum reclinatis. *

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/138>, abgerufen am 27.11.2024.