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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779.

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X. BELLUAE.

Grosse, dem Ansehn nach plumpe Thiere
mit dicken Füssen, und starkem, aber dünnbehaar-
tem Fell.

34. tapir. Habitus suillus, juba cervicalis,
palmae ungulis
IV. plantae ungulis III.

1. Suillus. das Wasserschwein, Anta. T. auri-
culis ovalibus, rostro spithamaeo retractili.

Buff. h. n. additions par M. Allamand, tab.
IX. X.

Der Tapir ist das größte Landthier der neuen
Welt, ohngefähr von der Statur eines mittel-
mäßigen Ochsen. Er ist fast im ganzen Süd-
amerika zu Hause, und macht füglich den Ueber-
gang vom Schweinegeschlecht zu den Belluis.
Der Kopf und die Schenkel sind wie beym
Schwein; der Rüssel fast wie am Elephanten,
nur kürzer und ohne die hackenförmige Spitze;
und endlich hat das ganze Thier auch mit dem
Nilpferd viel änliches. Der Tapir lebt in Ge-
sellschaft, liegt am Tage in sumpfichten Wäl-
dern verborgen, und geht nur des Nachts seinen
Geschäften nach. Er geht gern ins Wasser,
schwimmt sehr gut, nährt sich von Zuckerrohr,
und andern Vegetabilien, ist aber bey seiner be-
trächtlichen Grösse doch zärtlich und furchtsam.
Sein Rüssel ist ganz beweglich, wie beym Ele-
phanten, und er weiß sich desselben mit vie-
lem Geschick zum Aufheben, Abreisen und An-
fassen zu bedienen.

X. BELLUAE.

Grosse, dem Ansehn nach plumpe Thiere
mit dicken Füssen, und starkem, aber dünnbehaar-
tem Fell.

34. tapir. Habitus suillus, juba cervicalis,
palmae ungulis
IV. plantae ungulis III.

1. Suillus. das Wasserschwein, Anta. T. auri-
culis ovalibus, rostro spithamaeo retractili.

Buff. h. n. additions par M. Allamand, tab.
IX. X.

Der Tapir ist das größte Landthier der neuen
Welt, ohngefähr von der Statur eines mittel-
mäßigen Ochsen. Er ist fast im ganzen Süd-
amerika zu Hause, und macht füglich den Ueber-
gang vom Schweinegeschlecht zu den Belluis.
Der Kopf und die Schenkel sind wie beym
Schwein; der Rüssel fast wie am Elephanten,
nur kürzer und ohne die hackenförmige Spitze;
und endlich hat das ganze Thier auch mit dem
Nilpferd viel änliches. Der Tapir lebt in Ge-
sellschaft, liegt am Tage in sumpfichten Wäl-
dern verborgen, und geht nur des Nachts seinen
Geschäften nach. Er geht gern ins Wasser,
schwimmt sehr gut, nährt sich von Zuckerrohr,
und andern Vegetabilien, ist aber bey seiner be-
trächtlichen Grösse doch zärtlich und furchtsam.
Sein Rüssel ist ganz beweglich, wie beym Ele-
phanten, und er weiß sich desselben mit vie-
lem Geschick zum Aufheben, Abreisen und An-
fassen zu bedienen.

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[129/0151] X. BELLUAE. Grosse, dem Ansehn nach plumpe Thiere mit dicken Füssen, und starkem, aber dünnbehaar- tem Fell. 34. tapir. Habitus suillus, juba cervicalis, palmae ungulis IV. plantae ungulis III. 1. Suillus. das Wasserschwein, Anta. T. auri- culis ovalibus, rostro spithamaeo retractili. Buff. h. n. additions par M. Allamand, tab. IX. X. Der Tapir ist das größte Landthier der neuen Welt, ohngefähr von der Statur eines mittel- mäßigen Ochsen. Er ist fast im ganzen Süd- amerika zu Hause, und macht füglich den Ueber- gang vom Schweinegeschlecht zu den Belluis. Der Kopf und die Schenkel sind wie beym Schwein; der Rüssel fast wie am Elephanten, nur kürzer und ohne die hackenförmige Spitze; und endlich hat das ganze Thier auch mit dem Nilpferd viel änliches. Der Tapir lebt in Ge- sellschaft, liegt am Tage in sumpfichten Wäl- dern verborgen, und geht nur des Nachts seinen Geschäften nach. Er geht gern ins Wasser, schwimmt sehr gut, nährt sich von Zuckerrohr, und andern Vegetabilien, ist aber bey seiner be- trächtlichen Grösse doch zärtlich und furchtsam. Sein Rüssel ist ganz beweglich, wie beym Ele- phanten, und er weiß sich desselben mit vie- lem Geschick zum Aufheben, Abreisen und An- fassen zu bedienen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/151>, abgerufen am 21.11.2024.