Das größte Thier seines Geschlechts, von un- gemeiner Stärke, so daß selbst Adler ihm unter- liegen müssen.
2. + Ulula. der Steinkauz, die Steineule. S. capite laevi, iridibus croceis, corpore fer- rugineo, remige tertio longiore. *
Die Steinkauze leben in verfallenem Gemäuer, alten Schlössern etc. Verschiedene, die wir leben- dig gehabt haben, wurden doch bald, und leichter als andere Eulen, zahm und der Menschen ge- wohnt.
4. lanivs. Rostrum rectiusculum, dente utrinque versus apicem, basi nudum. lingua lacera.
1. + Excubitor. der Würger, Bergälster. L. cauda cuneiformi, lateribus alba, dorso cano, alis nigris macula alba. *
Der Würger ist ein gefräßiges Thier, was viele andre Vögel tödtet, ihre Stimme nachzuah- men, und sie dadurch zu sich zu locken weis. Wenn er mächtigere Raubvögel gewahr wird, so giebt er einen besondern Laut von sich, den auch andre Vögel verstehn, und sich durch die Flucht zu ret- ten suchen. Er kan wie der Sperber zur Jagd abgerichtet werden.
2. + Collurio. der Neuntödter. L. cauda sub- cuneiformi, dorso griseo, rectricibus qua- tuor intermediis unicoloribus, rostro plum- beo. *
Hat in der Bildung sehr viel Aehnlichkeit mit der vorigen Gattung, lebt ebenfalls von kleinen Vögeln, und laurt sogar Kramtsvögeln auf, die er mit List überfällt, und ihnen den Kopf einbeißt.
Das größte Thier seines Geschlechts, von un- gemeiner Stärke, so daß selbst Adler ihm unter- liegen müssen.
2. † Ulula. der Steinkauz, die Steineule. S. capite laevi, iridibus croceis, corpore fer- rugineo, remige tertio longiore. *
Die Steinkauze leben in verfallenem Gemäuer, alten Schlössern ꝛc. Verschiedene, die wir leben- dig gehabt haben, wurden doch bald, und leichter als andere Eulen, zahm und der Menschen ge- wohnt.
4. lanivs. Rostrum rectiusculum, dente utrinque versus apicem, basi nudum. lingua lacera.
1. † Excubitor. der Würger, Bergälster. L. cauda cuneiformi, lateribus alba, dorso cano, alis nigris macula alba. *
Der Würger ist ein gefräßiges Thier, was viele andre Vögel tödtet, ihre Stimme nachzuah- men, und sie dadurch zu sich zu locken weis. Wenn er mächtigere Raubvögel gewahr wird, so giebt er einen besondern Laut von sich, den auch andre Vögel verstehn, und sich durch die Flucht zu ret- ten suchen. Er kan wie der Sperber zur Jagd abgerichtet werden.
2. † Collurio. der Neuntödter. L. cauda sub- cuneiformi, dorso griseo, rectricibus qua- tuor intermediis unicoloribus, rostro plum- beo. *
Hat in der Bildung sehr viel Aehnlichkeit mit der vorigen Gattung, lebt ebenfalls von kleinen Vögeln, und laurt sogar Kramtsvögeln auf, die er mit List überfällt, und ihnen den Kopf einbeißt.
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Das größte Thier seines Geschlechts, von un-
gemeiner Stärke, so daß selbst Adler ihm unter-
liegen müssen.
2. † Ulula. der Steinkauz, die Steineule.
S. capite laevi, iridibus croceis, corpore fer-
rugineo, remige tertio longiore. *
Die Steinkauze leben in verfallenem Gemäuer,
alten Schlössern ꝛc. Verschiedene, die wir leben-
dig gehabt haben, wurden doch bald, und leichter
als andere Eulen, zahm und der Menschen ge-
wohnt.
4. lanivs. Rostrum rectiusculum, dente
utrinque versus apicem, basi nudum. lingua
lacera.
1. † Excubitor. der Würger, Bergälster.
L. cauda cuneiformi, lateribus alba, dorso
cano, alis nigris macula alba. *
Der Würger ist ein gefräßiges Thier, was viele
andre Vögel tödtet, ihre Stimme nachzuah-
men, und sie dadurch zu sich zu locken weis. Wenn
er mächtigere Raubvögel gewahr wird, so giebt
er einen besondern Laut von sich, den auch andre
Vögel verstehn, und sich durch die Flucht zu ret-
ten suchen. Er kan wie der Sperber zur Jagd
abgerichtet werden.
2. † Collurio. der Neuntödter. L. cauda sub-
cuneiformi, dorso griseo, rectricibus qua-
tuor intermediis unicoloribus, rostro plum-
beo. *
Hat in der Bildung sehr viel Aehnlichkeit mit
der vorigen Gattung, lebt ebenfalls von kleinen
Vögeln, und laurt sogar Kramtsvögeln auf, die
er mit List überfällt, und ihnen den Kopf einbeißt.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/212>, abgerufen am 23.11.2024.
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