Das Athemholen der Fische geschieht, in- dem sie die Luft mit dem Wasser durch den Mund in sich ziehen, und durch die Kiefern wieder von sich geben. Die Kiefern selbst dehnen sich dabey (wie die Lungen der Thiere in den drey vorigen Classen) wechselseitig aus, und fallen wieder zusammen, wie man besonders bey ihrer heftigen ängstlichen Bewegung, an Fischen die man aus dem Wasser genommen hat, sehen kan. Da die Fische keine Lungen haben, so geht ih- nen folglich auch die Stimme ab, und sie sind stumm.
§. 118.
Auch derjenige Umlauf des Bluts, der bey andern Thieren zwischen Herz und Lungen vorgeht, (der sogenannte circulus sanguinis mi- nor) wird bey den Fischen zwischen Herz und Kiefern vollzogen. Aus dem obern Herzohr entspringt nemlich die gröste Hauptschlagader (aorta ascendens), die anfangs in zwey Aesten auf jeder Seite nach dem Obertheil der Kiefer hinauf steigt, sich nach der Anzal der Kiefer- blätter in vier grosse Zweige zertheilt, und nach- dem diese wieder unzäliche kleine Zweige (§. 116.) abgegeben hahen, sich am untern Ende der Kiefer abermals in einen gemeinschaftlichen Stamm (aorta descendes) vereint, und von da dem übrigen Körper sein Blut zufürt. Die
§. 117.
Das Athemholen der Fische geschieht, in- dem sie die Luft mit dem Wasser durch den Mund in sich ziehen, und durch die Kiefern wieder von sich geben. Die Kiefern selbst dehnen sich dabey (wie die Lungen der Thiere in den drey vorigen Classen) wechselseitig aus, und fallen wieder zusammen, wie man besonders bey ihrer heftigen ängstlichen Bewegung, an Fischen die man aus dem Wasser genommen hat, sehen kan. Da die Fische keine Lungen haben, so geht ih- nen folglich auch die Stimme ab, und sie sind stumm.
§. 118.
Auch derjenige Umlauf des Bluts, der bey andern Thieren zwischen Herz und Lungen vorgeht, (der sogenannte circulus sanguinis mi- nor) wird bey den Fischen zwischen Herz und Kiefern vollzogen. Aus dem obern Herzohr entspringt nemlich die gröste Hauptschlagader (aorta ascendens), die anfangs in zwey Aesten auf jeder Seite nach dem Obertheil der Kiefer hinauf steigt, sich nach der Anzal der Kiefer- blätter in vier grosse Zweige zertheilt, und nach- dem diese wieder unzäliche kleine Zweige (§. 116.) abgegeben hahen, sich am untern Ende der Kiefer abermals in einen gemeinschaftlichen Stamm (aorta descendes) vereint, und von da dem übrigen Körper sein Blut zufürt. Die
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§. 117.
Das Athemholen der Fische geschieht, in-
dem sie die Luft mit dem Wasser durch den Mund
in sich ziehen, und durch die Kiefern wieder
von sich geben. Die Kiefern selbst dehnen sich
dabey (wie die Lungen der Thiere in den drey
vorigen Classen) wechselseitig aus, und fallen
wieder zusammen, wie man besonders bey ihrer
heftigen ängstlichen Bewegung, an Fischen die
man aus dem Wasser genommen hat, sehen kan.
Da die Fische keine Lungen haben, so geht ih-
nen folglich auch die Stimme ab, und sie sind
stumm.
§. 118.
Auch derjenige Umlauf des Bluts, der
bey andern Thieren zwischen Herz und Lungen
vorgeht, (der sogenannte circulus sanguinis mi-
nor) wird bey den Fischen zwischen Herz und
Kiefern vollzogen. Aus dem obern Herzohr
entspringt nemlich die gröste Hauptschlagader
(aorta ascendens), die anfangs in zwey Aesten
auf jeder Seite nach dem Obertheil der Kiefer
hinauf steigt, sich nach der Anzal der Kiefer-
blätter in vier grosse Zweige zertheilt, und nach-
dem diese wieder unzäliche kleine Zweige (§.
116.) abgegeben hahen, sich am untern Ende
der Kiefer abermals in einen gemeinschaftlichen
Stamm (aorta descendes) vereint, und von
da dem übrigen Körper sein Blut zufürt. Die
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/303>, abgerufen am 22.11.2024.
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