Der dauerhafteste Affe, der auch in Europa leicht Junge heckt, hat etwa die Grösse vom Fuchs, ist leicht zu zähmen, sehr gelehrig und possierlich, hat ein starkes Gedächtnis, und keunt seine alten Wohlthäter nach mehrern Jahren wie- der. Lebt in Äthiopien, Ostindien etc. thut da den Baumfrüchten grossen Schaden.
b) geschwänzte.
5. Cynomolgus. der Macacco. S. cauda lon- ga, arcuata, labio leporino. *
Findet sich im südwestlichen Africa, besonders auf Guinea. Ein ausnehmend lebhaftes Thier von Olivenfarbe, was aber viel Feldfrüchte sei- nes Vaterlandes, besonders die schwarze Hirse (kleine Milio) verwüstet. Seine Gesichtsfarbe variirt, wie beym Menschen, nach Clima u. s. w. Von zweyen, die wir zergliedert haben, war der eine im Gesicht braun wie ein Abessinier, der andere Fleischfarben wie ein Europäer.
3. papio. Pavian. Caput prolongatum, corpus brevius, cauda abbreviata.
Auch die Paviane sind der alten Welt eigen. Ihr Kopf hat wenig menschenänliches, ehr etwas vom Schwein, zumal in der breiten Schnauze. Meist sind es unbändige, säuische und äusserst geile Thiere, die den Weibern der Wilden furchtbar seyn sollen.
1. Mormon. der Choras. P. naso miniato, ad latera coerulescente. *
Schwed. Abhandl. 1766. p. 144. tab. III.
Wird gegen fünf Fus hoch, ist auf Ceilan etc. zu Hause. Sieht wegen der schönen farbichten
Der dauerhafteste Affe, der auch in Europa leicht Junge heckt, hat etwa die Grösse vom Fuchs, ist leicht zu zähmen, sehr gelehrig und possierlich, hat ein starkes Gedächtnis, und keunt seine alten Wohlthäter nach mehrern Jahren wie- der. Lebt in Äthiopien, Ostindien ꝛc. thut da den Baumfrüchten grossen Schaden.
b) geschwänzte.
5. Cynomolgus. der Macacco. S. cauda lon- ga, arcuata, labio leporino. *
Findet sich im südwestlichen Africa, besonders auf Guinea. Ein ausnehmend lebhaftes Thier von Olivenfarbe, was aber viel Feldfrüchte sei- nes Vaterlandes, besonders die schwarze Hirse (kleine Milio) verwüstet. Seine Gesichtsfarbe variirt, wie beym Menschen, nach Clima u. s. w. Von zweyen, die wir zergliedert haben, war der eine im Gesicht braun wie ein Abessinier, der andere Fleischfarben wie ein Europäer.
3. papio. Pavian. Caput prolongatum, corpus brevius, cauda abbreviata.
Auch die Paviane sind der alten Welt eigen. Ihr Kopf hat wenig menschenänliches, ehr etwas vom Schwein, zumal in der breiten Schnauze. Meist sind es unbändige, säuische und äusserst geile Thiere, die den Weibern der Wilden furchtbar seyn sollen.
1. Mormon. der Choras. P. naso miniato, ad latera coerulescente. *
Schwed. Abhandl. 1766. p. 144. tab. III.
Wird gegen fünf Fus hoch, ist auf Ceilan ꝛc. zu Hause. Sieht wegen der schönen farbichten
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000021"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0089"xml:id="pb067_0001"n="67"/><prendition="#l1em">Der dauerhafteste Affe, der auch in Europa<lb/>
leicht Junge heckt, hat etwa die Grösse vom<lb/>
Fuchs, ist leicht zu zähmen, sehr gelehrig und<lb/>
possierlich, hat ein starkes Gedächtnis, und keunt<lb/>
seine alten Wohlthäter nach mehrern Jahren wie-<lb/>
der. Lebt in Äthiopien, Ostindien ꝛc. thut da<lb/>
den Baumfrüchten grossen Schaden.</p></div><divn="4"><headrendition="#c"><hirendition="#aq">b</hi>) geschwänzte.</head><lb/><prendition="#indent-2">5. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Cynomolgus</hi></hi>. der Macacco. <hirendition="#aq">S. cauda lon-<lb/>
ga, arcuata, labio leporino</hi>. *</p><prendition="#l1em">Findet sich im südwestlichen Africa, besonders<lb/>
auf Guinea. Ein ausnehmend lebhaftes Thier<lb/>
von Olivenfarbe, was aber viel Feldfrüchte sei-<lb/>
nes Vaterlandes, besonders die schwarze Hirse<lb/>
(kleine Milio) verwüstet. Seine Gesichtsfarbe<lb/>
variirt, wie beym Menschen, nach Clima u. s. w.<lb/>
Von zweyen, die wir zergliedert haben, war der<lb/>
eine im Gesicht braun wie ein Abessinier, der<lb/>
andere Fleischfarben wie ein Europäer.</p><prendition="#indent-1">3. <hirendition="#g"><hirendition="#k"><hirendition="#aq">papio</hi></hi></hi>. Pavian. <hirendition="#aq">Caput prolongatum,<lb/>
corpus brevius, cauda abbreviata</hi>.</p><prendition="#l1em">Auch die Paviane sind der alten Welt eigen.<lb/>
Ihr Kopf hat wenig menschenänliches, ehr etwas<lb/>
vom Schwein, zumal in der breiten Schnauze.<lb/>
Meist sind es unbändige, säuische und äusserst geile<lb/>
Thiere, die den Weibern der Wilden furchtbar<lb/>
seyn sollen.</p><prendition="#indent-2">1. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Mormon</hi></hi>. der Choras. <hirendition="#aq">P. naso miniato,<lb/>
ad latera coerulescente</hi>. *</p><prendition="#l2em">Schwed. Abhandl. 1766. <hirendition="#aq">p</hi>. 144. <hirendition="#aq">tab</hi>. III.</p><prendition="#l1em">Wird gegen fünf Fus hoch, ist auf Ceilan ꝛc.<lb/>
zu Hause. Sieht wegen der schönen farbichten<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[67/0089]
Der dauerhafteste Affe, der auch in Europa
leicht Junge heckt, hat etwa die Grösse vom
Fuchs, ist leicht zu zähmen, sehr gelehrig und
possierlich, hat ein starkes Gedächtnis, und keunt
seine alten Wohlthäter nach mehrern Jahren wie-
der. Lebt in Äthiopien, Ostindien ꝛc. thut da
den Baumfrüchten grossen Schaden.
b) geschwänzte.
5. Cynomolgus. der Macacco. S. cauda lon-
ga, arcuata, labio leporino. *
Findet sich im südwestlichen Africa, besonders
auf Guinea. Ein ausnehmend lebhaftes Thier
von Olivenfarbe, was aber viel Feldfrüchte sei-
nes Vaterlandes, besonders die schwarze Hirse
(kleine Milio) verwüstet. Seine Gesichtsfarbe
variirt, wie beym Menschen, nach Clima u. s. w.
Von zweyen, die wir zergliedert haben, war der
eine im Gesicht braun wie ein Abessinier, der
andere Fleischfarben wie ein Europäer.
3. papio. Pavian. Caput prolongatum,
corpus brevius, cauda abbreviata.
Auch die Paviane sind der alten Welt eigen.
Ihr Kopf hat wenig menschenänliches, ehr etwas
vom Schwein, zumal in der breiten Schnauze.
Meist sind es unbändige, säuische und äusserst geile
Thiere, die den Weibern der Wilden furchtbar
seyn sollen.
1. Mormon. der Choras. P. naso miniato,
ad latera coerulescente. *
Schwed. Abhandl. 1766. p. 144. tab. III.
Wird gegen fünf Fus hoch, ist auf Ceilan ꝛc.
zu Hause. Sieht wegen der schönen farbichten
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/89>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.