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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780.

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Hieher gehören auch wohl die Doppelröh-
ren, ein wunderbares, und so viel wir wissen,
noch nirgend beschriebnes Petrefact, das wir
oft, aber immer nur in Bruchstücken am Fuß des
Heinbergs gefunden haben, und das aus zwey
völlig cylindrischen und parallel laufenden Röh-
ren besteht, die in eine gemeinschaftliche etwas
breitgedruckte Schaale eingeschlossen sind.

Wir gehen zu einer andern Ordnung von
Würmern über. 3) cartilaginea, die
falls unter den Petrefacten überaus zahlreich
sind. Es gehören dahin Echinitest oder See-
igel von mancherley Bildung und Grösse, die
meist in Kalk- oder Feuerstein, gefunden werden:
und im leztern Fall, zumal wenn sie klein aber
hochgewölbt sind, Knopfsteine oder Kröten-
steine heissen. Die sogenannten Judensteine,
(die spatiche Textur, und meist die Grösse und
Gestalt einer Olive haben), sind nunmehr ganz
zuverläßig für Echinitenstacheln erkannt worden.

Die Encriniten und Pentacriniten zwey
prächtige und überaus merkwürdige Petrefacten-
arten bestehen aus zwey Haupttheilen: aus dem
Körper und dem Stil. Jener hat, zumal bey
den Pentacriniten sehr viel Aehnlichkeit mit dem
oben beschriebenen Medusenhaupte: bey den
Encriniten aber sind seine Arme meist zusam-
men gefaltet, da er denn einige Aehnlichkeit
mit einer geschlossenen Lilie hat, auch deswegen
Lilienstein genannt wird. Der Stiel ist bey

Hieher gehören auch wohl die Doppelröh-
ren, ein wunderbares, und so viel wir wissen,
noch nirgend beschriebnes Petrefact, das wir
oft, aber immer nur in Bruchstücken am Fuß des
Heinbergs gefunden haben, und das aus zwey
völlig cylindrischen und parallel laufenden Röh-
ren besteht, die in eine gemeinschaftliche etwas
breitgedruckte Schaale eingeschlossen sind.

Wir gehen zu einer andern Ordnung von
Würmern über. 3) cartilaginea, die
falls unter den Petrefacten überaus zahlreich
sind. Es gehören dahin Echinitest oder See-
igel von mancherley Bildung und Grösse, die
meist in Kalk- oder Feuerstein, gefunden werden:
und im leztern Fall, zumal wenn sie klein aber
hochgewölbt sind, Knopfsteine oder Kröten-
steine heissen. Die sogenannten Judensteine,
(die spatiche Textur, und meist die Grösse und
Gestalt einer Olive haben), sind nunmehr ganz
zuverläßig für Echinitenstacheln erkannt worden.

Die Encriniten und Pentacriniten zwey
prächtige und überaus merkwürdige Petrefacten-
arten bestehen aus zwey Haupttheilen: aus dem
Körper und dem Stil. Jener hat, zumal bey
den Pentacriniten sehr viel Aehnlichkeit mit dem
oben beschriebenen Medusenhaupte: bey den
Encriniten aber sind seine Arme meist zusam-
men gefaltet, da er denn einige Aehnlichkeit
mit einer geschlossenen Lilie hat, auch deswegen
Lilienstein genannt wird. Der Stiel ist bey

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[555/0111] Hieher gehören auch wohl die Doppelröh- ren, ein wunderbares, und so viel wir wissen, noch nirgend beschriebnes Petrefact, das wir oft, aber immer nur in Bruchstücken am Fuß des Heinbergs gefunden haben, und das aus zwey völlig cylindrischen und parallel laufenden Röh- ren besteht, die in eine gemeinschaftliche etwas breitgedruckte Schaale eingeschlossen sind. Wir gehen zu einer andern Ordnung von Würmern über. 3) cartilaginea, die falls unter den Petrefacten überaus zahlreich sind. Es gehören dahin Echinitest oder See- igel von mancherley Bildung und Grösse, die meist in Kalk- oder Feuerstein, gefunden werden: und im leztern Fall, zumal wenn sie klein aber hochgewölbt sind, Knopfsteine oder Kröten- steine heissen. Die sogenannten Judensteine, (die spatiche Textur, und meist die Grösse und Gestalt einer Olive haben), sind nunmehr ganz zuverläßig für Echinitenstacheln erkannt worden. Die Encriniten und Pentacriniten zwey prächtige und überaus merkwürdige Petrefacten- arten bestehen aus zwey Haupttheilen: aus dem Körper und dem Stil. Jener hat, zumal bey den Pentacriniten sehr viel Aehnlichkeit mit dem oben beschriebenen Medusenhaupte: bey den Encriniten aber sind seine Arme meist zusam- men gefaltet, da er denn einige Aehnlichkeit mit einer geschlossenen Lilie hat, auch deswegen Lilienstein genannt wird. Der Stiel ist bey

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780, S. 555. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1780/111>, abgerufen am 04.12.2024.