Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780.seiner Weise vermodern oder verrosten, kurz so §. 231. So unerschöpflich also der Stoff zur bestän- seiner Weise vermodern oder verrosten, kurz so §. 231. So unerschöpflich also der Stoff zur bestän- <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000022"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0036" xml:id="pb480_0001" n="480"/> seiner Weise vermodern oder verrosten, kurz so<lb/> gut wie die Naturalien selbst, aus denen sie<lb/> verfertiget waren, zerstört werden, und theils<lb/> wenn sie schon ins Mineralreich übergegangen<lb/> sind, noch das leserliche Gepräge ihrer ehema-<lb/> ligen Bestimmung an sich tragen. So ist im<lb/> academischen Musäum eine Eisensteinstufe aus<lb/> dem Zweybrückischen in die ein halb verochertes<lb/> aber doch noch ganz kenntliches Bergeisen fest ein-<lb/> gewachsen ist. So besitzen wir selbst einen an-<lb/> tiken Siegelring, an dem das Metall ganz und<lb/> gar zu einer festen Eisen miner vererzt ist, aber doch<lb/> seine ehemalige Form behalten und den gegrabe-<lb/> nen Onyx noch fest eingeschloffen gleichsam in<lb/> sich verwachsen hält.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 231.</head><lb/> <p>So unerschöpflich also der Stoff zur bestän-<lb/> digen Erzeugung der Mineralien ist, so uner-<lb/> müdet ist die Natur diesen gemischten Stoff<lb/> aus einander zu sondern, zu reinigen, zu bil-<lb type="inWord"/> den ꝛc. Und wenn sie in Ruhe und ungestört<lb/> gelassen wird, so braucht sie weniger Zeit als<lb/> insgemein geglaubt wird, um daraus Steine,<lb/> Erze ꝛc. hervorzubringen. Die Alten bemerkten<lb/> schon in den berufenen Eisengruben der Insel<lb/> Elba, daß die ausgehauenen Klüfte und Nester<lb/> in kurzen wieder mit Eisen angefüllt würden,<lb/> und im Museum ist eine Sprosse von einer Berg-<lb/> leiter befindlich, die man bey Aufräumung einer,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [480/0036]
seiner Weise vermodern oder verrosten, kurz so
gut wie die Naturalien selbst, aus denen sie
verfertiget waren, zerstört werden, und theils
wenn sie schon ins Mineralreich übergegangen
sind, noch das leserliche Gepräge ihrer ehema-
ligen Bestimmung an sich tragen. So ist im
academischen Musäum eine Eisensteinstufe aus
dem Zweybrückischen in die ein halb verochertes
aber doch noch ganz kenntliches Bergeisen fest ein-
gewachsen ist. So besitzen wir selbst einen an-
tiken Siegelring, an dem das Metall ganz und
gar zu einer festen Eisen miner vererzt ist, aber doch
seine ehemalige Form behalten und den gegrabe-
nen Onyx noch fest eingeschloffen gleichsam in
sich verwachsen hält.
§. 231.
So unerschöpflich also der Stoff zur bestän-
digen Erzeugung der Mineralien ist, so uner-
müdet ist die Natur diesen gemischten Stoff
aus einander zu sondern, zu reinigen, zu bil-
den ꝛc. Und wenn sie in Ruhe und ungestört
gelassen wird, so braucht sie weniger Zeit als
insgemein geglaubt wird, um daraus Steine,
Erze ꝛc. hervorzubringen. Die Alten bemerkten
schon in den berufenen Eisengruben der Insel
Elba, daß die ausgehauenen Klüfte und Nester
in kurzen wieder mit Eisen angefüllt würden,
und im Museum ist eine Sprosse von einer Berg-
leiter befindlich, die man bey Aufräumung einer,
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