Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780.

Bild:
<< vorherige Seite

Zeisiggrün mit gestreiften Flachen. In beiden
Indien, auch in Sachsen, Böhmen, Kamtschat-
ka; theils in grossen Stücken.

12. Turmalinus, der Aschenzieher.

Von brauner, grüner und schwarzer Farbe.
Letztere undurchsichtig. Alle zeichnen sich aber
durch die ausserordentliche von Lemery A. 1717.
entdeckte Erscheinung aus, daß die ihnen bey-
wohnende Elektricität nicht nur durchs reiben, wie
bey andern Edelsteinen, sondern schon durch
blosses Erwärmen auf Hohlen, oder im heissen
Wasser erregt wird, und daß sie zwey Pole ha-
ben, deren einer die Asche etc. anzieht, und der
andere sie abstöst. Die braunen kommen von
Zeilon, die grünen aus Brasilien, schwarze
aus Norwegen, Tyrol etc.

13. Granatus.

Vom schönsten dunkelroth, meist dodecaetrisch:
vorzüglich in Böhmen, Norwegen und Orient;
gewöhnlich in glimmerigen Gestein eingesprengt,
oder auch in Flüssen, in der Mulde, Aar etc.

14. Opalus, Elementstein.

Ohne bestimmte Form und Farbe. Doch meist
milchweis, mehr oder weniger durchsichtig; aber
in alle Farben vortreflich und aufs lebhafteste
spielend; theils wie glühende Kohlen oder Schwe-
felflamme, Pfauenschweif etc. daher er nicht wie
Diamante u. a. Steine dieses Geschlechts durch
Kunst nachgemacht werden kann.

Hieher gehört auch das so genannte Weltauge
das Charleton zuerst beschrieben, das nur im
Wasser Durchsichtigkeit, Widerschein und theils
Feuerglanz erlangt u. s. w. Und der Lapis mu-
tabilis
, ein weicher Stein von verschiedener Far-

Zeisiggrün mit gestreiften Flachen. In beiden
Indien, auch in Sachsen, Böhmen, Kamtschat-
ka; theils in grossen Stücken.

12. Turmalinus, der Aschenzieher.

Von brauner, grüner und schwarzer Farbe.
Letztere undurchsichtig. Alle zeichnen sich aber
durch die ausserordentliche von Lemery A. 1717.
entdeckte Erscheinung aus, daß die ihnen bey-
wohnende Elektricität nicht nur durchs reiben, wie
bey andern Edelsteinen, sondern schon durch
blosses Erwärmen auf Hohlen, oder im heissen
Wasser erregt wird, und daß sie zwey Pole ha-
ben, deren einer die Asche ꝛc. anzieht, und der
andere sie abstöst. Die braunen kommen von
Zeilon, die grünen aus Brasilien, schwarze
aus Norwegen, Tyrol ꝛc.

13. Granatus.

Vom schönsten dunkelroth, meist dodecaetrisch:
vorzüglich in Böhmen, Norwegen und Orient;
gewöhnlich in glimmerigen Gestein eingesprengt,
oder auch in Flüssen, in der Mulde, Aar ꝛc.

14. Opalus, Elementstein.

Ohne bestimmte Form und Farbe. Doch meist
milchweis, mehr oder weniger durchsichtig; aber
in alle Farben vortreflich und aufs lebhafteste
spielend; theils wie glühende Kohlen oder Schwe-
felflamme, Pfauenschweif ꝛc. daher er nicht wie
Diamante u. a. Steine dieses Geschlechts durch
Kunst nachgemacht werden kann.

Hieher gehört auch das so genannte Weltauge
das Charleton zuerst beschrieben, das nur im
Wasser Durchsichtigkeit, Widerschein und theils
Feuerglanz erlangt u. s. w. Und der Lapis mu-
tabilis
, ein weicher Stein von verschiedener Far-

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000022">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0057" xml:id="pb501_0001" n="501"/>
            <p rendition="#l1em">Zeisiggrün mit gestreiften Flachen. In  beiden<lb/>
Indien, auch in Sachsen, Böhmen, Kamtschat-<lb/>
ka; theils in grossen Stücken.</p>
            <p rendition="#indent-2">12. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Turmalinus</hi></hi>, der Aschenzieher.</p>
            <p rendition="#l1em">Von brauner, grüner und schwarzer Farbe.<lb/>
Letztere  undurchsichtig. Alle zeichnen sich aber<lb/>
durch die ausserordentliche  von Lemery A. 1717.<lb/>
entdeckte Erscheinung aus, daß die ihnen bey-<lb type="inWord"/>
wohnende Elektricität nicht nur durchs reiben,  wie<lb/>
bey andern Edelsteinen, sondern schon durch<lb/>
blosses Erwärmen  auf Hohlen, oder im heissen<lb/>
Wasser erregt wird, und daß sie zwey  Pole ha-<lb/>
ben, deren einer die Asche &#xA75B;c. anzieht, und  der<lb/>
andere sie abstöst. Die braunen kommen von<lb/>
Zeilon, die  grünen aus Brasilien, schwarze<lb/>
aus Norwegen, Tyrol &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#indent-2">13. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Granatus</hi></hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Vom schönsten dunkelroth, meist  dodecaetrisch:<lb/>
vorzüglich in Böhmen, Norwegen und  Orient;<lb/>
gewöhnlich in glimmerigen Gestein eingesprengt,<lb/>
oder  auch in Flüssen, in der Mulde, Aar &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#indent-2">14. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Opalus</hi></hi>, Elementstein.</p>
            <p rendition="#l1em">Ohne bestimmte Form und Farbe. Doch  meist<lb/>
milchweis, mehr oder weniger durchsichtig; aber<lb/>
in alle  Farben vortreflich und aufs lebhafteste<lb/>
spielend; theils wie  glühende Kohlen oder Schwe-<lb/>
felflamme, Pfauenschweif  &#xA75B;c. daher er nicht wie<lb/>
Diamante u. a. Steine dieses Geschlechts  durch<lb/>
Kunst nachgemacht werden kann.</p>
            <p rendition="#l1em">Hieher gehört auch das so genannte Weltauge<lb/>
das  Charleton zuerst beschrieben, das nur im<lb/>
Wasser Durchsichtigkeit,  Widerschein und theils<lb/>
Feuerglanz erlangt u. s. w. Und der <hi rendition="#aq">Lapis mu-<lb/>
tabilis</hi>, ein weicher  Stein von verschiedener Far-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[501/0057] Zeisiggrün mit gestreiften Flachen. In beiden Indien, auch in Sachsen, Böhmen, Kamtschat- ka; theils in grossen Stücken. 12. Turmalinus, der Aschenzieher. Von brauner, grüner und schwarzer Farbe. Letztere undurchsichtig. Alle zeichnen sich aber durch die ausserordentliche von Lemery A. 1717. entdeckte Erscheinung aus, daß die ihnen bey- wohnende Elektricität nicht nur durchs reiben, wie bey andern Edelsteinen, sondern schon durch blosses Erwärmen auf Hohlen, oder im heissen Wasser erregt wird, und daß sie zwey Pole ha- ben, deren einer die Asche ꝛc. anzieht, und der andere sie abstöst. Die braunen kommen von Zeilon, die grünen aus Brasilien, schwarze aus Norwegen, Tyrol ꝛc. 13. Granatus. Vom schönsten dunkelroth, meist dodecaetrisch: vorzüglich in Böhmen, Norwegen und Orient; gewöhnlich in glimmerigen Gestein eingesprengt, oder auch in Flüssen, in der Mulde, Aar ꝛc. 14. Opalus, Elementstein. Ohne bestimmte Form und Farbe. Doch meist milchweis, mehr oder weniger durchsichtig; aber in alle Farben vortreflich und aufs lebhafteste spielend; theils wie glühende Kohlen oder Schwe- felflamme, Pfauenschweif ꝛc. daher er nicht wie Diamante u. a. Steine dieses Geschlechts durch Kunst nachgemacht werden kann. Hieher gehört auch das so genannte Weltauge das Charleton zuerst beschrieben, das nur im Wasser Durchsichtigkeit, Widerschein und theils Feuerglanz erlangt u. s. w. Und der Lapis mu- tabilis, ein weicher Stein von verschiedener Far-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1780
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1780/57
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780, S. 501. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1780/57>, abgerufen am 21.11.2024.