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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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ihrer Gestalt und Oeconomie kommt sie ihnen
sehr nahe, doch ist sie furchtsamer und flieht
schon für mässig grossen Hunden.

6. concolor, der americanische Löwe, Puma,
Cuguar. F. cauda mediocri, corpore im-
maculato fulvo.

Ein blutdürstiges Thier, das in Peru, Brasi-
lien etc. zu Hause ist und sich durch sein rothgelbes
ungeflecktes Fell und kleinen Kopf auszeichnet.

7. +. Lynx. der Luchs. F. cauda abbreviata
apice atro, auriculis apice barbatis, cor-
pore maculato, plantis palmisque amplissimis.

Dieses Thier findet sich in grossen dichten
Wäldern der nordlichen Erde; es verliert sich
zwar immer mehr aus den bewohnten Gegen-
den, doch hat man noch vor wenigen Jahren
welche auf dem Thüringer Walde geschossen,
und sie sind noch keine so unerhörte Seltenheit
für Europa, als man neuerlich in Frankreich
hat behaupten wollen. Der Luchs hält sich auf
Bäumen auf, und stürzt sich auf vorbeygehende
grössere Säugethiere herab. Er hat ein furcht-
bares Gebiß und thut den Wildbahnen grössern
Schaden als der Wolf.

8. +. Catus. Die Katze. F. cauda elongata,
striis dorsalibus longitudinalibus, lateralibus
spiralibus.
*

Die Katze ist fast in der ganzen alten Welt zu
Hause, aber erst von da durch die Spanier nach
Amerika übergebracht worden*). Die wilde ist
grösser, als die zahme, von grauer Farbe, mit
schwarzen Lefzen und Fussohlen und nährt sich
vom Raube des Federwildprets, der Hasen,

*) GARCILASSO D. L. VEGA l. c. p. 246.

ihrer Gestalt und Oeconomie kommt sie ihnen
sehr nahe, doch ist sie furchtsamer und flieht
schon für mässig grossen Hunden.

6. concolor, der americanische Löwe, Puma,
Cuguar. F. cauda mediocri, corpore im-
maculato fulvo.

Ein blutdürstiges Thier, das in Peru, Brasi-
lien ꝛc. zu Hause ist und sich durch sein rothgelbes
ungeflecktes Fell und kleinen Kopf auszeichnet.

7. †. Lynx. der Luchs. F. cauda abbreviata
apice atro, auriculis apice barbatis, cor-
pore maculato, plantis palmisque amplissimis.

Dieses Thier findet sich in grossen dichten
Wäldern der nordlichen Erde; es verliert sich
zwar immer mehr aus den bewohnten Gegen-
den, doch hat man noch vor wenigen Jahren
welche auf dem Thüringer Walde geschossen,
und sie sind noch keine so unerhörte Seltenheit
für Europa, als man neuerlich in Frankreich
hat behaupten wollen. Der Luchs hält sich auf
Bäumen auf, und stürzt sich auf vorbeygehende
grössere Säugethiere herab. Er hat ein furcht-
bares Gebiß und thut den Wildbahnen grössern
Schaden als der Wolf.

8. †. Catus. Die Katze. F. cauda elongata,
striis dorsalibus longitudinalibus, lateralibus
spiralibus.
*

Die Katze ist fast in der ganzen alten Welt zu
Hause, aber erst von da durch die Spanier nach
Amerika übergebracht worden*). Die wilde ist
grösser, als die zahme, von grauer Farbe, mit
schwarzen Lefzen und Fussohlen und nährt sich
vom Raube des Federwildprets, der Hasen,

*) GARCILASSO D. L. VEGA l. c. p. 246.
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[105/0117] ihrer Gestalt und Oeconomie kommt sie ihnen sehr nahe, doch ist sie furchtsamer und flieht schon für mässig grossen Hunden. 6. concolor, der americanische Löwe, Puma, Cuguar. F. cauda mediocri, corpore im- maculato fulvo. Ein blutdürstiges Thier, das in Peru, Brasi- lien ꝛc. zu Hause ist und sich durch sein rothgelbes ungeflecktes Fell und kleinen Kopf auszeichnet. 7. †. Lynx. der Luchs. F. cauda abbreviata apice atro, auriculis apice barbatis, cor- pore maculato, plantis palmisque amplissimis. Dieses Thier findet sich in grossen dichten Wäldern der nordlichen Erde; es verliert sich zwar immer mehr aus den bewohnten Gegen- den, doch hat man noch vor wenigen Jahren welche auf dem Thüringer Walde geschossen, und sie sind noch keine so unerhörte Seltenheit für Europa, als man neuerlich in Frankreich hat behaupten wollen. Der Luchs hält sich auf Bäumen auf, und stürzt sich auf vorbeygehende grössere Säugethiere herab. Er hat ein furcht- bares Gebiß und thut den Wildbahnen grössern Schaden als der Wolf. 8. †. Catus. Die Katze. F. cauda elongata, striis dorsalibus longitudinalibus, lateralibus spiralibus. * Die Katze ist fast in der ganzen alten Welt zu Hause, aber erst von da durch die Spanier nach Amerika übergebracht worden *). Die wilde ist grösser, als die zahme, von grauer Farbe, mit schwarzen Lefzen und Fussohlen und nährt sich vom Raube des Federwildprets, der Hasen, *) GARCILASSO D. L. VEGA l. c. p. 246.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/117>, abgerufen am 24.11.2024.