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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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das Niederknien entstehen. Man distinguirt
verschiedene Racen unter den Kameelen. Der
Djämmel z. B. ist zum Lasttragen am dauer-
haftesten: der Hadjin schöner von Körper und
geschwinder im Laufen; auch in der Farbe va-
riiren die Kameele; es giebt braune, weisse
u. s. w.

2. Bactrianus. das Trampelthier. (Büffons
Chameau.) C. tophis dorsi duobus. *

Diese Gattung hat mit der vorigen so viel
Aenlichkeit in ihrer Bildung und Lebensart,
daß sie von vielen Naturforschern für eine blosse
Spielart von jener angegeben worden ist. Beide
Thiere begatten sich auch mit einander. Doch
findet sich das Kameel mit zwey Buckeln mehr
im nördlichen Asien, bis gen China, meist wild,
und wird nicht so häufig, wie die vorige Gat-
tung, zum Lasttragen sondern ihres sanften und
doch sehr schnellen Trabes und ihres natürlichen
Sattels wegen, mehr zum reiten gebraucht.

3. Llacma. die Kameelziege, Guanaco C.
dorso laevi, topho pectorali.

matthioli epist L. V. p. 212.

Beide, dieses und das folgende Thier, sind
dem südlichen America, besonders dem gebür-
gichten Peru eigen. Sie äneln den Kameelen
der alten Welt in ihrer Lebensart, nur sind sie
weit kleiner, und haben in der Bildung viel von
der Ziege. Die Llacma hat ein schönes edles
Ansehn, und war nebst dem ihm verwandten
Pacos das einzige Geschöpf das die Amerika-
ner schon vor Ankunft der Spanier als Haus-
thier hielten. Noch jetzt lieben sie es aufs zärt-
lichste, und mit ganz seltsamen Aeuserungen
von Zuthuigkeit und Schmeicheley: sie putzen

das Niederknien entstehen. Man distinguirt
verschiedene Racen unter den Kameelen. Der
Djämmel z. B. ist zum Lasttragen am dauer-
haftesten: der Hadjin schöner von Körper und
geschwinder im Laufen; auch in der Farbe va-
riiren die Kameele; es giebt braune, weisse
u. s. w.

2. Bactrianus. das Trampelthier. (Büffons
Chameau.) C. tophis dorsi duobus. *

Diese Gattung hat mit der vorigen so viel
Aenlichkeit in ihrer Bildung und Lebensart,
daß sie von vielen Naturforschern für eine blosse
Spielart von jener angegeben worden ist. Beide
Thiere begatten sich auch mit einander. Doch
findet sich das Kameel mit zwey Buckeln mehr
im nördlichen Asien, bis gen China, meist wild,
und wird nicht so häufig, wie die vorige Gat-
tung, zum Lasttragen sondern ihres sanften und
doch sehr schnellen Trabes und ihres natürlichen
Sattels wegen, mehr zum reiten gebraucht.

3. Llacma. die Kameelziege, Guanaco C.
dorso laevi, topho pectorali.

matthioli epist L. V. p. 212.

Beide, dieses und das folgende Thier, sind
dem südlichen America, besonders dem gebür-
gichten Peru eigen. Sie äneln den Kameelen
der alten Welt in ihrer Lebensart, nur sind sie
weit kleiner, und haben in der Bildung viel von
der Ziege. Die Llacma hat ein schönes edles
Ansehn, und war nebst dem ihm verwandten
Pacos das einzige Geschöpf das die Amerika-
ner schon vor Ankunft der Spanier als Haus-
thier hielten. Noch jetzt lieben sie es aufs zärt-
lichste, und mit ganz seltsamen Aeuserungen
von Zuthuigkeit und Schmeicheley: sie putzen

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[112/0124] das Niederknien entstehen. Man distinguirt verschiedene Racen unter den Kameelen. Der Djämmel z. B. ist zum Lasttragen am dauer- haftesten: der Hadjin schöner von Körper und geschwinder im Laufen; auch in der Farbe va- riiren die Kameele; es giebt braune, weisse u. s. w. 2. Bactrianus. das Trampelthier. (Büffons Chameau.) C. tophis dorsi duobus. * Diese Gattung hat mit der vorigen so viel Aenlichkeit in ihrer Bildung und Lebensart, daß sie von vielen Naturforschern für eine blosse Spielart von jener angegeben worden ist. Beide Thiere begatten sich auch mit einander. Doch findet sich das Kameel mit zwey Buckeln mehr im nördlichen Asien, bis gen China, meist wild, und wird nicht so häufig, wie die vorige Gat- tung, zum Lasttragen sondern ihres sanften und doch sehr schnellen Trabes und ihres natürlichen Sattels wegen, mehr zum reiten gebraucht. 3. Llacma. die Kameelziege, Guanaco C. dorso laevi, topho pectorali. matthioli epist L. V. p. 212. Beide, dieses und das folgende Thier, sind dem südlichen America, besonders dem gebür- gichten Peru eigen. Sie äneln den Kameelen der alten Welt in ihrer Lebensart, nur sind sie weit kleiner, und haben in der Bildung viel von der Ziege. Die Llacma hat ein schönes edles Ansehn, und war nebst dem ihm verwandten Pacos das einzige Geschöpf das die Amerika- ner schon vor Ankunft der Spanier als Haus- thier hielten. Noch jetzt lieben sie es aufs zärt- lichste, und mit ganz seltsamen Aeuserungen von Zuthuigkeit und Schmeicheley: sie putzen

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/124>, abgerufen am 25.11.2024.