Fast alle Amphibien, wenigstens die in den kältern Zonen, verkriechen sich im Herbst ins Gebüsche oder in Sümpfe, und halten Winterschlaf. Daß aber einigen, z. E. den Fröschen die Zeit über das Maul mit einer Schleimhaut verwachsen sey, ist eine irrige Sage, wozu vermuthlich die Häutung dieser Thiere im Frühjahr Anlaß gegeben hat.
§. 100.
Die Amphibien sind mit mancherley Waf- fen zum Angriff und zur Vertheidigung be- wehrt. Manchen, wie den Crocodillen und Wasserschlangen kommt schon ihre körperliche Grösse zu passe. Die mehresten sind mit zahlreichen spitzigen Zähnen, manche mit Sta- cheln, viele zumal unter den Schlangen mit Gift, und der Zitterrochen mit einer sonderba- ren erschütternden Kraft, versehn.
§. 101.
Von der andern Seite sind die Amphibien durch ihr äusserst zähes Leben bey weitem mehr als andere Thiere gegen die Anfälle ihrer Feinde geschützt. Man hat Eidexen ohne Schaden im Wasser einfrieren, Schildkröten gerau- me Zeit ohne Kopf leben, und Frösche mit aus der Brust gerißnem Herzen rumhüpfen ge-
§. 99.
Fast alle Amphibien, wenigstens die in den kältern Zonen, verkriechen sich im Herbst ins Gebüsche oder in Sümpfe, und halten Winterschlaf. Daß aber einigen, z. E. den Fröschen die Zeit über das Maul mit einer Schleimhaut verwachsen sey, ist eine irrige Sage, wozu vermuthlich die Häutung dieser Thiere im Frühjahr Anlaß gegeben hat.
§. 100.
Die Amphibien sind mit mancherley Waf- fen zum Angriff und zur Vertheidigung be- wehrt. Manchen, wie den Crocodillen und Wasserschlangen kommt schon ihre körperliche Grösse zu passe. Die mehresten sind mit zahlreichen spitzigen Zähnen, manche mit Sta- cheln, viele zumal unter den Schlangen mit Gift, und der Zitterrochen mit einer sonderba- ren erschütternden Kraft, versehn.
§. 101.
Von der andern Seite sind die Amphibien durch ihr äusserst zähes Leben bey weitem mehr als andere Thiere gegen die Anfälle ihrer Feinde geschützt. Man hat Eidexen ohne Schaden im Wasser einfrieren, Schildkröten gerau- me Zeit ohne Kopf leben, und Frösche mit aus der Brust gerißnem Herzen rumhüpfen ge-
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§. 99.
Fast alle Amphibien, wenigstens die in
den kältern Zonen, verkriechen sich im Herbst
ins Gebüsche oder in Sümpfe, und halten
Winterschlaf. Daß aber einigen, z. E.
den Fröschen die Zeit über das Maul mit einer
Schleimhaut verwachsen sey, ist eine irrige
Sage, wozu vermuthlich die Häutung dieser
Thiere im Frühjahr Anlaß gegeben hat.
§. 100.
Die Amphibien sind mit mancherley Waf-
fen zum Angriff und zur Vertheidigung be-
wehrt. Manchen, wie den Crocodillen und
Wasserschlangen kommt schon ihre körperliche
Grösse zu passe. Die mehresten sind mit
zahlreichen spitzigen Zähnen, manche mit Sta-
cheln, viele zumal unter den Schlangen mit
Gift, und der Zitterrochen mit einer sonderba-
ren erschütternden Kraft, versehn.
§. 101.
Von der andern Seite sind die Amphibien
durch ihr äusserst zähes Leben bey weitem mehr
als andere Thiere gegen die Anfälle ihrer Feinde
geschützt. Man hat Eidexen ohne Schaden
im Wasser einfrieren, Schildkröten gerau-
me Zeit ohne Kopf leben, und Frösche mit
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/255>, abgerufen am 22.11.2024.
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