sehen. Und daß Eidexen oder Frösche aus ver- schluckten Laich etc. im Darmcanal der Men- schen*) u. a. warmblüthigen Thiere haben aus- geheckt werden können, ist ebenfalls ein Be- weis ihres dauerhafften Lebens. Auch die Reproductionskraft ist bey diesen Thieren ungemein stark; und sie sind daher, ganz vor- züglich geschickt, um Versuche über diese merk- würdige Lehre an ihnen anzustellen.
§. 102.
Die eheliche Verfassung der Amphibien hat ungemein viel sonderbares. Es werden diese Thiere in Verhältnis ihrer Grösse und ih- res Alters erst sehr spät, wie unsre Frösche erst im vierten Jahr mannbar, nachher ist aber auch der Begattungstrieb, zumal bey den Männchen, ganz unwiderstehlich heftig, so daß man Beyspiele von Fröschen hat, die in Ermangelung einer Gattin, andre männliche Frösche oder todte Weibgen, oder Kröten besprun- gen haben. Bey den mehresten Fröschen werden die Weibgen von ihren Männchen zur Begat- tungszeit mehrere Tage, ja Wochen lang umfast, und man kan diesen wärender Zeit ehr die Beine vom Leibereissen, als daß sie jenes los lassen soll- ten. Bey vielen dieser Thier hat keine wirk- liche Begattung statt, sondern das Männ-
*)ch. bonnetOeuvres vol. III. p. 37.
sehen. Und daß Eidexen oder Frösche aus ver- schluckten Laich ꝛc. im Darmcanal der Men- schen*) u. a. warmblüthigen Thiere haben aus- geheckt werden können, ist ebenfalls ein Be- weis ihres dauerhafften Lebens. Auch die Reproductionskraft ist bey diesen Thieren ungemein stark; und sie sind daher, ganz vor- züglich geschickt, um Versuche über diese merk- würdige Lehre an ihnen anzustellen.
§. 102.
Die eheliche Verfassung der Amphibien hat ungemein viel sonderbares. Es werden diese Thiere in Verhältnis ihrer Grösse und ih- res Alters erst sehr spät, wie unsre Frösche erst im vierten Jahr mannbar, nachher ist aber auch der Begattungstrieb, zumal bey den Männchen, ganz unwiderstehlich heftig, so daß man Beyspiele von Fröschen hat, die in Ermangelung einer Gattin, andre männliche Frösche oder todte Weibgen, oder Kröten besprun- gen haben. Bey den mehresten Fröschen werden die Weibgen von ihren Männchen zur Begat- tungszeit mehrere Tage, ja Wochen lang umfast, und man kan diesen wärender Zeit ehr die Beine vom Leibereissen, als daß sie jenes los lassen soll- ten. Bey vielen dieser Thier hat keine wirk- liche Begattung statt, sondern das Männ-
*)ch. bonnetOeuvres vol. III. p. 37.
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sehen. Und daß Eidexen oder Frösche aus ver-
schluckten Laich ꝛc. im Darmcanal der Men-
schen *) u. a. warmblüthigen Thiere haben aus-
geheckt werden können, ist ebenfalls ein Be-
weis ihres dauerhafften Lebens. Auch die
Reproductionskraft ist bey diesen Thieren
ungemein stark; und sie sind daher, ganz vor-
züglich geschickt, um Versuche über diese merk-
würdige Lehre an ihnen anzustellen.
§. 102.
Die eheliche Verfassung der Amphibien
hat ungemein viel sonderbares. Es werden
diese Thiere in Verhältnis ihrer Grösse und ih-
res Alters erst sehr spät, wie unsre Frösche erst
im vierten Jahr mannbar, nachher ist aber
auch der Begattungstrieb, zumal bey den
Männchen, ganz unwiderstehlich heftig, so
daß man Beyspiele von Fröschen hat, die in
Ermangelung einer Gattin, andre männliche
Frösche oder todte Weibgen, oder Kröten besprun-
gen haben. Bey den mehresten Fröschen werden
die Weibgen von ihren Männchen zur Begat-
tungszeit mehrere Tage, ja Wochen lang umfast,
und man kan diesen wärender Zeit ehr die Beine
vom Leibereissen, als daß sie jenes los lassen soll-
ten. Bey vielen dieser Thier hat keine wirk-
liche Begattung statt, sondern das Männ-
*) ch. bonnet Oeuvres vol. III. p. 37.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/256>, abgerufen am 22.11.2024.
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