dem auch an der Unterlefze mit einer klei- nen Röhre versehen, mittelst deren sie sich, der Sicherheit wegen, an Wasserpflanzen etc. fest saugen können. Endlich haben auch einige blos auf der linken Seite des Kopfs neben den Augen einen kleinen Schlauch oder Blase wodurch sie das eingeschluckte Wasser, wie die Fische durch die Kiefern wieder von sich sprützen können.
§. 107.
Ausserdem ziehen auch manche Amphibien zu gewissen Jahreszeiten ihre Oberhaut (epider- mis) ab, oder häuten sich. Die Schlangen werfen dabey eine ziemlich feste Haut (Natter- hemd) ab, in der die Eindrücke der Schuppen etc. zu sehen sind. Von Fröschen und Eidexen hingegen geht nur ein schleimichter, im Wasser bald zerfliessender, Ueberzug herunter.
§. 108.
Das Gehör und Gesicht der mehresten Amphibien, zumal der Frösche und Eidexen ist ausnehmend sein, ihr Gefühl hingegen und auch wol ihre übrigen Sinne scheinen stumpfer. Sie sind gelehrig genug, wie man aus den sehr häufigen Beyspielen der giftigsten Schlangen, der Klapperschlangen, Brillen- schlangen etc. und aus den seltnern Fällen von Eidexen die sich ins Haus und Bett gewöhnen
dem auch an der Unterlefze mit einer klei- nen Röhre versehen, mittelst deren sie sich, der Sicherheit wegen, an Wasserpflanzen ꝛc. fest saugen können. Endlich haben auch einige blos auf der linken Seite des Kopfs neben den Augen einen kleinen Schlauch oder Blase wodurch sie das eingeschluckte Wasser, wie die Fische durch die Kiefern wieder von sich sprützen können.
§. 107.
Ausserdem ziehen auch manche Amphibien zu gewissen Jahreszeiten ihre Oberhaut (epider- mis) ab, oder häuten sich. Die Schlangen werfen dabey eine ziemlich feste Haut (Natter- hemd) ab, in der die Eindrücke der Schuppen ꝛc. zu sehen sind. Von Fröschen und Eidexen hingegen geht nur ein schleimichter, im Wasser bald zerfliessender, Ueberzug herunter.
§. 108.
Das Gehör und Gesicht der mehresten Amphibien, zumal der Frösche und Eidexen ist ausnehmend sein, ihr Gefühl hingegen und auch wol ihre übrigen Sinne scheinen stumpfer. Sie sind gelehrig genug, wie man aus den sehr häufigen Beyspielen der giftigsten Schlangen, der Klapperschlangen, Brillen- schlangen ꝛc. und aus den seltnern Fällen von Eidexen die sich ins Haus und Bett gewöhnen
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[247/0259]
dem auch an der Unterlefze mit einer klei-
nen Röhre versehen, mittelst deren sie sich,
der Sicherheit wegen, an Wasserpflanzen ꝛc.
fest saugen können. Endlich haben auch
einige blos auf der linken Seite des Kopfs
neben den Augen einen kleinen Schlauch oder
Blase wodurch sie das eingeschluckte Wasser,
wie die Fische durch die Kiefern wieder von sich
sprützen können.
§. 107.
Ausserdem ziehen auch manche Amphibien
zu gewissen Jahreszeiten ihre Oberhaut (epider-
mis) ab, oder häuten sich. Die Schlangen
werfen dabey eine ziemlich feste Haut (Natter-
hemd) ab, in der die Eindrücke der Schuppen
ꝛc. zu sehen sind. Von Fröschen und Eidexen
hingegen geht nur ein schleimichter, im Wasser
bald zerfliessender, Ueberzug herunter.
§. 108.
Das Gehör und Gesicht der mehresten
Amphibien, zumal der Frösche und Eidexen
ist ausnehmend sein, ihr Gefühl hingegen
und auch wol ihre übrigen Sinne scheinen
stumpfer. Sie sind gelehrig genug, wie man
aus den sehr häufigen Beyspielen der giftigsten
Schlangen, der Klapperschlangen, Brillen-
schlangen ꝛc. und aus den seltnern Fällen von
Eidexen die sich ins Haus und Bett gewöhnen
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/259>, abgerufen am 22.11.2024.
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