Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

lassen, von Kröten die ganz vertraulich gegen
ihre Wohlthäter worden etc. ersieht.

§. 109.

Das Alter der Amphibien ist sehr ungleich.
Unsere Frösche z. E. werden erst im vierten
Jahre mannbar, und erreichen dem ohngeach-
tet ein Alter von zwölf bis sechszehn Jahren.
Hingegen behauptet man, daß die Crocodile,
die grossen Schildkröten*) u. a.m. aus hun-
dert Jahre und drüber, leben sollen.

§. 110.

Der Nutzen der Amphibien fürs Men-
schengeschlecht ist einfach, aber theils sehr be-
trächtlich. Erstens vertilgen sie doch viel schäd-
liche Insecten, Schnecken etc. Sodann werden
viele zur Speise verwandt; vorzüglich unzä-
lige Schildkröten und ihre Eyer, so auch ver-
schiedene Frösche und Eidexen, Neunaugen,
Störe, Rochen u. s. w. Zu Kunstsachen
werden Schildpatt, Hausenblasen und Fisch-
haut von Rochen und Hayen verarbeitet. Arz-
neyen giebt diese Classe wenig. Vielleicht sind
Kröten ein wichtiges Mittel gegen den Krebs.

§. 111.

Der meiste Schade der Amphibien ist wol
der, daß sie andere nutzbare Thiere, Fische

*) Lettres edifiantes T. XVI.

lassen, von Kröten die ganz vertraulich gegen
ihre Wohlthäter worden ꝛc. ersieht.

§. 109.

Das Alter der Amphibien ist sehr ungleich.
Unsere Frösche z. E. werden erst im vierten
Jahre mannbar, und erreichen dem ohngeach-
tet ein Alter von zwölf bis sechszehn Jahren.
Hingegen behauptet man, daß die Crocodile,
die grossen Schildkröten*) u. a.m. aus hun-
dert Jahre und drüber, leben sollen.

§. 110.

Der Nutzen der Amphibien fürs Men-
schengeschlecht ist einfach, aber theils sehr be-
trächtlich. Erstens vertilgen sie doch viel schäd-
liche Insecten, Schnecken ꝛc. Sodann werden
viele zur Speise verwandt; vorzüglich unzä-
lige Schildkröten und ihre Eyer, so auch ver-
schiedene Frösche und Eidexen, Neunaugen,
Störe, Rochen u. s. w. Zu Kunstsachen
werden Schildpatt, Hausenblasen und Fisch-
haut von Rochen und Hayen verarbeitet. Arz-
neyen giebt diese Classe wenig. Vielleicht sind
Kröten ein wichtiges Mittel gegen den Krebs.

§. 111.

Der meiste Schade der Amphibien ist wol
der, daß sie andere nutzbare Thiere, Fische

*) Lettres edifiantes T. XVI.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000023">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0260" xml:id="pb248_0001" n="248"/>
lassen, von Kröten die ganz vertraulich gegen<lb/>
ihre Wohlthäter worden &#xA75B;c. ersieht.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 109.</head><lb/>
          <p>Das Alter der Amphibien ist sehr ungleich.<lb/>
Unsere Frösche z. E. werden erst im vierten<lb/>
Jahre mannbar, und erreichen dem ohngeach-<lb/>
tet ein Alter von zwölf bis sechszehn Jahren.<lb/>
Hingegen behauptet man, daß die Crocodile,<lb/>
die grossen Schildkröten<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lettres edifiantes</hi> T.</hi> XVI.</p></note> u. a.m. aus hun-<lb/>
dert Jahre und drüber, leben sollen.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 110.</head><lb/>
          <p>Der Nutzen der Amphibien fürs Men-<lb/>
schengeschlecht ist einfach, aber theils sehr be-<lb/>
trächtlich. Erstens vertilgen sie doch viel schäd-<lb/>
liche Insecten, Schnecken &#xA75B;c. Sodann werden<lb/>
viele zur Speise verwandt; vorzüglich unzä-<lb/>
lige Schildkröten und ihre Eyer, so auch ver-<lb/>
schiedene Frösche und Eidexen, Neunaugen,<lb/>
Störe, Rochen u. s. w. Zu Kunstsachen<lb/>
werden Schildpatt, Hausenblasen und Fisch-<lb/>
haut von Rochen und Hayen verarbeitet. Arz-<lb/>
neyen giebt diese Classe wenig. Vielleicht sind<lb/>
Kröten ein wichtiges Mittel gegen den Krebs.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 111.</head><lb/>
          <p>Der meiste Schade der Amphibien ist wol<lb/>
der, daß sie andere nutzbare Thiere, Fische<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[248/0260] lassen, von Kröten die ganz vertraulich gegen ihre Wohlthäter worden ꝛc. ersieht. §. 109. Das Alter der Amphibien ist sehr ungleich. Unsere Frösche z. E. werden erst im vierten Jahre mannbar, und erreichen dem ohngeach- tet ein Alter von zwölf bis sechszehn Jahren. Hingegen behauptet man, daß die Crocodile, die grossen Schildkröten *) u. a.m. aus hun- dert Jahre und drüber, leben sollen. §. 110. Der Nutzen der Amphibien fürs Men- schengeschlecht ist einfach, aber theils sehr be- trächtlich. Erstens vertilgen sie doch viel schäd- liche Insecten, Schnecken ꝛc. Sodann werden viele zur Speise verwandt; vorzüglich unzä- lige Schildkröten und ihre Eyer, so auch ver- schiedene Frösche und Eidexen, Neunaugen, Störe, Rochen u. s. w. Zu Kunstsachen werden Schildpatt, Hausenblasen und Fisch- haut von Rochen und Hayen verarbeitet. Arz- neyen giebt diese Classe wenig. Vielleicht sind Kröten ein wichtiges Mittel gegen den Krebs. §. 111. Der meiste Schade der Amphibien ist wol der, daß sie andere nutzbare Thiere, Fische *) Lettres edifiantes T. XVI.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/260
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/260>, abgerufen am 22.11.2024.