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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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auch gefleckt etc. und das zwar ohne alle Bezie-
hung auf die Farbe der benachbarten Gegenstände,
sondern theils von freyen Stücken, am sichtbar-
sten aber wenn das Thier gereitzt und bös ge-
macht wird.

6. Gecko. L. cauda tereti mediocri, digitis
muticis subtus lamellatis, corpore verru-
coso, auribus concavis
. *

Der Gecko hat ein weit ausgedehnteres Va-
terland als der Chamäleon, und ist in Orient
so wie auf den Inseln der Südsee und auch hin
und wieder im südlichen Europa, z. B. im Nea-
politanischen einheimisch. Am häufigsten findet
er sich in Aegypten, zumal bey Cairo, wo er
sich gern in die Häuser zieht und oft gefärlich
wird. Er hat nemlich einen giftigen Saft zwi-
schen seinen blättrichen Fuszehen, der sich den
Eßwaren, wo das Thier drüber wegläuft, mit-
theilt: deren Genuß nachher die gefährlichsten
und fast tödtlichen Coliken nach sich zieht. Die
Aegypter nennen ihn den Aussatzvater, weil sie
glauben, daß er diese Krankheit in die Häuser
bringe; oder mehr wol der Aenlichkeit wegen,
die seine knospichte Haut mit dem Aussatz jener
Gegenden hat. Er hält sich oft bloß auf den
Vorderfüssen, indem er den Hinterleib in die
Höhe richtet; und ist wol der ware Stellio und
Saurus der Alten*).

7. Stincus. L. cauda tereti mediocri, apice
compressa, digitis muticis lobato-squamo-
sis marginatis
. *

Der Stincus findet sich im steinichten Ara-
bien, Ober-Aegypten etc. und war weiland als

*) paoli della relig. di gentili p. rigu. ad alcuni anim.
P. III.

auch gefleckt ꝛc. und das zwar ohne alle Bezie-
hung auf die Farbe der benachbarten Gegenstände,
sondern theils von freyen Stücken, am sichtbar-
sten aber wenn das Thier gereitzt und bös ge-
macht wird.

6. Gecko. L. cauda tereti mediocri, digitis
muticis subtus lamellatis, corpore verru-
coso, auribus concavis
. *

Der Gecko hat ein weit ausgedehnteres Va-
terland als der Chamäleon, und ist in Orient
so wie auf den Inseln der Südsee und auch hin
und wieder im südlichen Europa, z. B. im Nea-
politanischen einheimisch. Am häufigsten findet
er sich in Aegypten, zumal bey Cairo, wo er
sich gern in die Häuser zieht und oft gefärlich
wird. Er hat nemlich einen giftigen Saft zwi-
schen seinen blättrichen Fuszehen, der sich den
Eßwaren, wo das Thier drüber wegläuft, mit-
theilt: deren Genuß nachher die gefährlichsten
und fast tödtlichen Coliken nach sich zieht. Die
Aegypter nennen ihn den Aussatzvater, weil sie
glauben, daß er diese Krankheit in die Häuser
bringe; oder mehr wol der Aenlichkeit wegen,
die seine knospichte Haut mit dem Aussatz jener
Gegenden hat. Er hält sich oft bloß auf den
Vorderfüssen, indem er den Hinterleib in die
Höhe richtet; und ist wol der ware Stellio und
Saurus der Alten*).

7. Stincus. L. cauda tereti mediocri, apice
compressa, digitis muticis lobato-squamo-
sis marginatis
. *

Der Stincus findet sich im steinichten Ara-
bien, Ober-Aegypten ꝛc. und war weiland als

*) paoli della relig. di gentili p. rigu. ad alcuni anim.
P. III.
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[260/0272] auch gefleckt ꝛc. und das zwar ohne alle Bezie- hung auf die Farbe der benachbarten Gegenstände, sondern theils von freyen Stücken, am sichtbar- sten aber wenn das Thier gereitzt und bös ge- macht wird. 6. Gecko. L. cauda tereti mediocri, digitis muticis subtus lamellatis, corpore verru- coso, auribus concavis. * Der Gecko hat ein weit ausgedehnteres Va- terland als der Chamäleon, und ist in Orient so wie auf den Inseln der Südsee und auch hin und wieder im südlichen Europa, z. B. im Nea- politanischen einheimisch. Am häufigsten findet er sich in Aegypten, zumal bey Cairo, wo er sich gern in die Häuser zieht und oft gefärlich wird. Er hat nemlich einen giftigen Saft zwi- schen seinen blättrichen Fuszehen, der sich den Eßwaren, wo das Thier drüber wegläuft, mit- theilt: deren Genuß nachher die gefährlichsten und fast tödtlichen Coliken nach sich zieht. Die Aegypter nennen ihn den Aussatzvater, weil sie glauben, daß er diese Krankheit in die Häuser bringe; oder mehr wol der Aenlichkeit wegen, die seine knospichte Haut mit dem Aussatz jener Gegenden hat. Er hält sich oft bloß auf den Vorderfüssen, indem er den Hinterleib in die Höhe richtet; und ist wol der ware Stellio und Saurus der Alten *). 7. Stincus. L. cauda tereti mediocri, apice compressa, digitis muticis lobato-squamo- sis marginatis. * Der Stincus findet sich im steinichten Ara- bien, Ober-Aegypten ꝛc. und war weiland als *) paoli della relig. di gentili p. rigu. ad alcuni anim. P. III.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/272>, abgerufen am 22.11.2024.