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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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det. Am Bauche ist sie zuweilen ganz kupfer-
farben, und das Grüne am Kopf, Rücken und
Schwanz ist unverbesserlich. Dabey ist das
Thierchen überaus flink, lebhaft, wohnt in
trocknen Gegenden, auf Felsen, in Mauerritzen,
sommert sich gern an der Sonne, und ist eben
so unschuldig als alle übrige deutsche Eidexen.

5. Chamaeleon. L. cauda prehensili, digitis
duobus tribusque coadunatis
. *

Der Chamäleon ist in Ostindien, Nord-Afri-
ca, und auch in Spanien zu Hause, und wird
wegen vieler Sonderbarheiten in seiner Oekono-
mie merkwürdig, die ehedem zu allerhand Er-
dichtungen Anlaß gegeben haben. Es ist ein
langsames träges Thier, das sich auf Bäumen
und in Hecken aufhält, und von Insecten lebt,
die es beschleicht und dann mit einer langen kle-
brichten Zunge sehr behende zu fangen versteht.
Seine Lungen sind ungeheuer groß, füllen den
grösten Theil des Leibes aus, und das Thier
kan sich damit nach Willkühr aufblasen oder
dünner machen, daher vermutlich die Sage der
Alten entstanden seyn mag, daß das Chamäleon
blos von Luft lebe. Die schönen goldfarbnen
Augen des Thiers haben die ganz eigne Einrich-
tung, daß jedes besonders, oder auch beide zu-
gleich nach verschiedenen Richtungen, eins z. B.
aufwärts, das andere hinterwärts u. s. w.
und zwar sehr schnell bewegt werden können: am
meisten aber ist es durch die Veränderung seiner
Farben berüchtigt worden, da man vorgegeben
hat, daß es jedesmal die Farbe der Körper an-
nähme, die ihm zunächst wären, also auf Bäu-
men grün, auf Stroh gelb u. s. w. Das ist
nicht. Die natürliche Farbe des Chamäleons
ist stahlgrau, zuweilen wird es aber gelb, schwarz,

det. Am Bauche ist sie zuweilen ganz kupfer-
farben, und das Grüne am Kopf, Rücken und
Schwanz ist unverbesserlich. Dabey ist das
Thierchen überaus flink, lebhaft, wohnt in
trocknen Gegenden, auf Felsen, in Mauerritzen,
sommert sich gern an der Sonne, und ist eben
so unschuldig als alle übrige deutsche Eidexen.

5. Chamaeleon. L. cauda prehensili, digitis
duobus tribusque coadunatis
. *

Der Chamäleon ist in Ostindien, Nord-Afri-
ca, und auch in Spanien zu Hause, und wird
wegen vieler Sonderbarheiten in seiner Oekono-
mie merkwürdig, die ehedem zu allerhand Er-
dichtungen Anlaß gegeben haben. Es ist ein
langsames träges Thier, das sich auf Bäumen
und in Hecken aufhält, und von Insecten lebt,
die es beschleicht und dann mit einer langen kle-
brichten Zunge sehr behende zu fangen versteht.
Seine Lungen sind ungeheuer groß, füllen den
grösten Theil des Leibes aus, und das Thier
kan sich damit nach Willkühr aufblasen oder
dünner machen, daher vermutlich die Sage der
Alten entstanden seyn mag, daß das Chamäleon
blos von Luft lebe. Die schönen goldfarbnen
Augen des Thiers haben die ganz eigne Einrich-
tung, daß jedes besonders, oder auch beide zu-
gleich nach verschiedenen Richtungen, eins z. B.
aufwärts, das andere hinterwärts u. s. w.
und zwar sehr schnell bewegt werden können: am
meisten aber ist es durch die Veränderung seiner
Farben berüchtigt worden, da man vorgegeben
hat, daß es jedesmal die Farbe der Körper an-
nähme, die ihm zunächst wären, also auf Bäu-
men grün, auf Stroh gelb u. s. w. Das ist
nicht. Die natürliche Farbe des Chamäleons
ist stahlgrau, zuweilen wird es aber gelb, schwarz,

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[259/0271] det. Am Bauche ist sie zuweilen ganz kupfer- farben, und das Grüne am Kopf, Rücken und Schwanz ist unverbesserlich. Dabey ist das Thierchen überaus flink, lebhaft, wohnt in trocknen Gegenden, auf Felsen, in Mauerritzen, sommert sich gern an der Sonne, und ist eben so unschuldig als alle übrige deutsche Eidexen. 5. Chamaeleon. L. cauda prehensili, digitis duobus tribusque coadunatis. * Der Chamäleon ist in Ostindien, Nord-Afri- ca, und auch in Spanien zu Hause, und wird wegen vieler Sonderbarheiten in seiner Oekono- mie merkwürdig, die ehedem zu allerhand Er- dichtungen Anlaß gegeben haben. Es ist ein langsames träges Thier, das sich auf Bäumen und in Hecken aufhält, und von Insecten lebt, die es beschleicht und dann mit einer langen kle- brichten Zunge sehr behende zu fangen versteht. Seine Lungen sind ungeheuer groß, füllen den grösten Theil des Leibes aus, und das Thier kan sich damit nach Willkühr aufblasen oder dünner machen, daher vermutlich die Sage der Alten entstanden seyn mag, daß das Chamäleon blos von Luft lebe. Die schönen goldfarbnen Augen des Thiers haben die ganz eigne Einrich- tung, daß jedes besonders, oder auch beide zu- gleich nach verschiedenen Richtungen, eins z. B. aufwärts, das andere hinterwärts u. s. w. und zwar sehr schnell bewegt werden können: am meisten aber ist es durch die Veränderung seiner Farben berüchtigt worden, da man vorgegeben hat, daß es jedesmal die Farbe der Körper an- nähme, die ihm zunächst wären, also auf Bäu- men grün, auf Stroh gelb u. s. w. Das ist nicht. Die natürliche Farbe des Chamäleons ist stahlgrau, zuweilen wird es aber gelb, schwarz,

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/271>, abgerufen am 22.11.2024.