Das Uferaas lebt einige Jahre lang als Larve im Wasser, wo es sich Hölen und Gänge zum Aufenthalt ins Ufer wült, und von den Fischern aufgesucht und zum Köder beym Angeln ge- braucht wird. Nach zwey bis drey Jahren kom- men mitten im Sommer binnen wenigen Tagen viele Millionen dieser Thiere mit einmal aus dem Wasser als vollkommene geflügelte Insecten her- vorgeflogen, die sich auch alsdenn, gegen die Weise andrer Insecten erst nochmals häuten müs- sen, überhaupt aber ihren vollkommnen Zustand nur sehr kurze Zeit, oft kaum einen halben Tag geniessen.
1. +. Vulgata. E. cauda trifeta, alis nebulo- so-maculatis. *
p. collinson in philos. Trans. N. 481. tab. II. fig. 2. 3. 4. pag. 329. sqq.
Das Weibgen legt ein Eyförmiges Klümp- gen das aus sehr vielen Eyergen zusammen ge- setzt ist.
Die Larven, die sich ebenfalls im Wasser auf- halten, werden vorzüglich durch die überaus artigen, theils sehr künstlichen meist cylindri- schen Hülsen merkwürdig, die sie sich verferti- gen, und die sie, fast wie die Schnecken ihr Haus
Das Uferaas lebt einige Jahre lang als Larve im Wasser, wo es sich Hölen und Gänge zum Aufenthalt ins Ufer wült, und von den Fischern aufgesucht und zum Köder beym Angeln ge- braucht wird. Nach zwey bis drey Jahren kom- men mitten im Sommer binnen wenigen Tagen viele Millionen dieser Thiere mit einmal aus dem Wasser als vollkommene geflügelte Insecten her- vorgeflogen, die sich auch alsdenn, gegen die Weise andrer Insecten erst nochmals häuten müs- sen, überhaupt aber ihren vollkommnen Zustand nur sehr kurze Zeit, oft kaum einen halben Tag geniessen.
1. †. Vulgata. E. cauda trifeta, alis nebulo- so-maculatis. *
p. collinson in philos. Trans. N. 481. tab. II. fig. 2. 3. 4. pag. 329. sqq.
Das Weibgen legt ein Eyförmiges Klümp- gen das aus sehr vielen Eyergen zusammen ge- setzt ist.
Die Larven, die sich ebenfalls im Wasser auf- halten, werden vorzüglich durch die überaus artigen, theils sehr künstlichen meist cylindri- schen Hülsen merkwürdig, die sie sich verferti- gen, und die sie, fast wie die Schnecken ihr Haus
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Das Uferaas lebt einige Jahre lang als Larve
im Wasser, wo es sich Hölen und Gänge zum
Aufenthalt ins Ufer wült, und von den Fischern
aufgesucht und zum Köder beym Angeln ge-
braucht wird. Nach zwey bis drey Jahren kom-
men mitten im Sommer binnen wenigen Tagen
viele Millionen dieser Thiere mit einmal aus dem
Wasser als vollkommene geflügelte Insecten her-
vorgeflogen, die sich auch alsdenn, gegen die
Weise andrer Insecten erst nochmals häuten müs-
sen, überhaupt aber ihren vollkommnen Zustand
nur sehr kurze Zeit, oft kaum einen halben Tag
geniessen.
1. †. Vulgata. E. cauda trifeta, alis nebulo-
so-maculatis. *
p. collinson in philos. Trans. N. 481.
tab. II. fig. 2. 3. 4. pag. 329. sqq.
Das Weibgen legt ein Eyförmiges Klümp-
gen das aus sehr vielen Eyergen zusammen ge-
setzt ist.
2. †. Horaria. E. cauda biseta, alis albis mar-
gine crassiore nigricantibus. *
swammerdam biblia naturae tab. XIII.
fig. 15.
48. phryganea. Frülingsfliege. Os
edentulum palpis 4. Ocelli 3. Antennae
thorace longiores: Alae incumbentes, infe-
rioribus plicatis.
Die Larven, die sich ebenfalls im Wasser auf-
halten, werden vorzüglich durch die überaus
artigen, theils sehr künstlichen meist cylindri-
schen Hülsen merkwürdig, die sie sich verferti-
gen, und die sie, fast wie die Schnecken ihr Haus
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/384>, abgerufen am 22.11.2024.
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