Die kalkartigen Steine sind weich, so daß sie weder in Glas schneiden noch am Stahl Feuer geben und im Feuer noch mürber ge- brannt werden. Sie find überall in der Schö- pfung verbreitet. Unzählige Flözgebürge die unserer Meynung nach das Grab der Seethiere der Vorwelt ausmachen, bestehen aus Kalk: und er macht den Grundstoff der Muschelschaa- len, der Corallenstämme und selbst aller Kno- chen von Thieren und Menschen, aus.
1. calx cum acidis efferuescens, solubilis, opaca, non polienda.
Die gemeinen Kalkarten, die in diesem Ge- schlecht verzeichnet werden, unterscheiden sich blos durch ein gröberes Korn vom Marmor, der eigentlich ein feiner harter Kaltstein ist, aber eine schöne und dauerhafte Politur annimmt.
1. Vulgaris. Der gemeine Kalkstein.
Meist von grauer Farbe. Wird roh zum bauen und pflastern, wenn er aber gelöscht wor- den, zum tünchen, gerben etc. auch zum Zucker- sieden und in der Arzney gebraucht.
2. Fibrosa. Fasericher Kalk.
Fast wie Asbest oder Stralgyps. Häufig auf dem Heinberg bey Göttingen.
I. CALCARIAE.
Die kalkartigen Steine sind weich, so daß sie weder in Glas schneiden noch am Stahl Feuer geben und im Feuer noch mürber ge- brannt werden. Sie find überall in der Schö- pfung verbreitet. Unzählige Flözgebürge die unserer Meynung nach das Grab der Seethiere der Vorwelt ausmachen, bestehen aus Kalk: und er macht den Grundstoff der Muschelschaa- len, der Corallenstämme und selbst aller Kno- chen von Thieren und Menschen, aus.
1. calx cum acidis efferuescens, solubilis, opaca, non polienda.
Die gemeinen Kalkarten, die in diesem Ge- schlecht verzeichnet werden, unterscheiden sich blos durch ein gröberes Korn vom Marmor, der eigentlich ein feiner harter Kaltstein ist, aber eine schöne und dauerhafte Politur annimmt.
1. Vulgaris. Der gemeine Kalkstein.
Meist von grauer Farbe. Wird roh zum bauen und pflastern, wenn er aber gelöscht wor- den, zum tünchen, gerben ꝛc. auch zum Zucker- sieden und in der Arzney gebraucht.
2. Fibrosa. Fasericher Kalk.
Fast wie Asbest oder Stralgyps. Häufig auf dem Heinberg bey Göttingen.
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I. CALCARIAE.
Die kalkartigen Steine sind weich, so
daß sie weder in Glas schneiden noch am Stahl
Feuer geben und im Feuer noch mürber ge-
brannt werden. Sie find überall in der Schö-
pfung verbreitet. Unzählige Flözgebürge die
unserer Meynung nach das Grab der Seethiere
der Vorwelt ausmachen, bestehen aus Kalk:
und er macht den Grundstoff der Muschelschaa-
len, der Corallenstämme und selbst aller Kno-
chen von Thieren und Menschen, aus.
1. calx cum acidis efferuescens, solubilis,
opaca, non polienda.
Die gemeinen Kalkarten, die in diesem Ge-
schlecht verzeichnet werden, unterscheiden sich
blos durch ein gröberes Korn vom Marmor, der
eigentlich ein feiner harter Kaltstein ist, aber
eine schöne und dauerhafte Politur annimmt.
1. Vulgaris. Der gemeine Kalkstein.
Meist von grauer Farbe. Wird roh zum
bauen und pflastern, wenn er aber gelöscht wor-
den, zum tünchen, gerben ꝛc. auch zum Zucker-
sieden und in der Arzney gebraucht.
2. Fibrosa. Fasericher Kalk.
Fast wie Asbest oder Stralgyps. Häufig auf
dem Heinberg bey Göttingen.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 487. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/499>, abgerufen am 22.11.2024.
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