Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

gen den Werth. Folgends braun oder einge-
sprengtes Pulver etc. sind Hauptfehler. Die be-
sten Diamanten kommen aus den alten Gruben
von Decan, Golconda etc. Die Brasilischen sind
ungleich schlechter. Daß schon die Alten in Dia-
mant gegraben hätten, bleibt uns noch immer
unwahrscheinlich*). Ludwig Berquen von
Brügge hat vermutlich A. 1475. zuerst einen
Diamant geschliffen, und zwar für Herzog Carl
den kühnen von Burgund, dem er aber im fol-
genden Jahr von den Eidgenossen bey Gransee
abgenommen und an die reichen Fugger in Aug-
spurg verkauft wurde**).

2. Rubinus.

Der Rubin ist wol nach dem Diamant der
härteste Edelstein, und hat auch mit ihm einer-
ley Crystallisation. Man theilt ihn seiner Farbe
nach in vier Abartungen. a) Der Almandin
oder Carfunckel vom schönsten hochroth. b)
Rubibalais, blaßroth, fast rosenfarb. c)
Rubispinell violetroth. d) Rubicell, gelb-
roth. Auch die besten Rubine kommen so wie
überhaupt die schönsten gefärbten Edelsteine aus
Orient, besonders aus Pegu und Ceilon.

3. Topasius orientalis.

*) Herr Lippert zwar behauptet es. Daktyl. Sup-
plem. S. 131. 145. 146. 149.
**) Er ist abgebildet in lambecii bibl. Vindobon.
L.
II. p. 516. Die grösten Diamanten und andere
Edelsteine in der Welt s. bey Tavernier la Mo-
traye, und in papillon sur la Gravure en bois.
T.
II. p. 281. Den die Russische Kaiserin von
Gregor. Saffray gekauft im Gothaischen Taschen
Cal. 1771. Die verschiednen Arten des Schnitts
bey mariette Tr. des pierres gravees T. I. p. 159.

gen den Werth. Folgends braun oder einge-
sprengtes Pulver ꝛc. sind Hauptfehler. Die be-
sten Diamanten kommen aus den alten Gruben
von Decan, Golconda ꝛc. Die Brasilischen sind
ungleich schlechter. Daß schon die Alten in Dia-
mant gegraben hätten, bleibt uns noch immer
unwahrscheinlich*). Ludwig Berquen von
Brügge hat vermutlich A. 1475. zuerst einen
Diamant geschliffen, und zwar für Herzog Carl
den kühnen von Burgund, dem er aber im fol-
genden Jahr von den Eidgenossen bey Gransee
abgenommen und an die reichen Fugger in Aug-
spurg verkauft wurde**).

2. Rubinus.

Der Rubin ist wol nach dem Diamant der
härteste Edelstein, und hat auch mit ihm einer-
ley Crystallisation. Man theilt ihn seiner Farbe
nach in vier Abartungen. a) Der Almandin
oder Carfunckel vom schönsten hochroth. b)
Rubibalais, blaßroth, fast rosenfarb. c)
Rubispinell violetroth. d) Rubicell, gelb-
roth. Auch die besten Rubine kommen so wie
überhaupt die schönsten gefärbten Edelsteine aus
Orient, besonders aus Pegu und Ceilon.

3. Topasius orientalis.

*) Herr Lippert zwar behauptet es. Daktyl. Sup-
plem. S. 131. 145. 146. 149.
**) Er ist abgebildet in lambecii bibl. Vindobon.
L.
II. p. 516. Die grösten Diamanten und andere
Edelsteine in der Welt s. bey Tavernier la Mo-
traye, und in papillon sur la Gravure en bois.
T.
II. p. 281. Den die Russische Kaiserin von
Gregor. Saffray gekauft im Gothaischen Taschen
Cal. 1771. Die verschiednen Arten des Schnitts
bey mariette Tr. des pierres gravées T. I. p. 159.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000023">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0513" xml:id="pb501_0001" n="501"/>
gen den Werth. Folgends braun oder einge-<lb/>
sprengtes Pulver &#xA75B;c. sind Hauptfehler. Die be-<lb/>
sten Diamanten kommen aus den alten Gruben<lb/>
von Decan, Golconda &#xA75B;c. Die Brasilischen sind<lb/>
ungleich schlechter. Daß schon die Alten in Dia-<lb/>
mant gegraben hätten, bleibt uns noch immer<lb/>
unwahrscheinlich<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Herr Lippert zwar behauptet es. Daktyl. Sup-<lb/>
plem. S. 131. 145. 146. 149.</p></note>. Ludwig Berquen von<lb/>
Brügge hat vermutlich A. 1475. zuerst einen<lb/>
Diamant geschliffen, und zwar für Herzog Carl<lb/>
den kühnen von Burgund, dem er aber im fol-<lb/>
genden Jahr von den Eidgenossen bey Gransee<lb/>
abgenommen und an die reichen Fugger in Aug-<lb/>
sp<unclear reason="illegible">u</unclear>rg verkauft wurde<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Er ist abgebildet in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">lambecii</hi></hi><hi rendition="#i">bibl. Vindobon.</hi><lb/>
L.</hi> II. <hi rendition="#aq">p.</hi> 516. Die grösten Diamanten und andere<lb/>
Edelsteine in der Welt s. bey Tavernier la Mo-<lb/>
traye, und in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">papillon</hi></hi><hi rendition="#i">sur la Gravure en bois.</hi><lb/>
T.</hi> II. <hi rendition="#aq">p.</hi> 281. Den die Russische Kaiserin von<lb/>
Gregor. Saffray gekauft im Gothaischen Taschen<lb/>
Cal. 1771. Die verschiednen Arten des Schnitts<lb/>
bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">mariette</hi></hi><hi rendition="#i">Tr. des pierres gravées</hi> T.</hi> I. <hi rendition="#aq">p.</hi> 159.</p></note>.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rubinus</hi></hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Der Rubin ist wol nach dem Diamant der<lb/>
härteste Edelstein, und hat auch mit ihm einer-<lb/>
ley Crystallisation. Man theilt ihn seiner Farbe<lb/>
nach in vier Abartungen. <hi rendition="#aq">a</hi>) Der Almandin<lb/>
oder Carfunckel vom schönsten hochroth. <hi rendition="#aq">b</hi>)<lb/>
Rubibalais, blaßroth, fast rosenfarb. <hi rendition="#aq">c</hi>)<lb/>
Rubispinell violetroth. <hi rendition="#aq">d</hi>) Rubicell, gelb-<lb/>
roth. Auch die besten Rubine kommen so wie<lb/>
überhaupt die schönsten gefärbten Edelsteine aus<lb/>
Orient, besonders aus Pegu und Ceilon.</p>
            <p rendition="#indent-2">3. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Topasius orientalis.</hi></hi></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[501/0513] gen den Werth. Folgends braun oder einge- sprengtes Pulver ꝛc. sind Hauptfehler. Die be- sten Diamanten kommen aus den alten Gruben von Decan, Golconda ꝛc. Die Brasilischen sind ungleich schlechter. Daß schon die Alten in Dia- mant gegraben hätten, bleibt uns noch immer unwahrscheinlich *). Ludwig Berquen von Brügge hat vermutlich A. 1475. zuerst einen Diamant geschliffen, und zwar für Herzog Carl den kühnen von Burgund, dem er aber im fol- genden Jahr von den Eidgenossen bey Gransee abgenommen und an die reichen Fugger in Aug- spurg verkauft wurde **). 2. Rubinus. Der Rubin ist wol nach dem Diamant der härteste Edelstein, und hat auch mit ihm einer- ley Crystallisation. Man theilt ihn seiner Farbe nach in vier Abartungen. a) Der Almandin oder Carfunckel vom schönsten hochroth. b) Rubibalais, blaßroth, fast rosenfarb. c) Rubispinell violetroth. d) Rubicell, gelb- roth. Auch die besten Rubine kommen so wie überhaupt die schönsten gefärbten Edelsteine aus Orient, besonders aus Pegu und Ceilon. 3. Topasius orientalis. *) Herr Lippert zwar behauptet es. Daktyl. Sup- plem. S. 131. 145. 146. 149. **) Er ist abgebildet in lambecii bibl. Vindobon. L. II. p. 516. Die grösten Diamanten und andere Edelsteine in der Welt s. bey Tavernier la Mo- traye, und in papillon sur la Gravure en bois. T. II. p. 281. Den die Russische Kaiserin von Gregor. Saffray gekauft im Gothaischen Taschen Cal. 1771. Die verschiednen Arten des Schnitts bey mariette Tr. des pierres gravées T. I. p. 159.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/513
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 501. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/513>, abgerufen am 22.11.2024.