1. Didactyla. der kleine Tamandua. M. pal- mis didactylis. ungue exteriore maximo, plantis tetradactylis, cauda prehensili. *
In Südamerika; von der Grösse des Eichhörn- chens, und hellbrauner Farbe. Mit seiner vier Zoll langen Zunge bohrt er nach und nach gleich- sam einen Gang in die Ameisenhaufen, und da sie wie bey den übrigen Gattungen mit zähem Schleim überzogen ist, so bleiben die Ameisen dran klebend und er braucht sie nur von Zeit zu Zeit in den Mund zu ziehen und die Thiergen hinterzuschlucken. In den grossen hakenförmi- gen Klauen der Vorderfüsse hat er so viel Stärke daß er Hunde damit zu todt kratzen kan.*) Zum Laufen sind seine Füsse zwar unbequem, aber desto geschickter zum Klettern und zum anhalten an Zweigen, wobey ihm überdem noch sein Roll- schwänz zu statten kommt.
IV. SCLERODERMATA.
Die Säugethiere mit Stacheln, oder Schup- pen, oder Schilden statt des behaarten Fells. Sie rollen sich bey Gefahr ganz kugelicht zu- sammen, und können sich, bey der Begattung, ihrer Stacheln wegen, nicht wie die mehresten übrigen Thiere dieser Classe bespringen.
*)ian iac. hartsinckBeschryv. v. Guiana. Th. I. S. 93.
1. Didactyla. der kleine Tamandua. M. pal- mis didactylis. ungue exteriore maximo, plantis tetradactylis, cauda prehensili. *
In Südamerika; von der Grösse des Eichhörn- chens, und hellbrauner Farbe. Mit seiner vier Zoll langen Zunge bohrt er nach und nach gleich- sam einen Gang in die Ameisenhaufen, und da sie wie bey den übrigen Gattungen mit zähem Schleim überzogen ist, so bleiben die Ameisen dran klebend und er braucht sie nur von Zeit zu Zeit in den Mund zu ziehen und die Thiergen hinterzuschlucken. In den grossen hakenförmi- gen Klauen der Vorderfüsse hat er so viel Stärke daß er Hunde damit zu todt kratzen kan.*) Zum Laufen sind seine Füsse zwar unbequem, aber desto geschickter zum Klettern und zum anhalten an Zweigen, wobey ihm überdem noch sein Roll- schwänz zu statten kommt.
IV. SCLERODERMATA.
Die Säugethiere mit Stacheln, oder Schup- pen, oder Schilden statt des behaarten Fells. Sie rollen sich bey Gefahr ganz kugelicht zu- sammen, und können sich, bey der Begattung, ihrer Stacheln wegen, nicht wie die mehresten übrigen Thiere dieser Classe bespringen.
*)ian iac. hartsinckBeschryv. v. Guiana. Th. I. S. 93.
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1. Didactyla. der kleine Tamandua. M. pal-
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plantis tetradactylis, cauda prehensili. *
In Südamerika; von der Grösse des Eichhörn-
chens, und hellbrauner Farbe. Mit seiner vier
Zoll langen Zunge bohrt er nach und nach gleich-
sam einen Gang in die Ameisenhaufen, und da
sie wie bey den übrigen Gattungen mit zähem
Schleim überzogen ist, so bleiben die Ameisen
dran klebend und er braucht sie nur von Zeit zu
Zeit in den Mund zu ziehen und die Thiergen
hinterzuschlucken. In den grossen hakenförmi-
gen Klauen der Vorderfüsse hat er so viel Stärke
daß er Hunde damit zu todt kratzen kan. *) Zum
Laufen sind seine Füsse zwar unbequem, aber
desto geschickter zum Klettern und zum anhalten
an Zweigen, wobey ihm überdem noch sein Roll-
schwänz zu statten kommt.
IV. SCLERODERMATA.
Die Säugethiere mit Stacheln, oder Schup-
pen, oder Schilden statt des behaarten Fells.
Sie rollen sich bey Gefahr ganz kugelicht zu-
sammen, und können sich, bey der Begattung,
ihrer Stacheln wegen, nicht wie die mehresten
übrigen Thiere dieser Classe bespringen.
8. manis. Formosanische Teufelchen.
Corpus squamis tectum. dentes nulli. lin-
gua teres.
*) ian iac. hartsinck Beschryv. v. Guiana. Th.
I. S. 93.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/82>, abgerufen am 21.11.2024.
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