Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.Schreber tab. CXXVIII. cook's. voyage to the northern hemisphere Die Meerotter hat ihren Namen daher, weil b) marina. 43. phoca. Pedes postici exporrecti, digiti Die Thiere dieses und des folgenden Ge- *) So habe ich z. B. bey der Zergliederung eines
Seehund-Auges eine überaus merkwürdige Ein- richtung entdeckt, wodurch diese Thiere im Stande sind nach Willkür die Durchmesser desselben zu ver- ändern, um durch zweyerley medium von so ver- schiedner Dichtigkeit, durchs Wasser nemlich eben so gut alt durch die Luft deutlich sehen zu können. Dieß wird durch den Druck der überaus starken Augenmuskeln auf die äußerste Haut des Aug- apfels bewürkt, welche letztre an verschiednen Stel- len von verschiedner Dicke ist. Die durchsichtige Hornbaut nemlich ist dünne und nachgiebig; von Schreber tab. CXXVIII. cook's. voyage to the northern hemisphere Die Meerotter hat ihren Namen daher, weil b) marina. 43. phoca. Pedes postici exporrecti, digiti Die Thiere dieses und des folgenden Ge- *) So habe ich z. B. bey der Zergliederung eines
Seehund-Auges eine überaus merkwürdige Ein- richtung entdeckt, wodurch diese Thiere im Stande sind nach Willkür die Durchmesser desselben zu ver- ändern, um durch zweyerley medium von so ver- schiedner Dichtigkeit, durchs Wasser nemlich eben so gut alt durch die Luft deutlich sehen zu können. Dieß wird durch den Druck der überaus starken Augenmuskeln auf die äußerste Haut des Aug- apfels bewürkt, welche letztre an verschiednen Stel- len von verschiedner Dicke ist. Die durchsichtige Hornbaut nemlich ist dünne und nachgiebig; von <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000024"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0160" xml:id="pb140_0001" n="140"/> <p rendition="#l2em">Schreber <hi rendition="#aq">tab</hi>. CXXVIII.</p> <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">cook's.</hi><hi rendition="#i">voyage to the northern hemisphere</hi><lb/> vol</hi>. II. <hi rendition="#aq">tab</hi>. XLIII.</p> <p rendition="#l1em">Die Meerotter hat ihren Namen daher, weil<lb/> sie sich auch zuweilen in der See finden läßt,<lb/> doch entfernt sie sich nicht weit vom Lande, und<lb/> zieht sich allemal lieber in Flüsse und andre süsse<lb/> Wasser. Sie ist besonders um Kamtschatka und<lb/> an der jenseitigen Küste vom nordwestlichen Ame-<lb type="inWord"/> rica bis hinunter zu K. George's Sund, zu<lb/> Hause. Ihr schwarzes und silbergraues Fell ist<lb/> das kostbarste aller Rauchwerke. Das Stuck<lb/> wird wohl bis anderthalbhundert Thaler be-<lb/> zahlt. Ihre Hinterfüße äneln schon denen von der<lb/> folgenden Familie.</p> </div> <div n="4"> <head rendition="#c"> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b</hi>) marina.</hi> </head><lb/> <p rendition="#indent-1">43. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">phoca.</hi> Pedes postici exporrecti, digiti<lb/> coaliti.</hi></p> <p rendition="#l1em">Die Thiere dieses und des folgenden Ge-<lb type="inWord"/> schlechts sind so recht die Amphibien unter den<lb/> Säugethieren, deren ganzer Körperbau darnach<lb/> eingerichtet ist um in beiden Elementen leben zu<lb/> können.<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>So habe ich z. B. bey der Zergliederung eines<lb/> Seehund-Auges eine überaus merkwürdige Ein-<lb/> richtung entdeckt, wodurch diese Thiere im Stande<lb/> sind nach Willkür die Durchmesser desselben zu ver-<lb/> ändern, um durch zweyerley <hi rendition="#aq">medium</hi> von so ver-<lb/> schiedner Dichtigkeit, durchs Wasser nemlich eben<lb/> so gut alt durch die Luft deutlich sehen zu können.<lb/> Dieß wird durch den Druck der überaus starken<lb/> Augenmuskeln auf die äußerste Haut des Aug-<lb type="inWord"/> apfels bewürkt, welche letztre an verschiednen Stel-<lb/> len von verschiedner Dicke ist. Die durchsichtige<lb/> Hornbaut nemlich ist dünne und nachgiebig; von<lb/></p></note></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [140/0160]
Schreber tab. CXXVIII.
cook's. voyage to the northern hemisphere
vol. II. tab. XLIII.
Die Meerotter hat ihren Namen daher, weil
sie sich auch zuweilen in der See finden läßt,
doch entfernt sie sich nicht weit vom Lande, und
zieht sich allemal lieber in Flüsse und andre süsse
Wasser. Sie ist besonders um Kamtschatka und
an der jenseitigen Küste vom nordwestlichen Ame-
rica bis hinunter zu K. George's Sund, zu
Hause. Ihr schwarzes und silbergraues Fell ist
das kostbarste aller Rauchwerke. Das Stuck
wird wohl bis anderthalbhundert Thaler be-
zahlt. Ihre Hinterfüße äneln schon denen von der
folgenden Familie.
b) marina.
43. phoca. Pedes postici exporrecti, digiti
coaliti.
Die Thiere dieses und des folgenden Ge-
schlechts sind so recht die Amphibien unter den
Säugethieren, deren ganzer Körperbau darnach
eingerichtet ist um in beiden Elementen leben zu
können. *)
*) So habe ich z. B. bey der Zergliederung eines
Seehund-Auges eine überaus merkwürdige Ein-
richtung entdeckt, wodurch diese Thiere im Stande
sind nach Willkür die Durchmesser desselben zu ver-
ändern, um durch zweyerley medium von so ver-
schiedner Dichtigkeit, durchs Wasser nemlich eben
so gut alt durch die Luft deutlich sehen zu können.
Dieß wird durch den Druck der überaus starken
Augenmuskeln auf die äußerste Haut des Aug-
apfels bewürkt, welche letztre an verschiednen Stel-
len von verschiedner Dicke ist. Die durchsichtige
Hornbaut nemlich ist dünne und nachgiebig; von
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