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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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unermeßlichen Schaaren sehen läßt*). Die
Männchen sind zumal in Italien ihres Schlags
wegen beliebt, und in Schina last man sie
(wie Kampfhäne) paarweis fechten.

55. colvmba. Taube (Fr. und Engl. pigeon.)
Rostrum rectum versus apicem descendens.

1. +. Oenas. die Haustaube, Feldtaube, Holz-
taube. (vinago, liuia. Fr. le biset. Engl.
the stock dove.) C. coerulescens, ceruice
viridi nitente, dorso postico albo, fascia
alarum apiceque caudae nigricante
. *

Die Holztaube ist meist in der ganzen alten
Welt zu Hause. Die im [...] Norden zieht
im Herbst nach etwas südlichern Gegenden. Die
in gemäßigten Erdstrichen hingegen überwin-
tern Schaarenweis in Felsen-Klüften, holen
Bäumen etc. Das wilde Weibchen brütet zwey-
mal im Jahr, die Haustaube hingegen wohl
neun bis zehnmal, so daß man von einem ein-
zigen Paar binnen vier Jahren 14762 Tauben
ziehen könnte. Daher sie zumal in Persien und
Aegypten so allgemein und so sorgfältig gehal-
ten werden. Die vorzüglichsten Abartungen
(wovon doch manche für besondre Gattungen
angesehen werden) sind folgende:

a) dasypus, die Trommeltaube, (Fr. le pi-
geon pattu
, Engl. the rough-footed dove)
mit langbefederten Füssen. Frisch tab. CXLV.

b) gutturosa, die Kropftaube, der Kröpfer,
(Fr. le pigeon a grosse gorge, le grand
gosier
, Engl. the cropper pigeon) mit einem
ungeheuren Kropfe. Frisch tab. CXLVI.

*) S. Mem. du Bar. de tott P. II. p. 143 u. f.

unermeßlichen Schaaren sehen läßt*). Die
Männchen sind zumal in Italien ihres Schlags
wegen beliebt, und in Schina last man sie
(wie Kampfhäne) paarweis fechten.

55. colvmba. Taube (Fr. und Engl. pigeon.)
Rostrum rectum versus apicem descendens.

1. †. Oenas. die Haustaube, Feldtaube, Holz-
taube. (vinago, liuia. Fr. le biset. Engl.
the stock dove.) C. coerulescens, ceruice
viridi nitente, dorso postico albo, fascia
alarum apiceque caudae nigricante
. *

Die Holztaube ist meist in der ganzen alten
Welt zu Hause. Die im […] Norden zieht
im Herbst nach etwas südlichern Gegenden. Die
in gemäßigten Erdstrichen hingegen überwin-
tern Schaarenweis in Felsen-Klüften, holen
Bäumen ꝛc. Das wilde Weibchen brütet zwey-
mal im Jahr, die Haustaube hingegen wohl
neun bis zehnmal, so daß man von einem ein-
zigen Paar binnen vier Jahren 14762 Tauben
ziehen könnte. Daher sie zumal in Persien und
Aegypten so allgemein und so sorgfältig gehal-
ten werden. Die vorzüglichsten Abartungen
(wovon doch manche für besondre Gattungen
angesehen werden) sind folgende:

a) dasypus, die Trommeltaube, (Fr. le pi-
geon pattu
, Engl. the rough-footed dove)
mit langbefederten Füssen. Frisch tab. CXLV.

b) gutturosa, die Kropftaube, der Kröpfer,
(Fr. le pigeon à grosse gorge, le grand
gosier
, Engl. the cropper pigeon) mit einem
ungeheuren Kropfe. Frisch tab. CXLVI.

*) S. Mem. du Bar. de tott P. II. p. 143 u. f.
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[214/0234] unermeßlichen Schaaren sehen läßt *). Die Männchen sind zumal in Italien ihres Schlags wegen beliebt, und in Schina last man sie (wie Kampfhäne) paarweis fechten. 55. colvmba. Taube (Fr. und Engl. pigeon.) Rostrum rectum versus apicem descendens. 1. †. Oenas. die Haustaube, Feldtaube, Holz- taube. (vinago, liuia. Fr. le biset. Engl. the stock dove.) C. coerulescens, ceruice viridi nitente, dorso postico albo, fascia alarum apiceque caudae nigricante. * Die Holztaube ist meist in der ganzen alten Welt zu Hause. Die im Norden zieht im Herbst nach etwas südlichern Gegenden. Die in gemäßigten Erdstrichen hingegen überwin- tern Schaarenweis in Felsen-Klüften, holen Bäumen ꝛc. Das wilde Weibchen brütet zwey- mal im Jahr, die Haustaube hingegen wohl neun bis zehnmal, so daß man von einem ein- zigen Paar binnen vier Jahren 14762 Tauben ziehen könnte. Daher sie zumal in Persien und Aegypten so allgemein und so sorgfältig gehal- ten werden. Die vorzüglichsten Abartungen (wovon doch manche für besondre Gattungen angesehen werden) sind folgende: a) dasypus, die Trommeltaube, (Fr. le pi- geon pattu, Engl. the rough-footed dove) mit langbefederten Füssen. Frisch tab. CXLV. b) gutturosa, die Kropftaube, der Kröpfer, (Fr. le pigeon à grosse gorge, le grand gosier, Engl. the cropper pigeon) mit einem ungeheuren Kropfe. Frisch tab. CXLVI. *) S. Mem. du Bar. de tott P. II. p. 143 u. f.

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  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/234>, abgerufen am 14.05.2024.