2. mica. Alaun-Erde verbunden mit Kiesel- Erde, und etwas weniger Bittersalz-Erde.
1. Vulgaris. Der Glimmer.
Einer der drey Hauptbestandtheile des Granits.
Theils crystallinisch in sechseckichten Scheib- chen, zumal schön auf dem St. Gotthard.
2. Ruthenica. Rußisch Frauenglas.
Darf ja nicht mit dem obigen selenitischen Marienglas (S. 576) verwechselt werden. Fin- det sich in Sibirien theils in Blättern von Bo- gengröße, ist etwas biegsam, selten recht durch- sichtig, sondern meist wie räuchricht; wird zu Fensterscheiben gebraucht.
3. schistvs. Schiefer. - Alaun-Erde in- nigst vermischt mit Kiesel-Erde, etwas weniger Bittersalz- und Kalk-Erde, und Eisen.
Ueberhaupt werden die mehrsten undurchsich- tigen Steine die sich in Tafeln spalten lassen, Schiefer genannt: (so Kalkschiefer, Mergel- schiefer, Stinkschiefer etc.) im engerm Sinn wird doch aber meist der Thonschiefer von welchem hier die Rebe ist darunter verstanden.
Diese Thonschieferarten zerfallen aber in Rück- sicht ihres Ursprungs und ihrer Lagerstätte in zwey Hauptclassen, die sich auf die obgedachte allgemeine Eintheilung der Gebirge (§. 228) be- ziehen: in Gangschiefer nemlich, und in Flöz- schiefer. Außerdem aber sind nun vorzüglich folgende Hauptgattungen darunter zu merken.
2. mica. Alaun-Erde verbunden mit Kiesel- Erde, und etwas weniger Bittersalz-Erde.
1. Vulgaris. Der Glimmer.
Einer der drey Hauptbestandtheile des Granits.
Theils crystallinisch in sechseckichten Scheib- chen, zumal schön auf dem St. Gotthard.
2. Ruthenica. Rußisch Frauenglas.
Darf ja nicht mit dem obigen selenitischen Marienglas (S. 576) verwechselt werden. Fin- det sich in Sibirien theils in Blättern von Bo- gengröße, ist etwas biegsam, selten recht durch- sichtig, sondern meist wie räuchricht; wird zu Fensterscheiben gebraucht.
3. schistvs. Schiefer. – Alaun-Erde in- nigst vermischt mit Kiesel-Erde, etwas weniger Bittersalz- und Kalk-Erde, und Eisen.
Ueberhaupt werden die mehrsten undurchsich- tigen Steine die sich in Tafeln spalten lassen, Schiefer genannt: (so Kalkschiefer, Mergel- schiefer, Stinkschiefer ꝛc.) im engerm Sinn wird doch aber meist der Thonschiefer von welchem hier die Rebe ist darunter verstanden.
Diese Thonschieferarten zerfallen aber in Rück- sicht ihres Ursprungs und ihrer Lagerstätte in zwey Hauptclassen, die sich auf die obgedachte allgemeine Eintheilung der Gebirge (§. 228) be- ziehen: in Gangschiefer nemlich, und in Flöz- schiefer. Außerdem aber sind nun vorzüglich folgende Hauptgattungen darunter zu merken.
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2. mica. Alaun-Erde verbunden mit Kiesel-
Erde, und etwas weniger Bittersalz-Erde.
1. Vulgaris. Der Glimmer.
Einer der drey Hauptbestandtheile des Granits.
Theils crystallinisch in sechseckichten Scheib-
chen, zumal schön auf dem St. Gotthard.
2. Ruthenica. Rußisch Frauenglas.
Darf ja nicht mit dem obigen selenitischen
Marienglas (S. 576) verwechselt werden. Fin-
det sich in Sibirien theils in Blättern von Bo-
gengröße, ist etwas biegsam, selten recht durch-
sichtig, sondern meist wie räuchricht; wird zu
Fensterscheiben gebraucht.
3. schistvs. Schiefer. – Alaun-Erde in-
nigst vermischt mit Kiesel-Erde, etwas
weniger Bittersalz- und Kalk-Erde, und
Eisen.
Ueberhaupt werden die mehrsten undurchsich-
tigen Steine die sich in Tafeln spalten lassen,
Schiefer genannt: (so Kalkschiefer, Mergel-
schiefer, Stinkschiefer ꝛc.) im engerm Sinn wird
doch aber meist der Thonschiefer von welchem hier
die Rebe ist darunter verstanden.
Diese Thonschieferarten zerfallen aber in Rück-
sicht ihres Ursprungs und ihrer Lagerstätte in
zwey Hauptclassen, die sich auf die obgedachte
allgemeine Eintheilung der Gebirge (§. 228) be-
ziehen: in Gangschiefer nemlich, und in Flöz-
schiefer. Außerdem aber sind nun vorzüglich
folgende Hauptgattungen darunter zu merken.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 589. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/609>, abgerufen am 26.11.2024.
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