Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.secten oder gar Amphibien und Fische. Jene Er wird in vielen Gegenden der Erde theils 6. ambra. Amber. (Fr. ambre gris, Engl. Diese räthselhafte kostbare Substanz ist meist secten oder gar Amphibien und Fische. Jene Er wird in vielen Gegenden der Erde theils 6. ambra. Amber. (Fr. ambre gris, Engl. Diese räthselhafte kostbare Substanz ist meist <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000024"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0651" xml:id="pb631_0001" n="631"/> secten oder gar Amphibien und Fische. Jene<lb/> Erscheinung und dann auch überhaupt das An-<lb type="inWord"/> sehen mancher Stücke, desgleichen ich einige<lb/> von Hrn. Hofr. Metzger erhalten, die offenbar<lb/> an Baumrinde herabgeflossen und sonst getröpfelt<lb/> sind ꝛc. auch des seel. Scheele chemische Unter-<lb type="inWord"/> suchung des Bernsteins etc machen die Meynung<lb/> von dem vegetabilischen Ursprung immer wahr-<lb/> scheinlicher.</p> <p rendition="#l1em">Er wird in vielen Gegenden der Erde theils<lb/> ausgegraben theils ausgefischt. In größter<lb/> Menge und theils in ausnehmender Schönheit<lb/> im Curischen und frischen Haff und auf Mada-<lb/> gascar.</p> <p rendition="#indent-1">6. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">ambra</hi></hi>. Amber. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ambre gris</hi></hi>, Engl.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ambergrise</hi>.)</hi></p> <p rendition="#l1em">Diese räthselhafte kostbare Substanz ist meist<lb/> von grauer Farbe; doch auch theils weiß, theils<lb/> schwarz ꝛc. Verbreitet einen ausnehmenden<lb/> Wohlgeruch, weshalb sie vor einigen hundert<lb/> Jahren ganz allgemein zum parfumiren, als<lb/> sogenannte Biesamäpfel ꝛc. gebraucht ward. In<lb/> mäßiger Wärme schmilzt die Amber wie Wachs.<lb/> Sie wird (zumal bey den Molucken ꝛc.) aus der<lb/> See gefischt oder an den Küsten aufgelesen. Zu-<lb/> weilen findet man sie auch in den dicken Där-<lb/> men des Pottfisches (S. 146) der davon zu er-<lb/> kranken scheint. Dieß hat neuerlich einmal die<lb/> alte Meynung des Fallopius und vieler nachfol-<lb/> genden Naturforscher wieder rege gemacht, als<lb/> ob die Amber wohl thierischen Ursprungs, ein<lb/> widernatürlich verhärteter Unrath jenes Wall-<lb/> fisches sey. Aber sie kan ja auch zufällig von<lb/> dem so gefräßigen Ungeheuer verschluckt werden<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [631/0651]
secten oder gar Amphibien und Fische. Jene
Erscheinung und dann auch überhaupt das An-
sehen mancher Stücke, desgleichen ich einige
von Hrn. Hofr. Metzger erhalten, die offenbar
an Baumrinde herabgeflossen und sonst getröpfelt
sind ꝛc. auch des seel. Scheele chemische Unter-
suchung des Bernsteins etc machen die Meynung
von dem vegetabilischen Ursprung immer wahr-
scheinlicher.
Er wird in vielen Gegenden der Erde theils
ausgegraben theils ausgefischt. In größter
Menge und theils in ausnehmender Schönheit
im Curischen und frischen Haff und auf Mada-
gascar.
6. ambra. Amber. (Fr. ambre gris, Engl.
ambergrise.)
Diese räthselhafte kostbare Substanz ist meist
von grauer Farbe; doch auch theils weiß, theils
schwarz ꝛc. Verbreitet einen ausnehmenden
Wohlgeruch, weshalb sie vor einigen hundert
Jahren ganz allgemein zum parfumiren, als
sogenannte Biesamäpfel ꝛc. gebraucht ward. In
mäßiger Wärme schmilzt die Amber wie Wachs.
Sie wird (zumal bey den Molucken ꝛc.) aus der
See gefischt oder an den Küsten aufgelesen. Zu-
weilen findet man sie auch in den dicken Där-
men des Pottfisches (S. 146) der davon zu er-
kranken scheint. Dieß hat neuerlich einmal die
alte Meynung des Fallopius und vieler nachfol-
genden Naturforscher wieder rege gemacht, als
ob die Amber wohl thierischen Ursprungs, ein
widernatürlich verhärteter Unrath jenes Wall-
fisches sey. Aber sie kan ja auch zufällig von
dem so gefräßigen Ungeheuer verschluckt werden
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