Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite

11. antimonivm. Spießglas, Spießglanz
(stibium).

Von mattem Silberglanze. Die specifische
Schwere des gereinigten Spießglaskönigs 6,
852. Von glimmrigem Gefüge. Sehr spröde.
Wird vom Königswasser aufgelöst.

1. Gediegen.

2. Vererzt.

Meist blos durch Schwefel. Gewöhnlich
Stahlfarben strahlicht in mancherley Abartungen
von stärkern oder feinern, längern oder kürzern
Spießen; theils von ausnehmender Schönheit,
pfauenschweifig angelaufen etc. Auch blättrig,
schuppicht etc.

Das rothe Spießglas ist zugleich noch mit
Arsenik vererzt.

12. arsenicvm. Arsenik.

Fast Bleyfarben, läuft gelbschwärzlich an.
Seine specifische Schwere 8,308. Das flüch-
tigste aller Erzte; das wegen seiner auszeich-
nenden Eigenschaften von manchen Mineralogen
unter die Erdharze oder unter die Salze gezählt
worden. Es brennt im Feuer mit einem Knob-
lauchsgeruch und seine Dämpfe färben das
Kupfer weiß. Wird von der Salpetersäure leicht
aufgelöset. Freylich ein heftiges Gift; dessen
Dämpfe aber man insgemein doch fürchterlicher
vorstellt als sie seyn müssen, da man bey ge-
nauer Prüfung für die Lungen gar keinen merk-

11. antimonivm. Spießglas, Spießglanz
(stibium).

Von mattem Silberglanze. Die specifische
Schwere des gereinigten Spießglaskönigs 6,
852. Von glimmrigem Gefüge. Sehr spröde.
Wird vom Königswasser aufgelöst.

1. Gediegen.

2. Vererzt.

Meist blos durch Schwefel. Gewöhnlich
Stahlfarben strahlicht in mancherley Abartungen
von stärkern oder feinern, längern oder kürzern
Spießen; theils von ausnehmender Schönheit,
pfauenschweifig angelaufen ꝛc. Auch blättrig,
schuppicht ꝛc.

Das rothe Spießglas ist zugleich noch mit
Arsenik vererzt.

12. arsenicvm. Arsenik.

Fast Bleyfarben, läuft gelbschwärzlich an.
Seine specifische Schwere 8,308. Das flüch-
tigste aller Erzte; das wegen seiner auszeich-
nenden Eigenschaften von manchen Mineralogen
unter die Erdharze oder unter die Salze gezählt
worden. Es brennt im Feuer mit einem Knob-
lauchsgeruch und seine Dämpfe färben das
Kupfer weiß. Wird von der Salpetersäure leicht
aufgelöset. Freylich ein heftiges Gift; dessen
Dämpfe aber man insgemein doch fürchterlicher
vorstellt als sie seyn müssen, da man bey ge-
nauer Prüfung für die Lungen gar keinen merk-

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000024">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0671" xml:id="pb651_0001" n="651"/>
            <p rendition="#indent-1">11. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">antimonivm</hi></hi>. Spießglas, Spießglanz<lb/>
(<hi rendition="#aq">stibium</hi>).</p>
            <p rendition="#l1em">Von mattem Silberglanze. Die specifische<lb/>
Schwere                             des gereinigten Spießglaskönigs 6,<lb/>
852. Von glimmrigem Gefüge. Sehr                             spröde.<lb/>
Wird vom Königswasser aufgelöst.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. Gediegen.</p>
            <p rendition="#l1em"/>
            <p rendition="#indent-2">2. Vererzt.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist blos durch Schwefel. Gewöhnlich<lb/>
Stahlfarben                             strahlicht in mancherley Abartungen<lb/>
von stärkern oder feinern,                             längern oder kürzern<lb/>
Spießen; theils von ausnehmender                             Schönheit,<lb/>
pfauenschweifig angelaufen &#xA75B;c. Auch                             blättrig,<lb/>
schuppicht &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#l1em">Das rothe Spießglas ist zugleich noch mit<lb/>
Arsenik                             vererzt.</p>
            <p rendition="#indent-1">12. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">arsenicvm</hi></hi>. Arsenik.</p>
            <p rendition="#l1em">Fast Bleyfarben, läuft gelbschwärzlich an.<lb/>
Seine                             specifische Schwere 8,308. Das flüch-<lb/>
tigste aller                             Erzte; das wegen seiner auszeich-<lb/>
nenden Eigenschaften                             von manchen Mineralogen<lb/>
unter die Erdharze oder unter die Salze                             gezählt<lb/>
worden. Es brennt im Feuer mit einem Knob-<lb/>
lauchsgeruch und seine Dämpfe färben das<lb/>
Kupfer weiß. Wird von der                             Salpetersäure leicht<lb/>
aufgelöset. Freylich ein heftiges Gift;                             dessen<lb/>
Dämpfe aber man insgemein doch fürchterlicher<lb/>
vorstellt                             als sie seyn müssen, da man bey ge-<lb/>
nauer Prüfung für                             die Lungen gar keinen merk-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[651/0671] 11. antimonivm. Spießglas, Spießglanz (stibium). Von mattem Silberglanze. Die specifische Schwere des gereinigten Spießglaskönigs 6, 852. Von glimmrigem Gefüge. Sehr spröde. Wird vom Königswasser aufgelöst. 1. Gediegen. 2. Vererzt. Meist blos durch Schwefel. Gewöhnlich Stahlfarben strahlicht in mancherley Abartungen von stärkern oder feinern, längern oder kürzern Spießen; theils von ausnehmender Schönheit, pfauenschweifig angelaufen ꝛc. Auch blättrig, schuppicht ꝛc. Das rothe Spießglas ist zugleich noch mit Arsenik vererzt. 12. arsenicvm. Arsenik. Fast Bleyfarben, läuft gelbschwärzlich an. Seine specifische Schwere 8,308. Das flüch- tigste aller Erzte; das wegen seiner auszeich- nenden Eigenschaften von manchen Mineralogen unter die Erdharze oder unter die Salze gezählt worden. Es brennt im Feuer mit einem Knob- lauchsgeruch und seine Dämpfe färben das Kupfer weiß. Wird von der Salpetersäure leicht aufgelöset. Freylich ein heftiges Gift; dessen Dämpfe aber man insgemein doch fürchterlicher vorstellt als sie seyn müssen, da man bey ge- nauer Prüfung für die Lungen gar keinen merk-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/671
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 651. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/671>, abgerufen am 24.11.2024.