lichen Nachtheil von denselben spühret, über- haupt aber auch, wie ich zuverläßig weis, die Einwohner mancher Gegenden wo große Arse- nikhütten in Gange sind, bey ganz guter Ge- sundheit großenteils alt werden.
1. Gediegen.
Als irrig sogenannter Scherben-Kobalt, oder Raub- oder Näpfgen-Kobalt in Nie- renförmigen blättrigen Schaalen. Vorzüglich schön zu St. Andreasberg, theils mit crystalli- nischem Rothgülden.
Dahin gehört auch der Fliegenstein, von schuppichter oder andrer Form.
2. Vererzt.
a) Weisser Arsenik.
Durch Luftsäure vererzt. Theils meh- licht, theils fest, auch crystallinisch etc.
b) Rauschgelb, Operment (auripigmentum).
Durch Schwefel vererzt. Mehrentheils Orangenfarb.
Oder als Rubinschwefel (Sandarac, Realgar) aus der Feuerfarbe ins Rubin- rothe stechend, theils durchsichtig und cry- stallisirt, vorzüglich in Siebenbürgen.
c) Gistkies.
Durch Schwefel und Eisen vererzt, wie ein ganz blasser Schwefelkies. Giebt am Stahl Feuer wobey sich der Knoblauchsge- ruch verräth.
Dahin gehört auch der Mispickel, der mehr Stahlfarben ist.
lichen Nachtheil von denselben spühret, über- haupt aber auch, wie ich zuverläßig weis, die Einwohner mancher Gegenden wo große Arse- nikhütten in Gange sind, bey ganz guter Ge- sundheit großenteils alt werden.
1. Gediegen.
Als irrig sogenannter Scherben-Kobalt, oder Raub- oder Näpfgen-Kobalt in Nie- renförmigen blättrigen Schaalen. Vorzüglich schön zu St. Andreasberg, theils mit crystalli- nischem Rothgülden.
Dahin gehört auch der Fliegenstein, von schuppichter oder andrer Form.
2. Vererzt.
a) Weisser Arsenik.
Durch Luftsäure vererzt. Theils meh- licht, theils fest, auch crystallinisch ꝛc.
b) Rauschgelb, Operment (auripigmentum).
Durch Schwefel vererzt. Mehrentheils Orangenfarb.
Oder als Rubinschwefel (Sandarac, Realgar) aus der Feuerfarbe ins Rubin- rothe stechend, theils durchsichtig und cry- stallisirt, vorzüglich in Siebenbürgen.
c) Gistkies.
Durch Schwefel und Eisen vererzt, wie ein ganz blasser Schwefelkies. Giebt am Stahl Feuer wobey sich der Knoblauchsge- ruch verräth.
Dahin gehört auch der Mispickel, der mehr Stahlfarben ist.
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[652/0672]
lichen Nachtheil von denselben spühret, über-
haupt aber auch, wie ich zuverläßig weis, die
Einwohner mancher Gegenden wo große Arse-
nikhütten in Gange sind, bey ganz guter Ge-
sundheit großenteils alt werden.
1. Gediegen.
Als irrig sogenannter Scherben-Kobalt,
oder Raub- oder Näpfgen-Kobalt in Nie-
renförmigen blättrigen Schaalen. Vorzüglich
schön zu St. Andreasberg, theils mit crystalli-
nischem Rothgülden.
Dahin gehört auch der Fliegenstein, von
schuppichter oder andrer Form.
2. Vererzt.
a) Weisser Arsenik.
Durch Luftsäure vererzt. Theils meh-
licht, theils fest, auch crystallinisch ꝛc.
b) Rauschgelb, Operment (auripigmentum).
Durch Schwefel vererzt. Mehrentheils
Orangenfarb.
Oder als Rubinschwefel (Sandarac,
Realgar) aus der Feuerfarbe ins Rubin-
rothe stechend, theils durchsichtig und cry-
stallisirt, vorzüglich in Siebenbürgen.
c) Gistkies.
Durch Schwefel und Eisen vererzt, wie
ein ganz blasser Schwefelkies. Giebt am
Stahl Feuer wobey sich der Knoblauchsge-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 652. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/672>, abgerufen am 31.10.2024.
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