Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite
b) Incognita.

Hierher gehören wohl viele der Wirbelbeine,
Gräten etc. die sich im Kalkstein der Flözgebirge
auch hier bey uns finden.

Ferner mancherley Fischzähne, zumal die so-
genannten Schlangenzungen (glossopetrae) die
zwar im ganzen den Hayfischzähnen ähneln, aber
doch bey näherer Beleuchtung wenigstens von den
mir bekannten Zähnen unsrer jetzigen Hayfische
theils ganz auffallend verschieden sind*).

Und eben dieß scheint der Fall mit vielen Bufo-
niten oder sogenannten Schlangenaugen zu seyn,
wovon freylich auch manche mit den stumpfen Zäh-
nen des Klippfisches (S. 303) Aehnlichkeit haben.

Zu dergleichen Fischzähnen scheint auch der
wahre Türkis (callais der Alten) zu gehören, der
meist von blaugrüner Farbe ist, und zumal in Per-
sien und dann auch in Languedoc gefunden wird.
Man zählte ihn sonst zu den Edelsteinen und die
Morgenländer brauchen ihn auch als solchen zum
garniren der Säbelgefäße etc.

V. Von Insecten.
a) Bekannte.
1) Süßwasser-Insecten.

Von allerhand Art im Oeninger Schiefer. Am
häufigsten Larven von Libellen, Wasserscorpionen
(S. 380) u. dergl.

Flußkrebse bey Gerden im Hannoverschen etc.

*) Vergl. j. reiske de glossopetris Luneburgensibus. ed. 2.
Norimb. 1687. 8.
b) Incognita.

Hierher gehören wohl viele der Wirbelbeine,
Gräten ꝛc. die sich im Kalkstein der Flözgebirge
auch hier bey uns finden.

Ferner mancherley Fischzähne, zumal die so-
genannten Schlangenzungen (glossopetrae) die
zwar im ganzen den Hayfischzähnen ähneln, aber
doch bey näherer Beleuchtung wenigstens von den
mir bekannten Zähnen unsrer jetzigen Hayfische
theils ganz auffallend verschieden sind*).

Und eben dieß scheint der Fall mit vielen Bufo-
niten oder sogenannten Schlangenaugen zu seyn,
wovon freylich auch manche mit den stumpfen Zäh-
nen des Klippfisches (S. 303) Aehnlichkeit haben.

Zu dergleichen Fischzähnen scheint auch der
wahre Türkis (callais der Alten) zu gehören, der
meist von blaugrüner Farbe ist, und zumal in Per-
sien und dann auch in Languedoc gefunden wird.
Man zählte ihn sonst zu den Edelsteinen und die
Morgenländer brauchen ihn auch als solchen zum
garniren der Säbelgefäße ꝛc.

V. Von Insecten.
a) Bekannte.
1) Süßwasser-Insecten.

Von allerhand Art im Oeninger Schiefer. Am
häufigsten Larven von Libellen, Wasserscorpionen
(S. 380) u. dergl.

Flußkrebse bey Gerden im Hannoverschen ꝛc.

*) Vergl. j. reiske de glossopetris Luneburgensibus. ed. 2.
Norimb. 1687. 8.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000024">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0691" xml:id="pb671_0001" n="671"/>
              <head rendition="#c"><hi rendition="#aq">b) Incognita</hi>.</head><lb/>
              <p rendition="#l1em">Hierher gehören wohl viele der                                 Wirbelbeine,<lb/>
Gräten &#xA75B;c. die sich im Kalkstein der                                 Flözgebirge<lb/>
auch hier bey uns finden.</p>
              <p rendition="#l1em">Ferner mancherley Fischzähne, zumal die so-<lb type="inWord"/>
genannten Schlangenzungen (<hi rendition="#aq">glossopetrae</hi>) die<lb/>
zwar im ganzen den Hayfischzähnen                                 ähneln, aber<lb/>
doch bey näherer Beleuchtung wenigstens von                                 den<lb/>
mir bekannten Zähnen unsrer jetzigen Hayfische<lb/>
theils                                 ganz auffallend verschieden sind<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Vergl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">j. reiske</hi><hi rendition="#i">de glossopetris Luneburgensibus</hi>. ed</hi>.                                 2.<lb/><hi rendition="#aq">Norimb</hi>. 1687. 8.</p></note>.</p>
              <p rendition="#l1em">Und eben dieß scheint der Fall mit vielen Bufo-<lb type="inWord"/>
niten oder sogenannten Schlangenaugen zu                                 seyn,<lb/>
wovon freylich auch manche mit den stumpfen Zäh-<lb type="inWord"/>
nen des Klippfisches (S. 303) Aehnlichkeit haben.</p>
              <p rendition="#l1em">Zu dergleichen Fischzähnen scheint auch                                 der<lb/>
wahre Türkis (<hi rendition="#aq">callais</hi> der Alten) zu                                 gehören, der<lb/>
meist von blaugrüner Farbe ist, und zumal in                                 Per-<lb/>
sien und dann auch in Languedoc gefunden                                 wird.<lb/>
Man zählte ihn sonst zu den Edelsteinen und                                 die<lb/>
Morgenländer brauchen ihn auch als solchen zum<lb/>
garniren                                 der Säbelgefäße &#xA75B;c.</p>
            </div>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">V. Von Insecten.</head><lb/>
            <div n="4">
              <head rendition="#c"><hi rendition="#aq">a</hi>) Bekannte.</head><lb/>
              <div n="5">
                <head rendition="#c">1) <hi rendition="#g">Süßwasser-Insecten</hi>.</head><lb/>
                <p rendition="#l1em">Von allerhand Art im Oeninger Schiefer.                                     Am<lb/>
häufigsten Larven von Libellen, Wasserscorpionen<lb/>
(S.                                     380) u. dergl.</p>
                <p rendition="#l1em">Flußkrebse bey Gerden im Hannoverschen &#xA75B;c.</p>
              </div>
              <div n="5">
</div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[671/0691] b) Incognita. Hierher gehören wohl viele der Wirbelbeine, Gräten ꝛc. die sich im Kalkstein der Flözgebirge auch hier bey uns finden. Ferner mancherley Fischzähne, zumal die so- genannten Schlangenzungen (glossopetrae) die zwar im ganzen den Hayfischzähnen ähneln, aber doch bey näherer Beleuchtung wenigstens von den mir bekannten Zähnen unsrer jetzigen Hayfische theils ganz auffallend verschieden sind *). Und eben dieß scheint der Fall mit vielen Bufo- niten oder sogenannten Schlangenaugen zu seyn, wovon freylich auch manche mit den stumpfen Zäh- nen des Klippfisches (S. 303) Aehnlichkeit haben. Zu dergleichen Fischzähnen scheint auch der wahre Türkis (callais der Alten) zu gehören, der meist von blaugrüner Farbe ist, und zumal in Per- sien und dann auch in Languedoc gefunden wird. Man zählte ihn sonst zu den Edelsteinen und die Morgenländer brauchen ihn auch als solchen zum garniren der Säbelgefäße ꝛc. V. Von Insecten. a) Bekannte. 1) Süßwasser-Insecten. Von allerhand Art im Oeninger Schiefer. Am häufigsten Larven von Libellen, Wasserscorpionen (S. 380) u. dergl. Flußkrebse bey Gerden im Hannoverschen ꝛc. *) Vergl. j. reiske de glossopetris Luneburgensibus. ed. 2. Norimb. 1687. 8.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/691
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 671. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/691>, abgerufen am 21.11.2024.