Auch in Europa hat man es fortzubringen versucht, wo z. B. das Camelgestüte zu Pisa recht gut einschlägt; besser als auf Jamaica. Es kann zehn und meh- rere*) Centner tragen, und in einem sanften Trabe zwölf Meilen in einem Tage zurücklegen. Es kann lange hungern, und frißt wie der Esel unnützes Futter, nähmlich dornichtes Buschwerk, was in den Wüsten in Menge wächst, für kein anderes Säugethier zur Nah- rung taugt, und nur dem Camele, das deßhalb mit knorpelartigen Lippen und Zahnfleisch versehen ist, ge- nießbar wird. Auch den Durst kann dieses Thier, wie man versichert, mehrere Wochen lang erdulden, säuft aber dafür ungeheuer viel auf ein Mahl, da sich dieses Wasser lange Zeit in seinem Magen ziemlich unverän- dert erhält. Beide, sowohl diese, als die folgende Gattung haben eine große Schwiele vorn an der Brust, vier kleine an den Vorderfüßen, und zwey dergleichen an den Hinterfüßen, die ihnen zum Aufstemmen die- nen, wenn sie müde sind, und sich niederlegen.
2. Bactrianus. das Trampelthier. (Fr. le chameau. Engl. the camel.) C. tophis dorsi duobus. *
Buffonvol. XI. tab. XXII.
Dieses Camel mit zwey Buckeln findet sich mehr im mittlern Asien, bis gen Schina, zumahl in ganzen großen Heerden in Beßarabien etc. und wird nicht so häufig, wie die vorige Gattung, zum Lasttragen, son- dern seines sehr schnellen Trabes und natürlichen Sat- tels wegen, mehr zum Reiten und bey den Tatarn vorzüglich zum Zug gebraucht.
*) Fürer v. Haimensdorf versichert es sey im Stande zwanzig Centner zu tragen.
Auch in Europa hat man es fortzubringen versucht, wo z. B. das Camelgestüte zu Pisa recht gut einschlägt; besser als auf Jamaica. Es kann zehn und meh- rere*) Centner tragen, und in einem sanften Trabe zwölf Meilen in einem Tage zurücklegen. Es kann lange hungern, und frißt wie der Esel unnützes Futter, nähmlich dornichtes Buschwerk, was in den Wüsten in Menge wächst, für kein anderes Säugethier zur Nah- rung taugt, und nur dem Camele, das deßhalb mit knorpelartigen Lippen und Zahnfleisch versehen ist, ge- nießbar wird. Auch den Durst kann dieses Thier, wie man versichert, mehrere Wochen lang erdulden, säuft aber dafür ungeheuer viel auf ein Mahl, da sich dieses Wasser lange Zeit in seinem Magen ziemlich unverän- dert erhält. Beide, sowohl diese, als die folgende Gattung haben eine große Schwiele vorn an der Brust, vier kleine an den Vorderfüßen, und zwey dergleichen an den Hinterfüßen, die ihnen zum Aufstemmen die- nen, wenn sie müde sind, und sich niederlegen.
2. Bactrianus. das Trampelthier. (Fr. le chameau. Engl. the camel.) C. tophis dorsi duobus. *
Buffonvol. XI. tab. XXII.
Dieses Camel mit zwey Buckeln findet sich mehr im mittlern Asien, bis gen Schina, zumahl in ganzen großen Heerden in Beßarabien ꝛc. und wird nicht so häufig, wie die vorige Gattung, zum Lasttragen, son- dern seines sehr schnellen Trabes und natürlichen Sat- tels wegen, mehr zum Reiten und bey den Tatarn vorzüglich zum Zug gebraucht.
*) Fürer v. Haimensdorf versichert es sey im Stande zwanzig Centner zu tragen.
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Auch in Europa hat man es fortzubringen versucht,
wo z. B. das Camelgestüte zu Pisa recht gut einschlägt;
besser als auf Jamaica. Es kann zehn und meh-
rere *) Centner tragen, und in einem sanften Trabe
zwölf Meilen in einem Tage zurücklegen. Es kann
lange hungern, und frißt wie der Esel unnützes Futter,
nähmlich dornichtes Buschwerk, was in den Wüsten in
Menge wächst, für kein anderes Säugethier zur Nah-
rung taugt, und nur dem Camele, das deßhalb mit
knorpelartigen Lippen und Zahnfleisch versehen ist, ge-
nießbar wird. Auch den Durst kann dieses Thier, wie
man versichert, mehrere Wochen lang erdulden, säuft
aber dafür ungeheuer viel auf ein Mahl, da sich dieses
Wasser lange Zeit in seinem Magen ziemlich unverän-
dert erhält. Beide, sowohl diese, als die folgende
Gattung haben eine große Schwiele vorn an der Brust,
vier kleine an den Vorderfüßen, und zwey dergleichen
an den Hinterfüßen, die ihnen zum Aufstemmen die-
nen, wenn sie müde sind, und sich niederlegen.
2. Bactrianus. das Trampelthier. (Fr. le chameau.
Engl. the camel.) C. tophis dorsi duobus. *
Buffon vol. XI. tab. XXII.
Dieses Camel mit zwey Buckeln findet sich mehr im
mittlern Asien, bis gen Schina, zumahl in ganzen
großen Heerden in Beßarabien ꝛc. und wird nicht so
häufig, wie die vorige Gattung, zum Lasttragen, son-
dern seines sehr schnellen Trabes und natürlichen Sat-
tels wegen, mehr zum Reiten und bey den Tatarn
vorzüglich zum Zug gebraucht.
*) Fürer v. Haimensdorf versichert es sey im Stande
zwanzig Centner zu tragen.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/120>, abgerufen am 25.11.2024.
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