Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

30. Capra. Cornua caua rugosa scabra.
Dentes primores superiores nulli, inferio-
res
8; laniarii nulii.

1. +. Onis. das Schaf. (Fr. le brebis. Engl. the sheep.)
C. mento imberbi, cornibus compressis lunatis. *

Das Schaf findet sich nirgend mehr ursprünglich
wild; scheint auch nicht ein Mahl nur wieder verwildern
zu können: wird aber fast in der ganzen alten Welt
als eins der allernutzbarsten Hausthiere gehalten und
ist auch bald nach der Entdeckung von America dorthin
verpflanzt worden. Eine Folge dieser gänzlichen Un-
terjochung und dadurch eben so gänzlich umgeschaffe-
nen Lebensart des Thiers ist es aber auch wohl, daß
wenige andere Thiere so vielen Krankheiten unterwor-
fen und von so vielerley Ungeziefer geplagt sind.

Unter den verschiedenen Racen der Schafe sind vor
allen die Tibetanischen aus deren überaus zartem Ge-
spinste der Schaul verfertigt wird; die Spanischen
aus Segovien, und dann die Englischen ebenfalls we-
gen ihrer ausnehmenden Wolle; die Isländischen mit
vier, sechs oder acht Hörnern; und die Arabischen
mit dem großen und wohl 40 Pfund schweren Fett-
Schwanze, zu merken. Die zwischen den Wendezirkeln
haben mehrentheils statt der krausen Wolle schlichtes
Ziegenhaar; und die in Südafrica noch überdem lange
herab hängende Ohren.

2. Ammon. das Muffelthier, Argali, (musimon. Büf-
fon's mouflon.) C. cornibus arcuatis circumflexis
subtus planiusculis, palearibus laxis pilosis
.

Pallas spicileg. zoolog. fasc. XI. tab. I. II.

30. Capra. Cornua caua rugosa scabra.
Dentes primores superiores nulli, inferio-
res
8; laniarii nulii.

1. †. Onis. das Schaf. (Fr. le brebis. Engl. the sheep.)
C. mento imberbi, cornibus compressis lunatis. *

Das Schaf findet sich nirgend mehr ursprünglich
wild; scheint auch nicht ein Mahl nur wieder verwildern
zu können: wird aber fast in der ganzen alten Welt
als eins der allernutzbarsten Hausthiere gehalten und
ist auch bald nach der Entdeckung von America dorthin
verpflanzt worden. Eine Folge dieser gänzlichen Un-
terjochung und dadurch eben so gänzlich umgeschaffe-
nen Lebensart des Thiers ist es aber auch wohl, daß
wenige andere Thiere so vielen Krankheiten unterwor-
fen und von so vielerley Ungeziefer geplagt sind.

Unter den verschiedenen Racen der Schafe sind vor
allen die Tibetanischen aus deren überaus zartem Ge-
spinste der Schaul verfertigt wird; die Spanischen
aus Segovien, und dann die Englischen ebenfalls we-
gen ihrer ausnehmenden Wolle; die Isländischen mit
vier, sechs oder acht Hörnern; und die Arabischen
mit dem großen und wohl 40 Pfund schweren Fett-
Schwanze, zu merken. Die zwischen den Wendezirkeln
haben mehrentheils statt der krausen Wolle schlichtes
Ziegenhaar; und die in Südafrica noch überdem lange
herab hängende Ohren.

2. Ammon. das Muffelthier, Argali, (musimon. Büf-
fon's mouflon.) C. cornibus arcuatis circumflexis
subtus planiusculis, palearibus laxis pilosis
.

Pallas spicileg. zoolog. fasc. XI. tab. I. II.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0122" xml:id="pb106_0001" n="106"/>
            <p rendition="#indent-1">30. <hi rendition="#g"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Capra</hi></hi></hi>. <hi rendition="#aq">Cornua caua rugosa scabra.<lb/>
Dentes <hi rendition="#i">primores</hi> superiores nulli, inferio-<lb/>
res</hi> 8; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">laniarii</hi> nulii</hi>.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Onis</hi></hi>. das Schaf. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">le brebis</hi></hi>. Engl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">the sheep</hi></hi>.)<lb/><hi rendition="#aq">C. mento imberbi, cornibus compressis lunatis</hi>. *</p>
            <p rendition="#l1em">Das Schaf findet sich nirgend mehr ursprünglich<lb/>
wild; scheint auch nicht ein Mahl nur wieder verwildern<lb/>
zu können: wird aber fast in der ganzen alten Welt<lb/>
als eins der allernutzbarsten Hausthiere gehalten und<lb/>
ist auch bald nach der Entdeckung von America dorthin<lb/>
verpflanzt worden. Eine Folge dieser gänzlichen Un-<lb/>
terjochung und dadurch eben so gänzlich umgeschaffe-<lb/>
nen Lebensart des Thiers ist es aber auch wohl, daß<lb/>
wenige andere Thiere so vielen Krankheiten unterwor-<lb/>
fen und von so vielerley Ungeziefer geplagt sind.</p>
            <p rendition="#l1em">Unter den verschiedenen Racen der Schafe sind vor<lb/>
allen die Tibetanischen aus deren überaus zartem Ge-<lb/>
spinste der Schaul verfertigt wird; die Spanischen<lb/>
aus Segovien, und dann die Englischen ebenfalls we-<lb/>
gen ihrer ausnehmenden Wolle; die Isländischen mit<lb/>
vier, sechs oder acht Hörnern; und die Arabischen<lb/>
mit dem großen und wohl 40 Pfund schweren Fett-<lb/>
Schwanze, zu merken. Die zwischen den Wendezirkeln<lb/>
haben mehrentheils statt der krausen Wolle schlichtes<lb/>
Ziegenhaar; und die in Südafrica noch überdem lange<lb/>
herab hängende Ohren.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ammon.</hi></hi> das Muffelthier, Argali, (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">musimon</hi></hi>. Büf-<lb/>
fon's <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">mouflon</hi>.) C. cornibus arcuatis circumflexis<lb/>
subtus planiusculis, palearibus laxis pilosis</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#g"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Pallas</hi></hi></hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">spicileg. zoolog</hi>. fasc.</hi> XI. <hi rendition="#aq">tab</hi>. I. II.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[106/0122] 30. Capra. Cornua caua rugosa scabra. Dentes primores superiores nulli, inferio- res 8; laniarii nulii. 1. †. Onis. das Schaf. (Fr. le brebis. Engl. the sheep.) C. mento imberbi, cornibus compressis lunatis. * Das Schaf findet sich nirgend mehr ursprünglich wild; scheint auch nicht ein Mahl nur wieder verwildern zu können: wird aber fast in der ganzen alten Welt als eins der allernutzbarsten Hausthiere gehalten und ist auch bald nach der Entdeckung von America dorthin verpflanzt worden. Eine Folge dieser gänzlichen Un- terjochung und dadurch eben so gänzlich umgeschaffe- nen Lebensart des Thiers ist es aber auch wohl, daß wenige andere Thiere so vielen Krankheiten unterwor- fen und von so vielerley Ungeziefer geplagt sind. Unter den verschiedenen Racen der Schafe sind vor allen die Tibetanischen aus deren überaus zartem Ge- spinste der Schaul verfertigt wird; die Spanischen aus Segovien, und dann die Englischen ebenfalls we- gen ihrer ausnehmenden Wolle; die Isländischen mit vier, sechs oder acht Hörnern; und die Arabischen mit dem großen und wohl 40 Pfund schweren Fett- Schwanze, zu merken. Die zwischen den Wendezirkeln haben mehrentheils statt der krausen Wolle schlichtes Ziegenhaar; und die in Südafrica noch überdem lange herab hängende Ohren. 2. Ammon. das Muffelthier, Argali, (musimon. Büf- fon's mouflon.) C. cornibus arcuatis circumflexis subtus planiusculis, palearibus laxis pilosis. Pallas spicileg. zoolog. fasc. XI. tab. I. II.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/122
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/122>, abgerufen am 25.11.2024.