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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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Hin und wieder in der alten Welt, z. B. auf Cor-
sica und Sardinien, in Griechenland, in der Barba-
rey; vorzüglich aber in Sibirien bis Kamtschatka und
auf den Kurilen. Das im nordlichen Asien ist ein
großes und dabey doch äußerst flinkes Thier mit mäch-
tig starken und schweren*) Hörnern. Es wird neuer-
lich von einigen Naturforschern für das ursprünglich
wilde Schaf gehalten.

3. +. Hircus. die Ziege. (Fr. la chevre. Engl. the goat.)
C. mento barbato, cornibus arcuatis, carinatis. *

Unsre Hausziege scheint von dem so genannten ae-
gagrus
einem wilden Thiere dieses Geschlechts abzu-
stammen, das in den wildesten Gegenden des Cauca-
sus und der daran grenzenden östlichen Gebirge lebt,
und in dessen Mägen zuweilen der orientalische Be-
zoarstein gefunden wird, daher das Thier selbst mit
dem Nahmen des Bezoarbocks belegt worden.**)

Die Hausziege hat mehr von ihrem ursprünglichen
Naturell beybehalten als das Schaf. Daher sie auch
leicht wieder verwildert.***) Sie ist nun meist eben
so weit als das Schaf auf der Erde verbreitet, und
frißt unter andern auch den, dem Menschen und an-
dern Thieren giftigen Schierling.

*) Ein einzelnes und nicht einmal vollständiges
dergl. Horn im academischen Museum wiegt volle
9 Pfund.
**) Pallas spicileg. zoolog. XI. tab. V. fig. 2. 3.
***) Von der Art war auch ohne Zweifel das im
Grindelwald Berner Gebieths gefangne Thier das
A. 1777. unter dem Nahmen eines Steinbocks
durch Deutschland zur Schau geführt und auch
auf einem einzelnen Kupferblau in 4to abgebil-
det worden.

Hin und wieder in der alten Welt, z. B. auf Cor-
sica und Sardinien, in Griechenland, in der Barba-
rey; vorzüglich aber in Sibirien bis Kamtschatka und
auf den Kurilen. Das im nordlichen Asien ist ein
großes und dabey doch äußerst flinkes Thier mit mäch-
tig starken und schweren*) Hörnern. Es wird neuer-
lich von einigen Naturforschern für das ursprünglich
wilde Schaf gehalten.

3. †. Hircus. die Ziege. (Fr. la chevre. Engl. the goat.)
C. mento barbato, cornibus arcuatis, carinatis. *

Unsre Hausziege scheint von dem so genannten ae-
gagrus
einem wilden Thiere dieses Geschlechts abzu-
stammen, das in den wildesten Gegenden des Cauca-
sus und der daran grenzenden östlichen Gebirge lebt,
und in dessen Mägen zuweilen der orientalische Be-
zoarstein gefunden wird, daher das Thier selbst mit
dem Nahmen des Bezoarbocks belegt worden.**)

Die Hausziege hat mehr von ihrem ursprünglichen
Naturell beybehalten als das Schaf. Daher sie auch
leicht wieder verwildert.***) Sie ist nun meist eben
so weit als das Schaf auf der Erde verbreitet, und
frißt unter andern auch den, dem Menschen und an-
dern Thieren giftigen Schierling.

*) Ein einzelnes und nicht einmal vollständiges
dergl. Horn im academischen Museum wiegt volle
9 Pfund.
**) Pallas spicileg. zoolog. XI. tab. V. fig. 2. 3.
***) Von der Art war auch ohne Zweifel das im
Grindelwald Berner Gebieths gefangne Thier das
A. 1777. unter dem Nahmen eines Steinbocks
durch Deutschland zur Schau geführt und auch
auf einem einzelnen Kupferblau in 4to abgebil-
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[107/0123] Hin und wieder in der alten Welt, z. B. auf Cor- sica und Sardinien, in Griechenland, in der Barba- rey; vorzüglich aber in Sibirien bis Kamtschatka und auf den Kurilen. Das im nordlichen Asien ist ein großes und dabey doch äußerst flinkes Thier mit mäch- tig starken und schweren *) Hörnern. Es wird neuer- lich von einigen Naturforschern für das ursprünglich wilde Schaf gehalten. 3. †. Hircus. die Ziege. (Fr. la chevre. Engl. the goat.) C. mento barbato, cornibus arcuatis, carinatis. * Unsre Hausziege scheint von dem so genannten ae- gagrus einem wilden Thiere dieses Geschlechts abzu- stammen, das in den wildesten Gegenden des Cauca- sus und der daran grenzenden östlichen Gebirge lebt, und in dessen Mägen zuweilen der orientalische Be- zoarstein gefunden wird, daher das Thier selbst mit dem Nahmen des Bezoarbocks belegt worden. **) Die Hausziege hat mehr von ihrem ursprünglichen Naturell beybehalten als das Schaf. Daher sie auch leicht wieder verwildert. ***) Sie ist nun meist eben so weit als das Schaf auf der Erde verbreitet, und frißt unter andern auch den, dem Menschen und an- dern Thieren giftigen Schierling. *) Ein einzelnes und nicht einmal vollständiges dergl. Horn im academischen Museum wiegt volle 9 Pfund. **) Pallas spicileg. zoolog. XI. tab. V. fig. 2. 3. ***) Von der Art war auch ohne Zweifel das im Grindelwald Berner Gebieths gefangne Thier das A. 1777. unter dem Nahmen eines Steinbocks durch Deutschland zur Schau geführt und auch auf einem einzelnen Kupferblau in 4to abgebil- det worden.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/123>, abgerufen am 25.11.2024.