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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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§. 61.

Im innern Körperbau*) zeichnen sich die
Vögel besonders durch die merkwürdigen Luft-
behälter aus, die in ihrem ganzen Körper ver-
theilt, und zum Fluge von äußerster Wichtigkeit
sind. Die mehresten stehen mit den Lungen,
andere aber bloß mit dem Rachen in Verbin-
dung, und der Vogel kann sie nach Willkühr
mit Luft laden oder ausleeren, je nachdem er sei-
nen Körper leichter oder schwerer machen will.
Zu diesen Luftbehältern gehören vorzüglich große
aber zarte häutige Zellen, die theils im Unter-
leibe, theils unter den Achseln und sonst noch
unter der Haut verbreitet sind, und durchs Ein-
athmen mittelst der Lungen voll Luft gepumpt
werden können. Außerdem dienen den Vögeln
auch gewisse markleere hohle Knochen, wie die
Schulterknochen im Flügel, auch das Rückgrat,
das Brustbein etc. und manchen auch die Hirn-
schale, zu gleichen Zwecken. Und endlich sind
auch die ungeheuern Schnäbel der Pfefferfraße,
Nashornvögel, Papageyen etc. ebenfalls dahin
gehörig; und selbst die Federspulen stehen mit
dem obgedachten lockern Zellgewebe in Verbin-

*) Vom eigenthümlichen des innern Körperbaues
der Vögel habe ich ausführlich in dem Specimen
physiologiae comparatae inter animantia calidi
sanguinis vinipara et ouipara
gehandelt, das im
IXten B. der commentation, societ. reg. scientiar.
Gottingens
. p
. 108-128. befindlich ist.
§. 61.

Im innern Körperbau*) zeichnen sich die
Vögel besonders durch die merkwürdigen Luft-
behälter aus, die in ihrem ganzen Körper ver-
theilt, und zum Fluge von äußerster Wichtigkeit
sind. Die mehresten stehen mit den Lungen,
andere aber bloß mit dem Rachen in Verbin-
dung, und der Vogel kann sie nach Willkühr
mit Luft laden oder ausleeren, je nachdem er sei-
nen Körper leichter oder schwerer machen will.
Zu diesen Luftbehältern gehören vorzüglich große
aber zarte häutige Zellen, die theils im Unter-
leibe, theils unter den Achseln und sonst noch
unter der Haut verbreitet sind, und durchs Ein-
athmen mittelst der Lungen voll Luft gepumpt
werden können. Außerdem dienen den Vögeln
auch gewisse markleere hohle Knochen, wie die
Schulterknochen im Flügel, auch das Rückgrat,
das Brustbein ꝛc. und manchen auch die Hirn-
schale, zu gleichen Zwecken. Und endlich sind
auch die ungeheuern Schnäbel der Pfefferfraße,
Nashornvögel, Papageyen ꝛc. ebenfalls dahin
gehörig; und selbst die Federspulen stehen mit
dem obgedachten lockern Zellgewebe in Verbin-

*) Vom eigenthümlichen des innern Körperbaues
der Vögel habe ich ausführlich in dem Specimen
physiologiae comparatae inter animantia calidi
sanguinis vinipara et ouipara
gehandelt, das im
IXten B. der commentation, societ. reg. scientiar.
Gottingens
. p
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[137/0153] §. 61. Im innern Körperbau *) zeichnen sich die Vögel besonders durch die merkwürdigen Luft- behälter aus, die in ihrem ganzen Körper ver- theilt, und zum Fluge von äußerster Wichtigkeit sind. Die mehresten stehen mit den Lungen, andere aber bloß mit dem Rachen in Verbin- dung, und der Vogel kann sie nach Willkühr mit Luft laden oder ausleeren, je nachdem er sei- nen Körper leichter oder schwerer machen will. Zu diesen Luftbehältern gehören vorzüglich große aber zarte häutige Zellen, die theils im Unter- leibe, theils unter den Achseln und sonst noch unter der Haut verbreitet sind, und durchs Ein- athmen mittelst der Lungen voll Luft gepumpt werden können. Außerdem dienen den Vögeln auch gewisse markleere hohle Knochen, wie die Schulterknochen im Flügel, auch das Rückgrat, das Brustbein ꝛc. und manchen auch die Hirn- schale, zu gleichen Zwecken. Und endlich sind auch die ungeheuern Schnäbel der Pfefferfraße, Nashornvögel, Papageyen ꝛc. ebenfalls dahin gehörig; und selbst die Federspulen stehen mit dem obgedachten lockern Zellgewebe in Verbin- *) Vom eigenthümlichen des innern Körperbaues der Vögel habe ich ausführlich in dem Specimen physiologiae comparatae inter animantia calidi sanguinis vinipara et ouipara gehandelt, das im IXten B. der commentation, societ. reg. scientiar. Gottingens. p. 108–128. befindlich ist.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/153>, abgerufen am 21.11.2024.