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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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habe, das ich aber bey denen, die ich zu untersuchen
Gelegenheit gehabt, nicht bestätigt gefunden.

6. Canaria. der Canarienvogel, ehedem Zuckervöglein.
(Fr. le serin de Canarie.) F. rostro corporeque albo
flauescente, rectricibus remigibusque virescentibus
. *

Frisch tab. XII. fig. 1-4.

Scheint zu Anfang des sechszehnten Jahrhunderts
aus den Canarischen Inseln zuerst nach Europa ge-
bracht worden zu seyn; ist aber schon gegen Ende des-
selben in Deutschland gemeiner geworden, und seitdem
in mancherley Varietäten ausgeartet. Die Stamm-
Race scheint die bräunlich-grüne zu seyn, die auf
den Canarischen Inseln in kalten gebirgigen Gegenden
am Wasser nistet. Unter den übrigen sind vorzüglich
die mit der Holle oder Federbüschchen auf dem Kopfe
(so genannte Kapp-Vögel), und die Kackerlacken mit
rothen Augen zu merken.

7. +. Spinus. der Zeisig, Erlenfink. (ligurinus, acanthis.
Fr. le tarin. Engl. the siskin.) F. remigibus medio
luteis: primis quatuor immaculatis, rectricibus basi
flauis, apice nigris
. *

Frisch tab. XI. fig. 1. 2.

Ist ursprünglich wohl im äußersten Norden zu Hause:
und kommt bloß zum Ueberwintern ins gemäßigte Eu-
ropa, daher auch sein Nest hier zu Lande so sehr selten
gefunden wird.*) Ist sehr gelehrig; lernt Lieber pfei-
fen und Worte sprechen.

*) Günthers Nester und Eyer versch. Vögel, durch
Wirsing. Taf. X.

habe, das ich aber bey denen, die ich zu untersuchen
Gelegenheit gehabt, nicht bestätigt gefunden.

6. Canaria. der Canarienvogel, ehedem Zuckervöglein.
(Fr. le serin de Canarie.) F. rostro corporeque albo
flauescente, rectricibus remigibusque virescentibus
. *

Frisch tab. XII. fig. 1–4.

Scheint zu Anfang des sechszehnten Jahrhunderts
aus den Canarischen Inseln zuerst nach Europa ge-
bracht worden zu seyn; ist aber schon gegen Ende des-
selben in Deutschland gemeiner geworden, und seitdem
in mancherley Varietäten ausgeartet. Die Stamm-
Race scheint die bräunlich-grüne zu seyn, die auf
den Canarischen Inseln in kalten gebirgigen Gegenden
am Wasser nistet. Unter den übrigen sind vorzüglich
die mit der Holle oder Federbüschchen auf dem Kopfe
(so genannte Kapp-Vögel), und die Kackerlacken mit
rothen Augen zu merken.

7. †. Spinus. der Zeisig, Erlenfink. (ligurinus, acanthis.
Fr. le tarin. Engl. the siskin.) F. remigibus medio
luteis: primis quatuor immaculatis, rectricibus basi
flauis, apice nigris
. *

Frisch tab. XI. fig. 1. 2.

Ist ursprünglich wohl im äußersten Norden zu Hause:
und kommt bloß zum Ueberwintern ins gemäßigte Eu-
ropa, daher auch sein Nest hier zu Lande so sehr selten
gefunden wird.*) Ist sehr gelehrig; lernt Lieber pfei-
fen und Worte sprechen.

*) Günthers Nester und Eyer versch. Vögel, durch
Wirsing. Taf. X.
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[188/0204] habe, das ich aber bey denen, die ich zu untersuchen Gelegenheit gehabt, nicht bestätigt gefunden. 6. Canaria. der Canarienvogel, ehedem Zuckervöglein. (Fr. le serin de Canarie.) F. rostro corporeque albo flauescente, rectricibus remigibusque virescentibus. * Frisch tab. XII. fig. 1–4. Scheint zu Anfang des sechszehnten Jahrhunderts aus den Canarischen Inseln zuerst nach Europa ge- bracht worden zu seyn; ist aber schon gegen Ende des- selben in Deutschland gemeiner geworden, und seitdem in mancherley Varietäten ausgeartet. Die Stamm- Race scheint die bräunlich-grüne zu seyn, die auf den Canarischen Inseln in kalten gebirgigen Gegenden am Wasser nistet. Unter den übrigen sind vorzüglich die mit der Holle oder Federbüschchen auf dem Kopfe (so genannte Kapp-Vögel), und die Kackerlacken mit rothen Augen zu merken. 7. †. Spinus. der Zeisig, Erlenfink. (ligurinus, acanthis. Fr. le tarin. Engl. the siskin.) F. remigibus medio luteis: primis quatuor immaculatis, rectricibus basi flauis, apice nigris. * Frisch tab. XI. fig. 1. 2. Ist ursprünglich wohl im äußersten Norden zu Hause: und kommt bloß zum Ueberwintern ins gemäßigte Eu- ropa, daher auch sein Nest hier zu Lande so sehr selten gefunden wird. *) Ist sehr gelehrig; lernt Lieber pfei- fen und Worte sprechen. *) Günthers Nester und Eyer versch. Vögel, durch Wirsing. Taf. X.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/204>, abgerufen am 21.11.2024.