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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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§. 138.

Die mehresten Insecten legen Eyer, die von
den Müttern nach einem bewundernswürdigen
Instinct immer aufs genauste an die bestimmten
der künftigen jungen Brut angemessensten Orte
gelegt werden. Manche legen z. B. ihre Eyer
bloß in den Körper lebendiger Insecten anderer
Art, in Raupen; oder in Puppen; oder gar in
andrer Insecten ihre Eyer! denn wirklich kriecht
zuweilen aus den Eyern der Ringelraupe statt
der jungen Raupe eine eigne Art kleiner Mück-
chen aus.

Auch sind die Insecten-Eyer zum Theil,
zumahl bey den Schmetterlingen, von einer über-
aus mannigfaltigen sonderbaren Bildung und
Zeichnung, und wenn sie von der Mutter an die
freye Luft gelegt werden, mit einer Art Firniß
überzogen, damit sie weder vom Regen abge-
spült noch durch andern Zufall leicht zerstört
werden können. Einige wenige Insecten gebä-
ren lebendige Junge und manche, wie die Blatt-
läuse pflanzen sich auf beiderley Weise fort.

§. 139.

Ein äußerst merkwürdiges Phänomen, das
fast bloß dieser Thierclasse eigen, wenigstens in
den andern (§. 95. 116.), bey weitem nicht so
auffallend wird, ist ihre Metamorphose. Die
wenigsten Insecten behalten nähmlich die gleiche
Gestalt, in der sie zuerst ans Licht gekommen

§. 138.

Die mehresten Insecten legen Eyer, die von
den Müttern nach einem bewundernswürdigen
Instinct immer aufs genauste an die bestimmten
der künftigen jungen Brut angemessensten Orte
gelegt werden. Manche legen z. B. ihre Eyer
bloß in den Körper lebendiger Insecten anderer
Art, in Raupen; oder in Puppen; oder gar in
andrer Insecten ihre Eyer! denn wirklich kriecht
zuweilen aus den Eyern der Ringelraupe statt
der jungen Raupe eine eigne Art kleiner Mück-
chen aus.

Auch sind die Insecten-Eyer zum Theil,
zumahl bey den Schmetterlingen, von einer über-
aus mannigfaltigen sonderbaren Bildung und
Zeichnung, und wenn sie von der Mutter an die
freye Luft gelegt werden, mit einer Art Firniß
überzogen, damit sie weder vom Regen abge-
spült noch durch andern Zufall leicht zerstört
werden können. Einige wenige Insecten gebä-
ren lebendige Junge und manche, wie die Blatt-
läuse pflanzen sich auf beiderley Weise fort.

§. 139.

Ein äußerst merkwürdiges Phänomen, das
fast bloß dieser Thierclasse eigen, wenigstens in
den andern (§. 95. 116.), bey weitem nicht so
auffallend wird, ist ihre Metamorphose. Die
wenigsten Insecten behalten nähmlich die gleiche
Gestalt, in der sie zuerst ans Licht gekommen

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[312/0328] §. 138. Die mehresten Insecten legen Eyer, die von den Müttern nach einem bewundernswürdigen Instinct immer aufs genauste an die bestimmten der künftigen jungen Brut angemessensten Orte gelegt werden. Manche legen z. B. ihre Eyer bloß in den Körper lebendiger Insecten anderer Art, in Raupen; oder in Puppen; oder gar in andrer Insecten ihre Eyer! denn wirklich kriecht zuweilen aus den Eyern der Ringelraupe statt der jungen Raupe eine eigne Art kleiner Mück- chen aus. Auch sind die Insecten-Eyer zum Theil, zumahl bey den Schmetterlingen, von einer über- aus mannigfaltigen sonderbaren Bildung und Zeichnung, und wenn sie von der Mutter an die freye Luft gelegt werden, mit einer Art Firniß überzogen, damit sie weder vom Regen abge- spült noch durch andern Zufall leicht zerstört werden können. Einige wenige Insecten gebä- ren lebendige Junge und manche, wie die Blatt- läuse pflanzen sich auf beiderley Weise fort. §. 139. Ein äußerst merkwürdiges Phänomen, das fast bloß dieser Thierclasse eigen, wenigstens in den andern (§. 95. 116.), bey weitem nicht so auffallend wird, ist ihre Metamorphose. Die wenigsten Insecten behalten nähmlich die gleiche Gestalt, in der sie zuerst ans Licht gekommen

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/328>, abgerufen am 24.11.2024.