sind, ihr ganzes, übriges Leben hindurch, son- dern sie verwandeln sich größtentheils zu wieder- höhlten Mahlen in bestimmten Epochen ihres Lebens, und erscheinen während dieser Auftritte oft in ganz verschiednen Gestalten, wobey zugleich ihr ganzer innrer Körperbau (gegen die gemeine Meinung) auf eine Weise umgeschaffen wird*), die sich schwerlich mit den vermeinten präexisti- renden Keimen (§. 7. u. f.) zusammen reimen läßt.
§. 140.
In der Gestalt, wie diese Insecten die sich einer Metamorphose unterziehen, zuerst aus dem Ey kriechen, heißen sie Larven. Meist kom- men sie äußerst klein ans Licht, so daß z. B. eine erwachsene Weidenraupe 72,000 Mahl schwerer wiegt als da sie eben aus dem Ey gekrochen war. Dagegen wachsen sie aber auch desto schneller, so daß z. B. die Maden der blauen Schmeiß- fliege 24 Stunden nach dem Auskriechen schon 155 Mahl schwerer wiegen als da sie aus dem Eye kamen.
Theils haben diese Larven Füße wie die Rau- pen und Engerlinge: theils aber keine, wie die Maden. Flügel haben sie gar noch nicht. Auch sind sie in diesem Zustande zur Fortpflanzung noch gänzlich unfähig: sie ernähren sich bloß, und wach- sen, und häuten sich mit unter einige Mahl.
*)Lyonetchenille de saule. pag. 585. u. f.
sind, ihr ganzes, übriges Leben hindurch, son- dern sie verwandeln sich größtentheils zu wieder- höhlten Mahlen in bestimmten Epochen ihres Lebens, und erscheinen während dieser Auftritte oft in ganz verschiednen Gestalten, wobey zugleich ihr ganzer innrer Körperbau (gegen die gemeine Meinung) auf eine Weise umgeschaffen wird*), die sich schwerlich mit den vermeinten präexisti- renden Keimen (§. 7. u. f.) zusammen reimen läßt.
§. 140.
In der Gestalt, wie diese Insecten die sich einer Metamorphose unterziehen, zuerst aus dem Ey kriechen, heißen sie Larven. Meist kom- men sie äußerst klein ans Licht, so daß z. B. eine erwachsene Weidenraupe 72,000 Mahl schwerer wiegt als da sie eben aus dem Ey gekrochen war. Dagegen wachsen sie aber auch desto schneller, so daß z. B. die Maden der blauen Schmeiß- fliege 24 Stunden nach dem Auskriechen schon 155 Mahl schwerer wiegen als da sie aus dem Eye kamen.
Theils haben diese Larven Füße wie die Rau- pen und Engerlinge: theils aber keine, wie die Maden. Flügel haben sie gar noch nicht. Auch sind sie in diesem Zustande zur Fortpflanzung noch gänzlich unfähig: sie ernähren sich bloß, und wach- sen, und häuten sich mit unter einige Mahl.
*)Lyonetchenille de saule. pag. 585. u. f.
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sind, ihr ganzes, übriges Leben hindurch, son-
dern sie verwandeln sich größtentheils zu wieder-
höhlten Mahlen in bestimmten Epochen ihres
Lebens, und erscheinen während dieser Auftritte
oft in ganz verschiednen Gestalten, wobey zugleich
ihr ganzer innrer Körperbau (gegen die gemeine
Meinung) auf eine Weise umgeschaffen wird *),
die sich schwerlich mit den vermeinten präexisti-
renden Keimen (§. 7. u. f.) zusammen reimen
läßt.
§. 140.
In der Gestalt, wie diese Insecten die sich
einer Metamorphose unterziehen, zuerst aus dem
Ey kriechen, heißen sie Larven. Meist kom-
men sie äußerst klein ans Licht, so daß z. B. eine
erwachsene Weidenraupe 72,000 Mahl schwerer
wiegt als da sie eben aus dem Ey gekrochen war.
Dagegen wachsen sie aber auch desto schneller,
so daß z. B. die Maden der blauen Schmeiß-
fliege 24 Stunden nach dem Auskriechen schon
155 Mahl schwerer wiegen als da sie aus dem
Eye kamen.
Theils haben diese Larven Füße wie die Rau-
pen und Engerlinge: theils aber keine, wie die
Maden. Flügel haben sie gar noch nicht. Auch
sind sie in diesem Zustande zur Fortpflanzung noch
gänzlich unfähig: sie ernähren sich bloß, und wach-
sen, und häuten sich mit unter einige Mahl.
*) Lyonet chenille de saule. pag. 585. u. f.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/329>, abgerufen am 24.11.2024.
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