Die so genannten Kürbskernwürmer (vermes cucur- bitini, ascaridesCouleti) sind abgesetzte Hinterglie- der dieses Wurms.
2. +. Lata. der kurzgliedrige Bandwurm. T. articu- lis breuissimis medio nudosis, osculis alterius lateris. *.
(tab. 1. fig. 6.)
In andern Gegenden von Europa, zumahl in der Schweiz und in Frankreich äußerst häufig.
6. Hydatis. Blasenwurm. Corpus tae- niforme desinens in vesicam lymphati- cam. Os quadrilobum.
Kopf und Vordertheil dieser ebenfalls überaus son- derbaren Thiere, die sich meist an und in verschiednen Eingeweiden vielerley Säugethiere finden, hat bey den mehrsten Gattungen viele Aehnlichkeit mit denen vom Bandwurm. Der Hintertheil aber endigt sich in eine eyförmige Wasserblase von verschiedner Größe.
Eine wichtige Entdeckung des sel. Werner, der diesen sonderbaren Blasenwurm zu hunderten im Muskelflei- sche des ganzen Körpers bey der Leiche eines 40jährigen übrigens gesunden robusten Mannes gefunden hat.
Der Wurm hat große Aehnlichkeit mit den Finnen im Schweinefleisch, deren thierische Natur schon Mal- pighi außer Zweifel gesetzt hat. Und die, da sie sich bloß bey dem vom Menschen unterjochten Hausschwein, aber nicht bey der wilden Sau finden, ein Beyspiel von organisirten Körpern geben, die offenbar erst lange
Die so genannten Kürbskernwürmer (vermes cucur- bitini, ascaridesCouleti) sind abgesetzte Hinterglie- der dieses Wurms.
2. †. Lata. der kurzgliedrige Bandwurm. T. articu- lis breuissimis medio nudosis, osculis alterius lateris. *.
(tab. 1. fig. 6.)
In andern Gegenden von Europa, zumahl in der Schweiz und in Frankreich äußerst häufig.
6. Hydatis. Blasenwurm. Corpus tae- niforme desinens in vesicam lymphati- cam. Os quadrilobum.
Kopf und Vordertheil dieser ebenfalls überaus son- derbaren Thiere, die sich meist an und in verschiednen Eingeweiden vielerley Säugethiere finden, hat bey den mehrsten Gattungen viele Aehnlichkeit mit denen vom Bandwurm. Der Hintertheil aber endigt sich in eine eyförmige Wasserblase von verschiedner Größe.
Eine wichtige Entdeckung des sel. Werner, der diesen sonderbaren Blasenwurm zu hunderten im Muskelflei- sche des ganzen Körpers bey der Leiche eines 40jährigen übrigens gesunden robusten Mannes gefunden hat.
Der Wurm hat große Aehnlichkeit mit den Finnen im Schweinefleisch, deren thierische Natur schon Mal- pighi außer Zweifel gesetzt hat. Und die, da sie sich bloß bey dem vom Menschen unterjochten Hausschwein, aber nicht bey der wilden Sau finden, ein Beyspiel von organisirten Körpern geben, die offenbar erst lange
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000025"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0438"xml:id="pb422_0001"n="422"/><prendition="#l1em">Die so genannten Kürbskernwürmer (<hirendition="#aq">vermes <hirendition="#i">cucur-<lb/>
bitini</hi>, ascarides</hi><hirendition="#g"><hirendition="#aq"><hirendition="#k">Couleti</hi></hi></hi>) sind abgesetzte Hinterglie-<lb/>
der dieses Wurms.</p><prendition="#indent-2">2. †. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Lata</hi></hi>. der kurzgliedrige Bandwurm. <hirendition="#aq">T. articu-<lb/>
lis breuissimis medio nudosis, osculis alterius lateris. *</hi>.</p><prendition="#l2em">(<hirendition="#aq">tab</hi>. 1. <hirendition="#aq">fig</hi>. 6.)</p><prendition="#l1em">In andern Gegenden von Europa, zumahl in der<lb/>
Schweiz und in Frankreich äußerst häufig.</p><prendition="#indent-1">6. <hirendition="#g"><hirendition="#aq"><hirendition="#k">Hydatis</hi></hi></hi>. Blasenwurm. <hirendition="#aq">Corpus tae-<lb/>
niforme desinens in vesicam lymphati-<lb/>
cam. Os quadrilobum</hi>.</p><prendition="#l1em">Kopf und Vordertheil dieser ebenfalls überaus son-<lb/>
derbaren Thiere, die sich meist an und in verschiednen<lb/>
Eingeweiden vielerley Säugethiere finden, hat bey den<lb/>
mehrsten Gattungen viele Aehnlichkeit mit denen vom<lb/>
Bandwurm. Der Hintertheil aber endigt sich in eine<lb/>
eyförmige Wasserblase von verschiedner Größe.</p><prendition="#indent-2">1. †. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Humana</hi>. H. capsa vaginali cartilaginea, vesicula<lb/>
caudata apicibus obtusis.</hi></p><prendition="#l2em">(<hirendition="#aq">tab</hi>. 1. <hirendition="#aq">fig</hi>. 7.).</p><prendition="#l1em">Eine wichtige Entdeckung des sel. Werner, der diesen<lb/>
sonderbaren Blasenwurm zu hunderten im Muskelflei-<lb/>
sche des ganzen Körpers bey der Leiche eines 40jährigen<lb/>
übrigens gesunden robusten Mannes gefunden hat.</p><prendition="#l1em">Der Wurm hat große Aehnlichkeit mit den Finnen<lb/>
im Schweinefleisch, deren thierische Natur schon Mal-<lb/>
pighi außer Zweifel gesetzt hat. Und die, da sie sich<lb/>
bloß bey dem vom Menschen unterjochten Hausschwein,<lb/>
aber nicht bey der wilden Sau finden, ein Beyspiel<lb/>
von organisirten Körpern geben, die offenbar erst lange<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[422/0438]
Die so genannten Kürbskernwürmer (vermes cucur-
bitini, ascarides Couleti) sind abgesetzte Hinterglie-
der dieses Wurms.
2. †. Lata. der kurzgliedrige Bandwurm. T. articu-
lis breuissimis medio nudosis, osculis alterius lateris. *.
(tab. 1. fig. 6.)
In andern Gegenden von Europa, zumahl in der
Schweiz und in Frankreich äußerst häufig.
6. Hydatis. Blasenwurm. Corpus tae-
niforme desinens in vesicam lymphati-
cam. Os quadrilobum.
Kopf und Vordertheil dieser ebenfalls überaus son-
derbaren Thiere, die sich meist an und in verschiednen
Eingeweiden vielerley Säugethiere finden, hat bey den
mehrsten Gattungen viele Aehnlichkeit mit denen vom
Bandwurm. Der Hintertheil aber endigt sich in eine
eyförmige Wasserblase von verschiedner Größe.
1. †. Humana. H. capsa vaginali cartilaginea, vesicula
caudata apicibus obtusis.
(tab. 1. fig. 7.).
Eine wichtige Entdeckung des sel. Werner, der diesen
sonderbaren Blasenwurm zu hunderten im Muskelflei-
sche des ganzen Körpers bey der Leiche eines 40jährigen
übrigens gesunden robusten Mannes gefunden hat.
Der Wurm hat große Aehnlichkeit mit den Finnen
im Schweinefleisch, deren thierische Natur schon Mal-
pighi außer Zweifel gesetzt hat. Und die, da sie sich
bloß bey dem vom Menschen unterjochten Hausschwein,
aber nicht bey der wilden Sau finden, ein Beyspiel
von organisirten Körpern geben, die offenbar erst lange
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/438>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.