dessen Zweige herab hangen, und sobald sie den Boden berühren von selbst Wurzel schlagen; so daß ein einziger solcher Baum mit der Zeit ein kleines Wäldchen, dessen Stämme oben durch Bogen verbunden sind, vorstellt.
Anm. Einige Meilen von Patna in Bengalen steht ein solcher Banianbaum von 50-60 zusammen- hangenden Stämmen, der, nach einer vor 10 Jahren vorgenommenen Messung, auf 370 Fuß im Durchschnitt, und sein Schatten den er Mit- tags wirst, über 1100 Fuß im Umfang hält.
§. 184.
Anders ist hingegen die zweyte Fortpflan- zungsart, durch Augen. So nennt man nähm- lich die kleinen Knöspchen, die im Herbste an den Bäumen, da wo die Blattstiele ansitzen, zum Vorschein kommen, aber bey den mehresten erst im folgenden Frühjahr sich öffnen und ausschla- gen. Sie finden sich meist nur an den Bäumen der kältern Erdstriche, und fallen bey einigen von selbst ab: keimen auch wenn man sie vorsichtig säet, wie ein Same auf. Man kann bekannt- lich diese Augen andern Stämmen inoculiren, oder auch das davon ausgeschoßne Reis ein- pfropfen.
§. 185.
Sehr viel Aehnliches mit den Augen haben die Zwiebeln, nur daß die Augen am Stamm der Bäume und also über der Erde, die eigentli- chen an Lilienartigen Gewächsen befindlichen
dessen Zweige herab hangen, und sobald sie den Boden berühren von selbst Wurzel schlagen; so daß ein einziger solcher Baum mit der Zeit ein kleines Wäldchen, dessen Stämme oben durch Bogen verbunden sind, vorstellt.
Anm. Einige Meilen von Patna in Bengalen steht ein solcher Banianbaum von 50-60 zusammen- hangenden Stämmen, der, nach einer vor 10 Jahren vorgenommenen Messung, auf 370 Fuß im Durchschnitt, und sein Schatten den er Mit- tags wirst, über 1100 Fuß im Umfang hält.
§. 184.
Anders ist hingegen die zweyte Fortpflan- zungsart, durch Augen. So nennt man nähm- lich die kleinen Knöspchen, die im Herbste an den Bäumen, da wo die Blattstiele ansitzen, zum Vorschein kommen, aber bey den mehresten erst im folgenden Frühjahr sich öffnen und ausschla- gen. Sie finden sich meist nur an den Bäumen der kältern Erdstriche, und fallen bey einigen von selbst ab: keimen auch wenn man sie vorsichtig säet, wie ein Same auf. Man kann bekannt- lich diese Augen andern Stämmen inoculiren, oder auch das davon ausgeschoßne Reis ein- pfropfen.
§. 185.
Sehr viel Aehnliches mit den Augen haben die Zwiebeln, nur daß die Augen am Stamm der Bäume und also über der Erde, die eigentli- chen an Lilienartigen Gewächsen befindlichen
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[494/0510]
dessen Zweige herab hangen, und sobald sie den
Boden berühren von selbst Wurzel schlagen; so
daß ein einziger solcher Baum mit der Zeit ein
kleines Wäldchen, dessen Stämme oben durch
Bogen verbunden sind, vorstellt.
Anm. Einige Meilen von Patna in Bengalen steht
ein solcher Banianbaum von 50-60 zusammen-
hangenden Stämmen, der, nach einer vor 10
Jahren vorgenommenen Messung, auf 370 Fuß
im Durchschnitt, und sein Schatten den er Mit-
tags wirst, über 1100 Fuß im Umfang hält.
§. 184.
Anders ist hingegen die zweyte Fortpflan-
zungsart, durch Augen. So nennt man nähm-
lich die kleinen Knöspchen, die im Herbste an den
Bäumen, da wo die Blattstiele ansitzen, zum
Vorschein kommen, aber bey den mehresten erst
im folgenden Frühjahr sich öffnen und ausschla-
gen. Sie finden sich meist nur an den Bäumen
der kältern Erdstriche, und fallen bey einigen von
selbst ab: keimen auch wenn man sie vorsichtig
säet, wie ein Same auf. Man kann bekannt-
lich diese Augen andern Stämmen inoculiren,
oder auch das davon ausgeschoßne Reis ein-
pfropfen.
§. 185.
Sehr viel Aehnliches mit den Augen haben
die Zwiebeln, nur daß die Augen am Stamm
der Bäume und also über der Erde, die eigentli-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 494. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/510>, abgerufen am 22.11.2024.
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