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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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sten Steinarten, meist von milchweisser Farbe, mehr
oder weniger durchscheinend, von glänzendem gewöhnlich
muschlichten Bruch, häufig crystallisirt und zwar meist
als sechsseitige Pyramide, die nicht selten auf einer
sechsseitigen Säule aufsitzt (- tab. III. fig. 19 -).
Außer dem Granit der Ur-Gebirge kommt er auch als
Bestandtheil von mancherley Gang-Gebirgsarten (§. 227)
und in diesen zum Theil selbst in ansehnlichen derben
Lagern und in Erzführenden Gängen vor. Eben so
unter den Flötz-Gebirgsarten (§. 228.) als Sandstein
und im aufgeschwemmten Land (§. 231.) als Sand-
lager.

Endlich findet er sich aber auch sowohl durch Ver-
witterung mancher der gedachten gemengten Gebirgs-
arten als auch durch langsames Abrollen im Wasser,
als lockerer Sand, und so wie andere Steinarten als
Gerölle. (Fr. cailloux roules, galets.)

Zu den seltnern Besonderheiten manches Quarzes in
Rücksicht der äußern Gestalt gehört der so genannte
gehackte, wie mit Messereinschnitten, vom Harz und
andern Gegenden. So auch der zart-zellige von Catha-
rinenburg (das so genannte Bimssteinähnliche Golderz)
der auf dem Wasser schwimmt. In Rücksicht der Farbe,
der zimmtbraune Spanische mit schuppichtem goldschim-
mernden Korn der als eine Art von natürlichem
Avanturino bekannt ist; und der rosenfarbne der sich
hin und wieder wie z. B. in Bayern, Ungern etc. theils
ungeformt in starken Lagern, theils auch crystallisirt
findet.

sten Steinarten, meist von milchweisser Farbe, mehr
oder weniger durchscheinend, von glänzendem gewöhnlich
muschlichten Bruch, häufig crystallisirt und zwar meist
als sechsseitige Pyramide, die nicht selten auf einer
sechsseitigen Säule aufsitzt (– tab. III. fig. 19 –).
Außer dem Granit der Ur-Gebirge kommt er auch als
Bestandtheil von mancherley Gang-Gebirgsarten (§. 227)
und in diesen zum Theil selbst in ansehnlichen derben
Lagern und in Erzführenden Gängen vor. Eben so
unter den Flötz-Gebirgsarten (§. 228.) als Sandstein
und im aufgeschwemmten Land (§. 231.) als Sand-
lager.

Endlich findet er sich aber auch sowohl durch Ver-
witterung mancher der gedachten gemengten Gebirgs-
arten als auch durch langsames Abrollen im Wasser,
als lockerer Sand, und so wie andere Steinarten als
Gerölle. (Fr. cailloux roulés, galets.)

Zu den seltnern Besonderheiten manches Quarzes in
Rücksicht der äußern Gestalt gehört der so genannte
gehackte, wie mit Messereinschnitten, vom Harz und
andern Gegenden. So auch der zart-zellige von Catha-
rinenburg (das so genannte Bimssteinähnliche Golderz)
der auf dem Wasser schwimmt. In Rücksicht der Farbe,
der zimmtbraune Spanische mit schuppichtem goldschim-
mernden Korn der als eine Art von natürlichem
Avanturino bekannt ist; und der rosenfarbne der sich
hin und wieder wie z. B. in Bayern, Ungern ꝛc. theils
ungeformt in starken Lagern, theils auch crystallisirt
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[553/0569] sten Steinarten, meist von milchweisser Farbe, mehr oder weniger durchscheinend, von glänzendem gewöhnlich muschlichten Bruch, häufig crystallisirt und zwar meist als sechsseitige Pyramide, die nicht selten auf einer sechsseitigen Säule aufsitzt (– tab. III. fig. 19 –). Außer dem Granit der Ur-Gebirge kommt er auch als Bestandtheil von mancherley Gang-Gebirgsarten (§. 227) und in diesen zum Theil selbst in ansehnlichen derben Lagern und in Erzführenden Gängen vor. Eben so unter den Flötz-Gebirgsarten (§. 228.) als Sandstein und im aufgeschwemmten Land (§. 231.) als Sand- lager. Endlich findet er sich aber auch sowohl durch Ver- witterung mancher der gedachten gemengten Gebirgs- arten als auch durch langsames Abrollen im Wasser, als lockerer Sand, und so wie andere Steinarten als Gerölle. (Fr. cailloux roulés, galets.) Zu den seltnern Besonderheiten manches Quarzes in Rücksicht der äußern Gestalt gehört der so genannte gehackte, wie mit Messereinschnitten, vom Harz und andern Gegenden. So auch der zart-zellige von Catha- rinenburg (das so genannte Bimssteinähnliche Golderz) der auf dem Wasser schwimmt. In Rücksicht der Farbe, der zimmtbraune Spanische mit schuppichtem goldschim- mernden Korn der als eine Art von natürlichem Avanturino bekannt ist; und der rosenfarbne der sich hin und wieder wie z. B. in Bayern, Ungern ꝛc. theils ungeformt in starken Lagern, theils auch crystallisirt findet.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 553. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/569>, abgerufen am 22.11.2024.