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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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16. Tuffwacke*).

Unter diesem Nahmen begreife ich alle die leichten,
ziemlich weichen, theils porosen theils Hinsichten und
so zu sagen schwammichten Steinarten meist von grauer
oder bräunlicher Farbe, die sich häufigst so wohl beym
Basalt als auch bey den wahren vulcanischen Laven
finden und theils in beide übergehen. Oft haben sie
Hornblendecrystallen, oder Olivin, auch weisse Grana-
ten und Bimssteinbrocken eingemengt.

Zu den mürbern Arten gehört die Puzzolane.

Zu den festern der Traß oder Tarras am Rhein,
so wie das ähnliche Gestein das der Vesuv auswirft
und wovon z. B. Pompeja erbaut war. (Die eigent-
liche Tufa der Italiener.)

Zu den noch härtern, mehr kieselartigen der Rhein-
ländische Mühlenstein etc.

17. Bimsstein. pumex. (Fr. Pierre ponce,
Engl. pumice stone.)

Meist graulich weiß, von scharfem Korn, fasriger
Textur. Specifisches Gewicht nur = 914. In vielen

*) Ich habe geglaubt dieser Nahme sey rathsam und
passend, weil Tuff allein zur Verwechselung mit
dem Kalktuff verleiten könnte, und manche Arten
der obigen Gattung doch dem trappartigen Ge-
stein sehr nahe verwandt sind, das wie gedacht
im Erzgebirge Wacke genannt wird.

16. Tuffwacke*).

Unter diesem Nahmen begreife ich alle die leichten,
ziemlich weichen, theils porosen theils Hinsichten und
so zu sagen schwammichten Steinarten meist von grauer
oder bräunlicher Farbe, die sich häufigst so wohl beym
Basalt als auch bey den wahren vulcanischen Laven
finden und theils in beide übergehen. Oft haben sie
Hornblendecrystallen, oder Olivin, auch weisse Grana-
ten und Bimssteinbrocken eingemengt.

Zu den mürbern Arten gehört die Puzzolane.

Zu den festern der Traß oder Tarras am Rhein,
so wie das ähnliche Gestein das der Vesuv auswirft
und wovon z. B. Pompeja erbaut war. (Die eigent-
liche Tufa der Italiener.)

Zu den noch härtern, mehr kieselartigen der Rhein-
ländische Mühlenstein ꝛc.

17. Bimsstein. pumex. (Fr. Pierre ponce,
Engl. pumice stone.)

Meist graulich weiß, von scharfem Korn, fasriger
Textur. Specifisches Gewicht nur = 914. In vielen

*) Ich habe geglaubt dieser Nahme sey rathsam und
passend, weil Tuff allein zur Verwechselung mit
dem Kalktuff verleiten könnte, und manche Arten
der obigen Gattung doch dem trappartigen Ge-
stein sehr nahe verwandt sind, das wie gedacht
im Erzgebirge Wacke genannt wird.
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[577/0593] 16. Tuffwacke *). Unter diesem Nahmen begreife ich alle die leichten, ziemlich weichen, theils porosen theils Hinsichten und so zu sagen schwammichten Steinarten meist von grauer oder bräunlicher Farbe, die sich häufigst so wohl beym Basalt als auch bey den wahren vulcanischen Laven finden und theils in beide übergehen. Oft haben sie Hornblendecrystallen, oder Olivin, auch weisse Grana- ten und Bimssteinbrocken eingemengt. Zu den mürbern Arten gehört die Puzzolane. Zu den festern der Traß oder Tarras am Rhein, so wie das ähnliche Gestein das der Vesuv auswirft und wovon z. B. Pompeja erbaut war. (Die eigent- liche Tufa der Italiener.) Zu den noch härtern, mehr kieselartigen der Rhein- ländische Mühlenstein ꝛc. 17. Bimsstein. pumex. (Fr. Pierre ponce, Engl. pumice stone.) Meist graulich weiß, von scharfem Korn, fasriger Textur. Specifisches Gewicht nur = 914. In vielen *) Ich habe geglaubt dieser Nahme sey rathsam und passend, weil Tuff allein zur Verwechselung mit dem Kalktuff verleiten könnte, und manche Arten der obigen Gattung doch dem trappartigen Ge- stein sehr nahe verwandt sind, das wie gedacht im Erzgebirge Wacke genannt wird.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 577. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/593>, abgerufen am 22.11.2024.