Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

so genannten vulcanischen Gegenden, auch im Rhein-
ländischen Traß*).

18. Lava.

Alle die übrigen Steinalten die durch unterirdisches
Feuer, zumahl in Vulcanen als eigentlich so genannte
Laven, aber auch bey Erdbränden als Erdschlacken in
Fluß gewesen. Sie sind nach Verschiedenheit ihres Al-
ters und des Stoffes der in ihnen zusammen geschmol-
zen, und des Grades von Feuer den sie ausgestanden,
und der Länge der Zeit da sie in Fluß gewesen, und
der Art ihres Erkaltens, und der Einwirkung von
Wasser, und zumahl von Luftarten, und wer weiß wie
vieler andrer zufälligen Umstände, selbst von der man-
nigfaltigsten Verschiedenheit.

Im Ganzen lassen sie ich doch unter zwey Abarten
bringen:

1. Dichte.

Von mancherley Farben, doch meist graulich, theils
röthlichbraun etc. auch von verschiedner Dichtigkeit,
Härte etc. häufig enthalten sie Hornblendecrystallen,
weisse Granaten, Olivin; auch theils Kalkspathkörnchen etc.

2. Schlackenartige.

Meist schwarz, theils wie getropft, geflossen etc. oft
auf der Oberflache verglaset.

*) Schon Agricola sagt de nat. fossilium p. m. 614:
"in locis autem qui olim arserunt aut etiam nunc
ardent, pumex reperitur. Sicut in Vesuvio, Aetna.
insulis Aeolicis. - Ad Coblenz, et in inferiore
Germania."

so genannten vulcanischen Gegenden, auch im Rhein-
ländischen Traß*).

18. Lava.

Alle die übrigen Steinalten die durch unterirdisches
Feuer, zumahl in Vulcanen als eigentlich so genannte
Laven, aber auch bey Erdbränden als Erdschlacken in
Fluß gewesen. Sie sind nach Verschiedenheit ihres Al-
ters und des Stoffes der in ihnen zusammen geschmol-
zen, und des Grades von Feuer den sie ausgestanden,
und der Länge der Zeit da sie in Fluß gewesen, und
der Art ihres Erkaltens, und der Einwirkung von
Wasser, und zumahl von Luftarten, und wer weiß wie
vieler andrer zufälligen Umstände, selbst von der man-
nigfaltigsten Verschiedenheit.

Im Ganzen lassen sie ich doch unter zwey Abarten
bringen:

1. Dichte.

Von mancherley Farben, doch meist graulich, theils
röthlichbraun ꝛc. auch von verschiedner Dichtigkeit,
Härte ꝛc. häufig enthalten sie Hornblendecrystallen,
weisse Granaten, Olivin; auch theils Kalkspathkörnchen ꝛc.

2. Schlackenartige.

Meist schwarz, theils wie getropft, geflossen ꝛc. oft
auf der Oberflache verglaset.

*) Schon Agricola sagt de nat. fossilium p. m. 614:
in locis autem qui olim arserunt aut etiam nunc
ardent, pumex reperitur. Sicut in Vesuvio, Aetna.
insulis Aeolicis. – Ad Coblenz, et in inferiore
Germania.“
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0594" xml:id="pb578_0001" n="578"/>
so genannten vulcanischen Gegenden, auch im Rhein-<lb/>
ländischen Traß<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Schon <hi rendition="#g"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Agricola</hi></hi></hi> <hi rendition="#aq">sagt <hi rendition="#i">de nat</hi>. <hi rendition="#i">fossilium</hi> p. m</hi>. 614:<lb/><q type="preline"><hi rendition="#sup">&#x201E;</hi><hi rendition="#aq">in locis autem qui olim arserunt aut etiam nunc<lb/>
ardent, pumex reperitur. Sicut in Vesuvio, Aetna.<lb/>
insulis Aeolicis. &#x2013; Ad Coblenz, et in inferiore<lb/>
Germania.&#x201C;</hi></q></p></note>.</p>
            <p rendition="#indent-1">18. Lava.</p>
            <p rendition="#l1em">Alle die übrigen Steinalten die durch unterirdisches<lb/>
Feuer, zumahl in Vulcanen als eigentlich so genannte<lb/>
Laven, aber auch bey Erdbränden als Erdschlacken in<lb/>
Fluß gewesen. Sie sind nach Verschiedenheit ihres Al-<lb/>
ters und des Stoffes der in ihnen zusammen geschmol-<lb/>
zen, und des Grades von Feuer den sie ausgestanden,<lb/>
und der Länge der Zeit da sie in Fluß gewesen, und<lb/>
der Art ihres Erkaltens, und der Einwirkung von<lb/>
Wasser, und zumahl von Luftarten, und wer weiß wie<lb/>
vieler andrer zufälligen Umstände, selbst von der man-<lb/>
nigfaltigsten Verschiedenheit.</p>
            <p rendition="#l1em">Im Ganzen lassen sie ich doch unter zwey Abarten<lb/>
bringen:</p>
            <p rendition="#indent-2">1. Dichte.</p>
            <p rendition="#l1em">Von mancherley Farben, doch meist graulich, theils<lb/>
röthlichbraun &#xA75B;c. auch von verschiedner Dichtigkeit,<lb/>
Härte &#xA75B;c. häufig enthalten sie Hornblendecrystallen,<lb/>
weisse Granaten, Olivin; auch theils Kalkspathkörnchen &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. Schlackenartige.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist schwarz, theils wie getropft, geflossen &#xA75B;c. oft<lb/>
auf der Oberflache verglaset.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[578/0594] so genannten vulcanischen Gegenden, auch im Rhein- ländischen Traß *). 18. Lava. Alle die übrigen Steinalten die durch unterirdisches Feuer, zumahl in Vulcanen als eigentlich so genannte Laven, aber auch bey Erdbränden als Erdschlacken in Fluß gewesen. Sie sind nach Verschiedenheit ihres Al- ters und des Stoffes der in ihnen zusammen geschmol- zen, und des Grades von Feuer den sie ausgestanden, und der Länge der Zeit da sie in Fluß gewesen, und der Art ihres Erkaltens, und der Einwirkung von Wasser, und zumahl von Luftarten, und wer weiß wie vieler andrer zufälligen Umstände, selbst von der man- nigfaltigsten Verschiedenheit. Im Ganzen lassen sie ich doch unter zwey Abarten bringen: 1. Dichte. Von mancherley Farben, doch meist graulich, theils röthlichbraun ꝛc. auch von verschiedner Dichtigkeit, Härte ꝛc. häufig enthalten sie Hornblendecrystallen, weisse Granaten, Olivin; auch theils Kalkspathkörnchen ꝛc. 2. Schlackenartige. Meist schwarz, theils wie getropft, geflossen ꝛc. oft auf der Oberflache verglaset. *) Schon Agricola sagt de nat. fossilium p. m. 614: „in locis autem qui olim arserunt aut etiam nunc ardent, pumex reperitur. Sicut in Vesuvio, Aetna. insulis Aeolicis. – Ad Coblenz, et in inferiore Germania.“

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/594
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 578. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/594>, abgerufen am 22.11.2024.