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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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unter die beiden Hauptarten von 1. Stalactit und 2.
Incrustat bringen.

1. Stalactit, Tropsstein.

Der sich in den Berghöhlen in Zapfen und theils in
mancherley andern Formen (als so genannte Natur-
spiele*)) absetzt.

Unter den mancherley Abarten verdient vorzüglichst
die wegen ihrer blendenden Weise und corallenähnlichen
Wuchses merkwürdige, fälschlich so genannte Eisen-
blüthe, aus den Schatzkammern des Arzbergs in Steier-
mark, besondre Erwähnung.

2. Incrustat.

Füllt theils Klüfte, wie in den Knochenhöhlen von
Gibraltar, wo es die Osteolithen und Steintrümmer
zusammen cämentirt. Und dahin gehört auch unter
andern der wegen seiner mannigfaltigen Farben und
Zeichnungen bekannte Carlsbader Sprudelstein.

Theils überzieht es als Rindenstein große Flüchen,
Wände der Berghöhlen etc. Von der Art ist z. B. der
ausnehmend schöne milchweisse, durchscheinende, halb-
durchsichtige von den Ufern des Tigris bey Bassora,
so wie mancher fälschlich so genannte albastro antico.-
Auch gehört hierher das eigentliche confetto di Tivoli
das nur durch die Art wie es aus dem anspritzen-

*) So die in der Baumannshöle am Harz etc. Vor
allen aber die in der berühmtesten Höle der Welt,
der Grotte von Antiparos, wo Tournefort's Phan-
tasie die Stalactiten vegetiren sah. (voy. du Levant
T
. I. p. 229.) - Das academische Museum be-
sitzt unter den großen Aschischen Geschenken Säu-
len aus dieser berufnen Grotte von 10 Zoll im
Durchmesser.

unter die beiden Hauptarten von 1. Stalactit und 2.
Incrustat bringen.

1. Stalactit, Tropsstein.

Der sich in den Berghöhlen in Zapfen und theils in
mancherley andern Formen (als so genannte Natur-
spiele*)) absetzt.

Unter den mancherley Abarten verdient vorzüglichst
die wegen ihrer blendenden Weise und corallenähnlichen
Wuchses merkwürdige, fälschlich so genannte Eisen-
blüthe, aus den Schatzkammern des Arzbergs in Steier-
mark, besondre Erwähnung.

2. Incrustat.

Füllt theils Klüfte, wie in den Knochenhöhlen von
Gibraltar, wo es die Osteolithen und Steintrümmer
zusammen cämentirt. Und dahin gehört auch unter
andern der wegen seiner mannigfaltigen Farben und
Zeichnungen bekannte Carlsbader Sprudelstein.

Theils überzieht es als Rindenstein große Flüchen,
Wände der Berghöhlen ꝛc. Von der Art ist z. B. der
ausnehmend schöne milchweisse, durchscheinende, halb-
durchsichtige von den Ufern des Tigris bey Bassora,
so wie mancher fälschlich so genannte albastro antico.-
Auch gehört hierher das eigentliche confetto di Tivoli
das nur durch die Art wie es aus dem anspritzen-

*) So die in der Baumannshöle am Harz ꝛc. Vor
allen aber die in der berühmtesten Höle der Welt,
der Grotte von Antiparos, wo Tournefort's Phan-
tasie die Stalactiten vegetiren sah. (voy. du Levant
T
. I. p. 229.) – Das academische Museum be-
sitzt unter den großen Aschischen Geschenken Säu-
len aus dieser berufnen Grotte von 10 Zoll im
Durchmesser.
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[594/0610] unter die beiden Hauptarten von 1. Stalactit und 2. Incrustat bringen. 1. Stalactit, Tropsstein. Der sich in den Berghöhlen in Zapfen und theils in mancherley andern Formen (als so genannte Natur- spiele *)) absetzt. Unter den mancherley Abarten verdient vorzüglichst die wegen ihrer blendenden Weise und corallenähnlichen Wuchses merkwürdige, fälschlich so genannte Eisen- blüthe, aus den Schatzkammern des Arzbergs in Steier- mark, besondre Erwähnung. 2. Incrustat. Füllt theils Klüfte, wie in den Knochenhöhlen von Gibraltar, wo es die Osteolithen und Steintrümmer zusammen cämentirt. Und dahin gehört auch unter andern der wegen seiner mannigfaltigen Farben und Zeichnungen bekannte Carlsbader Sprudelstein. Theils überzieht es als Rindenstein große Flüchen, Wände der Berghöhlen ꝛc. Von der Art ist z. B. der ausnehmend schöne milchweisse, durchscheinende, halb- durchsichtige von den Ufern des Tigris bey Bassora, so wie mancher fälschlich so genannte albastro antico.- Auch gehört hierher das eigentliche confetto di Tivoli das nur durch die Art wie es aus dem anspritzen- *) So die in der Baumannshöle am Harz ꝛc. Vor allen aber die in der berühmtesten Höle der Welt, der Grotte von Antiparos, wo Tournefort's Phan- tasie die Stalactiten vegetiren sah. (voy. du Levant T. I. p. 229.) – Das academische Museum be- sitzt unter den großen Aschischen Geschenken Säu- len aus dieser berufnen Grotte von 10 Zoll im Durchmesser.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 594. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/610>, abgerufen am 25.11.2024.