Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

Dahin gehört der schuppichte oder salinische Glanz-
marmor und unter diesen besonders die herrlichen
Arten von bianco antico; vor allen aber der Paro an-
tico
, von körnigen Bruch, durchscheinend wie ein ge-
bleichtes Wachs. Specifisches Gewicht = 2837. Der
Carrarische (marmor lunense der Alten) hat einen mehr
schuppichten Bruch. Sein specifisches Gewicht = 2716.

Hier findet auch wohl die weisse sandartige Mar-
mor-Erde ihre füglichste Stelle die das sonderbare
Muttergestein des Stral-Tremolits ausmacht (- s.
oben S. 528 und 552 -).

8. Dichter Kalkstein.

Von dichtem Bruch (nicht schuppicht oder körnig)
undurchsichtig.

Die ganze Gattung läßt sich füglich unter folgende
vier Abarten bringen:

1. Dichter Marmor. (Fr. marbre, Engl. marble.)

Meist in Gang-Gebirgen, wenigstens die vorzüglichern
Sorten. Von allen Farben und Zeichnungen.

Theils einfärbig, wie die schönen antiken Sorten:
giallo, rosso, verde, nero antico.

Theils bunt: von zwey Farben z. B. povanazzo,
weiß mit rothen Streifen: von dreyen z. B. fiorito,
weiß, roth und gelb gestammt: von vieren, brocca-
tello,
gelb, roth, weiß und grau.

Theils als Breschenmarmor der aus Trümmern
von älterm Marmor zusammen cämentirt worden.

Dahin gehört der schuppichte oder salinische Glanz-
marmor und unter diesen besonders die herrlichen
Arten von bianco antico; vor allen aber der Paro an-
tico
, von körnigen Bruch, durchscheinend wie ein ge-
bleichtes Wachs. Specifisches Gewicht = 2837. Der
Carrarische (marmor lunense der Alten) hat einen mehr
schuppichten Bruch. Sein specifisches Gewicht = 2716.

Hier findet auch wohl die weisse sandartige Mar-
mor-Erde ihre füglichste Stelle die das sonderbare
Muttergestein des Stral-Tremolits ausmacht (– s.
oben S. 528 und 552 –).

8. Dichter Kalkstein.

Von dichtem Bruch (nicht schuppicht oder körnig)
undurchsichtig.

Die ganze Gattung läßt sich füglich unter folgende
vier Abarten bringen:

1. Dichter Marmor. (Fr. marbre, Engl. marble.)

Meist in Gang-Gebirgen, wenigstens die vorzüglichern
Sorten. Von allen Farben und Zeichnungen.

Theils einfärbig, wie die schönen antiken Sorten:
giallo, rosso, verde, nero antico.

Theils bunt: von zwey Farben z. B. povanazzo,
weiß mit rothen Streifen: von dreyen z. B. fiorito,
weiß, roth und gelb gestammt: von vieren, brocca-
tello,
gelb, roth, weiß und grau.

Theils als Breschenmarmor der aus Trümmern
von älterm Marmor zusammen cämentirt worden.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0613" xml:id="pb597_0001" n="597"/>
            <p rendition="#l1em">Dahin gehört der schuppichte oder salinische Glanz-<lb/>
marmor und unter diesen besonders die herrlichen<lb/>
Arten von <hi rendition="#aq">bianco antico</hi>; vor allen aber der <hi rendition="#aq">Paro an-<lb/>
tico</hi>, von körnigen Bruch, durchscheinend wie ein ge-<lb/>
bleichtes Wachs. Specifisches Gewicht = 2837. Der<lb/>
Carrarische (<hi rendition="#aq">marmor lunense</hi> der Alten) hat einen mehr<lb/>
schuppichten Bruch. Sein specifisches Gewicht = 2716.</p>
            <p rendition="#l1em">Hier findet auch wohl die weisse sandartige Mar-<lb/>
mor-Erde ihre füglichste Stelle die das sonderbare<lb/>
Muttergestein des Stral-Tremolits ausmacht (&#x2013; s.<lb/>
oben S. 528 und 552 &#x2013;).</p>
            <p rendition="#indent-1">8. Dichter Kalkstein.</p>
            <p rendition="#l1em">Von dichtem Bruch (nicht schuppicht oder körnig)<lb/>
undurchsichtig.</p>
            <p rendition="#l1em">Die ganze Gattung läßt sich füglich unter folgende<lb/>
vier Abarten bringen:</p>
            <p rendition="#indent-2">1. Dichter Marmor. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">marbre</hi></hi>, Engl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">marble.</hi></hi>)</p>
            <p rendition="#l1em">Meist in Gang-Gebirgen, wenigstens die vorzüglichern<lb/>
Sorten. Von allen Farben und Zeichnungen.</p>
            <p rendition="#l1em">Theils einfärbig, wie die schönen antiken Sorten:<lb/><hi rendition="#aq">giallo, rosso, verde, nero antico.</hi></p>
            <p rendition="#l1em">Theils bunt: von zwey Farben z. B. <hi rendition="#aq">povanazzo</hi>,<lb/>
weiß mit rothen Streifen: von dreyen z. B. <hi rendition="#aq">fiorito</hi>,<lb/>
weiß, roth und gelb gestammt: von vieren, <hi rendition="#aq">brocca-<lb/>
tello,</hi> gelb, roth, weiß und grau.</p>
            <p rendition="#l1em">Theils als Breschenmarmor der aus Trümmern<lb/>
von älterm Marmor zusammen cämentirt worden.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[597/0613] Dahin gehört der schuppichte oder salinische Glanz- marmor und unter diesen besonders die herrlichen Arten von bianco antico; vor allen aber der Paro an- tico, von körnigen Bruch, durchscheinend wie ein ge- bleichtes Wachs. Specifisches Gewicht = 2837. Der Carrarische (marmor lunense der Alten) hat einen mehr schuppichten Bruch. Sein specifisches Gewicht = 2716. Hier findet auch wohl die weisse sandartige Mar- mor-Erde ihre füglichste Stelle die das sonderbare Muttergestein des Stral-Tremolits ausmacht (– s. oben S. 528 und 552 –). 8. Dichter Kalkstein. Von dichtem Bruch (nicht schuppicht oder körnig) undurchsichtig. Die ganze Gattung läßt sich füglich unter folgende vier Abarten bringen: 1. Dichter Marmor. (Fr. marbre, Engl. marble.) Meist in Gang-Gebirgen, wenigstens die vorzüglichern Sorten. Von allen Farben und Zeichnungen. Theils einfärbig, wie die schönen antiken Sorten: giallo, rosso, verde, nero antico. Theils bunt: von zwey Farben z. B. povanazzo, weiß mit rothen Streifen: von dreyen z. B. fiorito, weiß, roth und gelb gestammt: von vieren, brocca- tello, gelb, roth, weiß und grau. Theils als Breschenmarmor der aus Trümmern von älterm Marmor zusammen cämentirt worden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/613
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 597. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/613>, abgerufen am 29.06.2024.