Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

Theils mit eingemengten fremden Steinarten, wie
z. B. die ausnehmend schöne neuentdeckte Abart von
der Insel Tiree (Engl. Tiree-marble oder the Duke
of Argyll's marble
) fleischfarb mit eingemengten Kör-
nern von einem grünen fast hornblendeähnlichen Gestein.

Theils mit Petrefacten als Muschelmarmor, lumac-
chella
.

2. Gemeiner Kalkstein. (Fr. pierre a chaux. Engl.
lime-stone)

Meist von grauer oder gelblicher Farbe. In großen
Gebirgketten, theils als Gang-Gebirg, am häufigsten
aber als gemeinste Flöß-Gebirgsart voll Versteinerun-
gen von unbekannten Seethieren der Vorwelt (s. S. 520).

3. Rogenstein.

Ein räthselhaftes cosmogenisches Phänomen. Ganze
Flötzlagen eines Gesteins das aus lauter runden Kör-
nern von dichtem Kalkstein besteht die durch ein kalkich-
tes oder thonichtes Cäment in ungeheure Massen zu-
sammen verbunden sind.

4. Kalkschiefer.

Meist gelblich, grau etc. theils mit Dendriten. Großen-
theils ist er wohl von sehr neuer Entstehung, denn er
hält häufig Abdrücke von Wasserthieren aus der jetzigen
Schöpfung.

9. Mergel, marga. (Fr. marne, Engl. marl.)

Eine viel umfassende Gättung worunter die mancher-
ley Kalkarten begriffen werden, die mit vielem Thon
oder Sand oder Glimmer oder mehreren derselben zu-
gleich gemengt, theils auch mit Erdharz durchzogen

Theils mit eingemengten fremden Steinarten, wie
z. B. die ausnehmend schöne neuentdeckte Abart von
der Insel Tiree (Engl. Tiree-marble oder the Duke
of Argyll's marble
) fleischfarb mit eingemengten Kör-
nern von einem grünen fast hornblendeähnlichen Gestein.

Theils mit Petrefacten als Muschelmarmor, lumac-
chella
.

2. Gemeiner Kalkstein. (Fr. pierre á chaux. Engl.
lime-stone)

Meist von grauer oder gelblicher Farbe. In großen
Gebirgketten, theils als Gang-Gebirg, am häufigsten
aber als gemeinste Flöß-Gebirgsart voll Versteinerun-
gen von unbekannten Seethieren der Vorwelt (s. S. 520).

3. Rogenstein.

Ein räthselhaftes cosmogenisches Phänomen. Ganze
Flötzlagen eines Gesteins das aus lauter runden Kör-
nern von dichtem Kalkstein besteht die durch ein kalkich-
tes oder thonichtes Cäment in ungeheure Massen zu-
sammen verbunden sind.

4. Kalkschiefer.

Meist gelblich, grau ꝛc. theils mit Dendriten. Großen-
theils ist er wohl von sehr neuer Entstehung, denn er
hält häufig Abdrücke von Wasserthieren aus der jetzigen
Schöpfung.

9. Mergel, marga. (Fr. marne, Engl. marl.)

Eine viel umfassende Gättung worunter die mancher-
ley Kalkarten begriffen werden, die mit vielem Thon
oder Sand oder Glimmer oder mehreren derselben zu-
gleich gemengt, theils auch mit Erdharz durchzogen

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0614" xml:id="pb598_0001" n="598"/>
            <p rendition="#l1em">Theils mit eingemengten fremden Steinarten, wie<lb/>
z. B. die ausnehmend schöne neuentdeckte Abart von<lb/>
der Insel Tiree (Engl. <hi rendition="#aq">Tiree-marble</hi> oder <hi rendition="#aq">the Duke<lb/>
of <choice><sic>Argyle's</sic><corr source="#pbIX_0001" type="corrigenda">Argyll's</corr></choice> marble</hi>) fleischfarb mit eingemengten Kör-<lb/>
nern von einem grünen fast hornblendeähnlichen Gestein.</p>
            <p rendition="#l1em">Theils mit Petrefacten als Muschelmarmor, <hi rendition="#aq">lumac-<lb/>
chella</hi>.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. Gemeiner Kalkstein. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">pierre á chaux.</hi></hi> Engl.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">lime-stone</hi></hi>)</p>
            <p rendition="#l1em">Meist von grauer oder gelblicher Farbe. In großen<lb/>
Gebirgketten, theils als Gang-Gebirg, am häufigsten<lb/>
aber als gemeinste Flöß-Gebirgsart voll Versteinerun-<lb/>
gen von unbekannten Seethieren der Vorwelt (s. S. 520).</p>
            <p rendition="#indent-2">3. Rogenstein.</p>
            <p rendition="#l1em">Ein räthselhaftes cosmogenisches Phänomen. Ganze<lb/>
Flötzlagen eines Gesteins das aus lauter runden Kör-<lb/>
nern von dichtem Kalkstein besteht die durch ein kalkich-<lb/>
tes oder thonichtes Cäment in ungeheure Massen zu-<lb/>
sammen verbunden sind.</p>
            <p rendition="#indent-2">4. Kalkschiefer.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist gelblich, grau &#xA75B;c. theils mit Dendriten. Großen-<lb/>
theils ist er wohl von sehr neuer Entstehung, denn er<lb/>
hält häufig Abdrücke von Wasserthieren aus der jetzigen<lb/>
Schöpfung.</p>
            <p rendition="#indent-1">9. Mergel, <hi rendition="#aq">marga</hi>. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">marne</hi></hi>, Engl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">marl</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Eine viel umfassende Gättung worunter die mancher-<lb/>
ley Kalkarten begriffen werden, die mit vielem Thon<lb/>
oder Sand oder Glimmer oder mehreren derselben zu-<lb/>
gleich gemengt, theils auch mit Erdharz durchzogen<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[598/0614] Theils mit eingemengten fremden Steinarten, wie z. B. die ausnehmend schöne neuentdeckte Abart von der Insel Tiree (Engl. Tiree-marble oder the Duke of Argyll's marble) fleischfarb mit eingemengten Kör- nern von einem grünen fast hornblendeähnlichen Gestein. Theils mit Petrefacten als Muschelmarmor, lumac- chella. 2. Gemeiner Kalkstein. (Fr. pierre á chaux. Engl. lime-stone) Meist von grauer oder gelblicher Farbe. In großen Gebirgketten, theils als Gang-Gebirg, am häufigsten aber als gemeinste Flöß-Gebirgsart voll Versteinerun- gen von unbekannten Seethieren der Vorwelt (s. S. 520). 3. Rogenstein. Ein räthselhaftes cosmogenisches Phänomen. Ganze Flötzlagen eines Gesteins das aus lauter runden Kör- nern von dichtem Kalkstein besteht die durch ein kalkich- tes oder thonichtes Cäment in ungeheure Massen zu- sammen verbunden sind. 4. Kalkschiefer. Meist gelblich, grau ꝛc. theils mit Dendriten. Großen- theils ist er wohl von sehr neuer Entstehung, denn er hält häufig Abdrücke von Wasserthieren aus der jetzigen Schöpfung. 9. Mergel, marga. (Fr. marne, Engl. marl.) Eine viel umfassende Gättung worunter die mancher- ley Kalkarten begriffen werden, die mit vielem Thon oder Sand oder Glimmer oder mehreren derselben zu- gleich gemengt, theils auch mit Erdharz durchzogen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/614
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 598. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/614>, abgerufen am 28.09.2024.