sind, theils Erz halten u. s. w. Daher das Willkür- liche so wohl in der Wahl des Geschlechts und sogar der Classe worunter manche Arten dieser Gattung in den Systemen gebracht hat; als auch darin ob man manche derselben zu eignen Gattungen erheben will etc.
1. Mergelerde.
Das allgemein bekannte schon bey den alten Römern deßhalb berühmte Hülfsmittel zu Verbesserung des Feldbaues*).
2. Mergeltuff.
Eine in manchen Gegenden sehr häufige Steinart des niedrigen aufgeschwemmten Landes (z. 231) meist voller Spuren vegetabilischer Körper die ehedem davon incrustirt worden: zumahl Blätterabdrücke, Wurzelge- strüppe, und Schilf (besonders das letztre gewöhnlich im so genannten Beinbrech, Beinwelle, osteocolla, dem ge- meinen Baustein): aber auch kleine Flußschneckchen etc. - Dieser Mergeltuss ist um so merkwürdiger, da er häufig die Lagerstätte der fossilen Elephanten, Rhinocere, Schildkröten und andrer Indischen Thiere ausmacht die nun in unsern Zonen in so großer Menge ausge- graben werden.
3. Mergelstein.
Meist gelblichgrau, leberbraun, schwärzlich; von erdichtem Bruch; meist weich, doch daß er theils auch
*) (J. G. R. Andreä) über eine beträchtliche Anzahl Erdarten aus Sr. Maj. deutschen Landen, und derselben Gebrauch für den Landwirth. Hanno- ver 1769. 8.
sind, theils Erz halten u. s. w. Daher das Willkür- liche so wohl in der Wahl des Geschlechts und sogar der Classe worunter manche Arten dieser Gattung in den Systemen gebracht hat; als auch darin ob man manche derselben zu eignen Gattungen erheben will ꝛc.
1. Mergelerde.
Das allgemein bekannte schon bey den alten Römern deßhalb berühmte Hülfsmittel zu Verbesserung des Feldbaues*).
2. Mergeltuff.
Eine in manchen Gegenden sehr häufige Steinart des niedrigen aufgeschwemmten Landes (z. 231) meist voller Spuren vegetabilischer Körper die ehedem davon incrustirt worden: zumahl Blätterabdrücke, Wurzelge- strüppe, und Schilf (besonders das letztre gewöhnlich im so genannten Beinbrech, Beinwelle, osteocolla, dem ge- meinen Baustein): aber auch kleine Flußschneckchen ꝛc. - Dieser Mergeltuss ist um so merkwürdiger, da er häufig die Lagerstätte der fossilen Elephanten, Rhinocere, Schildkröten und andrer Indischen Thiere ausmacht die nun in unsern Zonen in so großer Menge ausge- graben werden.
3. Mergelstein.
Meist gelblichgrau, leberbraun, schwärzlich; von erdichtem Bruch; meist weich, doch daß er theils auch
*) (J. G. R. Andreä) über eine beträchtliche Anzahl Erdarten aus Sr. Maj. deutschen Landen, und derselben Gebrauch für den Landwirth. Hanno- ver 1769. 8.
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sind, theils Erz halten u. s. w. Daher das Willkür-
liche so wohl in der Wahl des Geschlechts und sogar
der Classe worunter manche Arten dieser Gattung in
den Systemen gebracht hat; als auch darin ob man
manche derselben zu eignen Gattungen erheben will ꝛc.
1. Mergelerde.
Das allgemein bekannte schon bey den alten Römern
deßhalb berühmte Hülfsmittel zu Verbesserung des
Feldbaues *).
2. Mergeltuff.
Eine in manchen Gegenden sehr häufige Steinart
des niedrigen aufgeschwemmten Landes (z. 231) meist
voller Spuren vegetabilischer Körper die ehedem davon
incrustirt worden: zumahl Blätterabdrücke, Wurzelge-
strüppe, und Schilf (besonders das letztre gewöhnlich im
so genannten Beinbrech, Beinwelle, osteocolla, dem ge-
meinen Baustein): aber auch kleine Flußschneckchen ꝛc. -
Dieser Mergeltuss ist um so merkwürdiger, da er häufig
die Lagerstätte der fossilen Elephanten, Rhinocere,
Schildkröten und andrer Indischen Thiere ausmacht
die nun in unsern Zonen in so großer Menge ausge-
graben werden.
3. Mergelstein.
Meist gelblichgrau, leberbraun, schwärzlich; von
erdichtem Bruch; meist weich, doch daß er theils auch
*) (J. G. R. Andreä) über eine beträchtliche Anzahl
Erdarten aus Sr. Maj. deutschen Landen, und
derselben Gebrauch für den Landwirth. Hanno-
ver 1769. 8.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 599. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/615>, abgerufen am 22.11.2024.
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