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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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14. Gyps.

Meist rauchgrau, aber auch gelblich, röthlich (von
letztrer Farbe z. B. ist der Gyps meist durch ganz Spa-
nien) wenig durchscheinend, von schuppichtem Korn und
kleinem kleinblättrichtem Bruch, meist sehr weich, aber auch
theils mit Quarz so innig gemengt, daß er Feuer schlägt
(z. B. der von Nauroth bey Wisbaden). Enthält
manche merkwürdige Steinarten theils ausschließlich
und rein auscrystallisirt, eingemengt: so bey Lüneburg
den Boracit; in Arragonien die sechsseitigen Kalkspath-
säulen (die anfangs für Apatit ausgegeben worden);
in Gallicien die fälschlich so genannten Hyacinthen von
Compostella (S. 547); in Thüringen weisse dergleichen
Quarzcrystalle etc. So wie die Kreide häufig mit Feuer-
stein durchmengt ist so der Gyps in manchen Gegen-
den mit Hornstein*), doch enthält dieser dann so,
wenig als der Gyps selbst, Versteinerungen. Specifi-
sches Gewicht des gemeinen Gypses = 2167. Gehalt
= 32, Kalk-Erde, 30 Vitriolsäure, 38 Wasser.

15. Stralgyps. stirium, lapis inolithus.

Weiß, graulich, gelblich, fasericht. Specifisches Ge-
wicht = 2305. Wegen ihrer ausnehmenden Schön-

*) Unter einer vortrefflichen Sammlung von Gyps-
und Selenit-Arten aus der Gegend von Paris,
die ich so wie viele andre ausländische Minera-
lien der Freundschaft des Hrn. Dr. Girtanner ver-
danke, befinden sich Stücken Gyps die mit gan-
zen lagen und Adern von Hörnstein wie durch-
wachsen sind, und anderseits Stücken Hornstein
voll eingewachsner Selenitblättchen.

14. Gyps.

Meist rauchgrau, aber auch gelblich, röthlich (von
letztrer Farbe z. B. ist der Gyps meist durch ganz Spa-
nien) wenig durchscheinend, von schuppichtem Korn und
kleinem kleinblättrichtem Bruch, meist sehr weich, aber auch
theils mit Quarz so innig gemengt, daß er Feuer schlägt
(z. B. der von Nauroth bey Wisbaden). Enthält
manche merkwürdige Steinarten theils ausschließlich
und rein auscrystallisirt, eingemengt: so bey Lüneburg
den Boracit; in Arragonien die sechsseitigen Kalkspath-
säulen (die anfangs für Apatit ausgegeben worden);
in Gallicien die fälschlich so genannten Hyacinthen von
Compostella (S. 547); in Thüringen weisse dergleichen
Quarzcrystalle ꝛc. So wie die Kreide häufig mit Feuer-
stein durchmengt ist so der Gyps in manchen Gegen-
den mit Hornstein*), doch enthält dieser dann so,
wenig als der Gyps selbst, Versteinerungen. Specifi-
sches Gewicht des gemeinen Gypses = 2167. Gehalt
= 32, Kalk-Erde, 30 Vitriolsäure, 38 Wasser.

15. Stralgyps. stirium, lapis inolithus.

Weiß, graulich, gelblich, fasericht. Specifisches Ge-
wicht = 2305. Wegen ihrer ausnehmenden Schön-

*) Unter einer vortrefflichen Sammlung von Gyps-
und Selenit-Arten aus der Gegend von Paris,
die ich so wie viele andre ausländische Minera-
lien der Freundschaft des Hrn. Dr. Girtanner ver-
danke, befinden sich Stücken Gyps die mit gan-
zen lagen und Adern von Hörnstein wie durch-
wachsen sind, und anderseits Stücken Hornstein
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[603/0619] 14. Gyps. Meist rauchgrau, aber auch gelblich, röthlich (von letztrer Farbe z. B. ist der Gyps meist durch ganz Spa- nien) wenig durchscheinend, von schuppichtem Korn und kleinem kleinblättrichtem Bruch, meist sehr weich, aber auch theils mit Quarz so innig gemengt, daß er Feuer schlägt (z. B. der von Nauroth bey Wisbaden). Enthält manche merkwürdige Steinarten theils ausschließlich und rein auscrystallisirt, eingemengt: so bey Lüneburg den Boracit; in Arragonien die sechsseitigen Kalkspath- säulen (die anfangs für Apatit ausgegeben worden); in Gallicien die fälschlich so genannten Hyacinthen von Compostella (S. 547); in Thüringen weisse dergleichen Quarzcrystalle ꝛc. So wie die Kreide häufig mit Feuer- stein durchmengt ist so der Gyps in manchen Gegen- den mit Hornstein *), doch enthält dieser dann so, wenig als der Gyps selbst, Versteinerungen. Specifi- sches Gewicht des gemeinen Gypses = 2167. Gehalt = 32, Kalk-Erde, 30 Vitriolsäure, 38 Wasser. 15. Stralgyps. stirium, lapis inolithus. Weiß, graulich, gelblich, fasericht. Specifisches Ge- wicht = 2305. Wegen ihrer ausnehmenden Schön- *) Unter einer vortrefflichen Sammlung von Gyps- und Selenit-Arten aus der Gegend von Paris, die ich so wie viele andre ausländische Minera- lien der Freundschaft des Hrn. Dr. Girtanner ver- danke, befinden sich Stücken Gyps die mit gan- zen lagen und Adern von Hörnstein wie durch- wachsen sind, und anderseits Stücken Hornstein voll eingewachsner Selenitblättchen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 603. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/619>, abgerufen am 22.11.2024.