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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

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In den nordlichen Meeren. Ist für die finni-
schen Insulaner, so wie für die Kamtschadalen,
besonders aber für die Grönländer und für die
labradorischen Esquimos, ein äußerst wichtiges
Geschöpf: die beiden letztern Völker zumahl näh-
ren sich von seinem Fleisch, kleiden sich in sein
Fell, beziehen ihre Sommerhütten und Fischerbote
damit etc. Sein Fang macht ihr vorzüglichstes
Geschäft, und die darin erworbene Geschicklichkeit
ihr Glück und ihren Stolz aus.

2. Vrsina. der Seebär. P. auriculata, collo
laeui
.

Buffon, supplement vol. VI. tab. 47.

Im Sommer herdenweise auf den Inseln des
kamtschatkischen Inselmeers, überwindert aber
vermuthlich auf den benachbarten etwas südlichern
Inseln des stillen Oceans. Lebt in Polygamie, so
daß jedes Männchen wohl dreyßig bis vierzig
Weibchen hat, die es nur vieler Eifersucht bewacht,
und grimmig gegen seine Nebenbuhler zu be-
haupten sucht.*).

3. Iubata. der stellersche Seelöwe. P. auricu-
lata, collo iubato
.

Buffon, supplement vol. VI. tab. 48.

Im ganzen stillen Ocean. Die größte Gattung
dieses Geschlechts; hat den Nahmen von der beym
Männchen gewisser Maßen löwenartigen Mähne.

4. Cristata. der ansonsche Seelöwe.**) P.
capite antice cristato.

Anson's voyage round the world tab. 19.

*) G. W. Stellers Beschr. von sonderbaren Meerthie-
ren. Halle, 1753. 8. (aus den nov. Comment. Pe-
tropolit
.)
**) Linne's Phoca cristata und seine iubata sind einer-
ley Thier.

In den nordlichen Meeren. Ist für die finni-
schen Insulaner, so wie für die Kamtschadalen,
besonders aber für die Grönländer und für die
labradorischen Esquimos, ein äußerst wichtiges
Geschöpf: die beiden letztern Völker zumahl näh-
ren sich von seinem Fleisch, kleiden sich in sein
Fell, beziehen ihre Sommerhütten und Fischerbote
damit ꝛc. Sein Fang macht ihr vorzüglichstes
Geschäft, und die darin erworbene Geschicklichkeit
ihr Glück und ihren Stolz aus.

2. Vrsina. der Seebär. P. auriculata, collo
laeui
.

Buffon, supplement vol. VI. tab. 47.

Im Sommer herdenweise auf den Inseln des
kamtschatkischen Inselmeers, überwindert aber
vermuthlich auf den benachbarten etwas südlichern
Inseln des stillen Oceans. Lebt in Polygamie, so
daß jedes Männchen wohl dreyßig bis vierzig
Weibchen hat, die es nur vieler Eifersucht bewacht,
und grimmig gegen seine Nebenbuhler zu be-
haupten sucht.*).

3. Iubata. der stellersche Seelöwe. P. auricu-
lata, collo iubato
.

Buffon, supplement vol. VI. tab. 48.

Im ganzen stillen Ocean. Die größte Gattung
dieses Geschlechts; hat den Nahmen von der beym
Männchen gewisser Maßen löwenartigen Mähne.

4. Cristata. der ansonsche Seelöwe.**) P.
capite antice cristato.

Anson's voyage round the world tab. 19.

*) G. W. Stellers Beschr. von sonderbaren Meerthie-
ren. Halle, 1753. 8. (aus den nov. Comment. Pe-
tropolit
.)
**) Linne's Phoca cristata und seine iubata sind einer-
ley Thier.
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[94/0118] In den nordlichen Meeren. Ist für die finni- schen Insulaner, so wie für die Kamtschadalen, besonders aber für die Grönländer und für die labradorischen Esquimos, ein äußerst wichtiges Geschöpf: die beiden letztern Völker zumahl näh- ren sich von seinem Fleisch, kleiden sich in sein Fell, beziehen ihre Sommerhütten und Fischerbote damit ꝛc. Sein Fang macht ihr vorzüglichstes Geschäft, und die darin erworbene Geschicklichkeit ihr Glück und ihren Stolz aus. 2. Vrsina. der Seebär. P. auriculata, collo laeui. Buffon, supplement vol. VI. tab. 47. Im Sommer herdenweise auf den Inseln des kamtschatkischen Inselmeers, überwindert aber vermuthlich auf den benachbarten etwas südlichern Inseln des stillen Oceans. Lebt in Polygamie, so daß jedes Männchen wohl dreyßig bis vierzig Weibchen hat, die es nur vieler Eifersucht bewacht, und grimmig gegen seine Nebenbuhler zu be- haupten sucht. *). 3. Iubata. der stellersche Seelöwe. P. auricu- lata, collo iubato. Buffon, supplement vol. VI. tab. 48. Im ganzen stillen Ocean. Die größte Gattung dieses Geschlechts; hat den Nahmen von der beym Männchen gewisser Maßen löwenartigen Mähne. 4. Cristata. der ansonsche Seelöwe. **) P. capite antice cristato. Anson's voyage round the world tab. 19. *) G. W. Stellers Beschr. von sonderbaren Meerthie- ren. Halle, 1753. 8. (aus den nov. Comment. Pe- tropolit.) **) Linne's Phoca cristata und seine iubata sind einer- ley Thier.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

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Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

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  • Kolumnentitel
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  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/118>, abgerufen am 17.05.2024.