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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

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i) Dingo. der neuholländische Hund, Aeh-
nelt, zumal in der Bildung des Kopfs und
Schwanzes, mehr dem Fuchs.

k) Leporarius.*) das Windspiel. (Fr. le
levrier
, Engl. the grey-hound) mit lan-
gem, zugespitztem Kopfe, hängenden Ohren,
dicker Brust, schlanken Leid und Füßen.

l) Aegyptius. der guineische Hund. (Fr.
le chien-turc, Engl. the Indian dog, the
naked dog
) ähnelt dem Windspiel, hat
aber nur im Gesichte Haare, der übrige Kör-
per ist meist kahl, und schwarz, fast wie Ne-
gerhaut. (s. S. 26. Anm. 2.)

Diese verschiednen Haupt-Raffen paaren und
vermischen sich aber nicht nur unter einander,
sondern auch mit Wölfen und Füchsen, mit
welchen sie sogar zuweilen fruchtbare Bastarde
erzeugen.

2. +. Lupus. der Wolf. (Fr. le loup. Engl.
the wolf) C. cauda incuruata.

v. Schreber tab. 88.

Fast in der ganzen alten Welt, ist aber in eini-
gen Ländern, wie z. B. in Groß-Britannien und
Irland, ausgerottet. Hat einen schleppenden doch
dabey schnellen und nicht leicht zu ermüdenden
Gang. Aus Hunger fressen die Wölfe sogar
Schilf und Erde; graben auch Leichen aus, und
da mag etwa ihre nächtliche Erscheinung auf
Kirchhöfen etc. den Anlaß zu der alten Sage von
Währwölfen gegeben haben.

*) Nicht wohl Graius oder Graecus, wie Rav u. a. das
Windspiel nennen. Denn das scheinen die alten
Griechen gar nicht gekannt zu haben.

i) Dingo. der neuholländische Hund, Aeh-
nelt, zumal in der Bildung des Kopfs und
Schwanzes, mehr dem Fuchs.

k) Leporarius.*) das Windspiel. (Fr. le
levrier
, Engl. the grey-hound) mit lan-
gem, zugespitztem Kopfe, hängenden Ohren,
dicker Brust, schlanken Leid und Füßen.

l) Aegyptius. der guineische Hund. (Fr.
le chien-turc, Engl. the Indian dog, the
naked dog
) ähnelt dem Windspiel, hat
aber nur im Gesichte Haare, der übrige Kör-
per ist meist kahl, und schwarz, fast wie Ne-
gerhaut. (s. S. 26. Anm. 2.)

Diese verschiednen Haupt-Raffen paaren und
vermischen sich aber nicht nur unter einander,
sondern auch mit Wölfen und Füchsen, mit
welchen sie sogar zuweilen fruchtbare Bastarde
erzeugen.

2. †. Lupus. der Wolf. (Fr. le loup. Engl.
the wolf) C. cauda incuruata.

v. Schreber tab. 88.

Fast in der ganzen alten Welt, ist aber in eini-
gen Ländern, wie z. B. in Groß-Britannien und
Irland, ausgerottet. Hat einen schleppenden doch
dabey schnellen und nicht leicht zu ermüdenden
Gang. Aus Hunger fressen die Wölfe sogar
Schilf und Erde; graben auch Leichen aus, und
da mag etwa ihre nächtliche Erscheinung auf
Kirchhöfen ꝛc. den Anlaß zu der alten Sage von
Währwölfen gegeben haben.

*) Nicht wohl Graius oder Graecus, wie Rav u. a. das
Windspiel nennen. Denn das scheinen die alten
Griechen gar nicht gekannt zu haben.
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[100/0124] i) Dingo. der neuholländische Hund, Aeh- nelt, zumal in der Bildung des Kopfs und Schwanzes, mehr dem Fuchs. k) Leporarius. *) das Windspiel. (Fr. le levrier, Engl. the grey-hound) mit lan- gem, zugespitztem Kopfe, hängenden Ohren, dicker Brust, schlanken Leid und Füßen. l) Aegyptius. der guineische Hund. (Fr. le chien-turc, Engl. the Indian dog, the naked dog) ähnelt dem Windspiel, hat aber nur im Gesichte Haare, der übrige Kör- per ist meist kahl, und schwarz, fast wie Ne- gerhaut. (s. S. 26. Anm. 2.) Diese verschiednen Haupt-Raffen paaren und vermischen sich aber nicht nur unter einander, sondern auch mit Wölfen und Füchsen, mit welchen sie sogar zuweilen fruchtbare Bastarde erzeugen. 2. †. Lupus. der Wolf. (Fr. le loup. Engl. the wolf) C. cauda incuruata. v. Schreber tab. 88. Fast in der ganzen alten Welt, ist aber in eini- gen Ländern, wie z. B. in Groß-Britannien und Irland, ausgerottet. Hat einen schleppenden doch dabey schnellen und nicht leicht zu ermüdenden Gang. Aus Hunger fressen die Wölfe sogar Schilf und Erde; graben auch Leichen aus, und da mag etwa ihre nächtliche Erscheinung auf Kirchhöfen ꝛc. den Anlaß zu der alten Sage von Währwölfen gegeben haben. *) Nicht wohl Graius oder Graecus, wie Rav u. a. das Windspiel nennen. Denn das scheinen die alten Griechen gar nicht gekannt zu haben.

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Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

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  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/124>, abgerufen am 17.05.2024.